Slawomir Chalaskiewicz feiert seinen 40. und wird von Fulda umworben

PREMIERENSIEG AM GEBURTSTAG
Am Ende drehte sich alles um ihn. Chalaskiewicz, du bist die größte Show, sangen die Fans des KSV Hessen Kassel. Aus den Lautsprechern dröhnte Stevie Wonders Happy Birthday.
Und vor lauter Händeschütteln und Gratulationen kam das Geburtstagskind gar nicht in die Kabine. Die Verlängerung nach der Partie gegen Bad Vilbel empfand Slawomir Chalaskiewicz deshalb aber nicht als Stress.

"Es ist einfach schön, diese Stimmung zu erleben", meinte der Pole am Tag seines 40. Geburtstags. Grund für gute Laune hatte er ohnehin genug. Ein wichtiger 1:0-Sieg der Hessen gegen Bad Vilbel, die damit verbundene Rückkehr auf Platz zwei der Fußball-Oberliga - und dann auch noch eine doppelte Premiere.

"Ich habe schon häufiger an meinem Geburtstag Spiele gehabt. Aber bisher habe ich dabei weder gewonnen, noch ein Tor geschossen", berichtet Chalaskiewicz.

Dazu also musste er erst ein Alter erreichen, in dem andere ihre Schuhe längst an den Nagel gehängt haben. Chalaskiewicz aber lässt auch mit 40 nur den Gegner alt aussehen. Auch gegen Bad Vilbel glänzte er durch sein unglaubliches Laufpensum, Spielübersicht und glänzende Standardsituationen. Kein Wunder also, dass von Aufhören immer noch nicht die Rede ist. Und dass Chalaskiewicz auch für die kommende Saison ein Thema ist bei den Löwen. "Es läuft glänzend mit ihm. Wir würden gerne um ein Jahr verlängern", sagt Manager Jörg Schmidt. "Mal sehen", meint der Umworbene, dem auch andere Angebote auf dem Tisch liegen. Oberliga-Konkurrent Fulda würde den KSV-Regisseur am liebsten sofort verpflichten. "Die sind interessiert", bestätigt Chalaskiewicz.

Doch natürlich ist auch der in Fulda ins Gespräch gebrachte Tausch mit dem gerade als Trainer entlassenen Andrzej Rudy bei den Löwen kein Thema. "Die wollen unbedingt aufsteigen und versuchen deshalb, die Konkurrenz zu stören. Aber natürlich würden wir Chala jetzt nie die Freigabe erteilen", sagt Jörg Schmidt. Auch der Regisseur stellt klar: "Ich möchte auch in der Rückrunde für den KSV spielen."

Für drei andere Löwen-Akteure gilt das vielleicht nicht. Silas Owusu, Ahmet Kayacik und Rudi Istenic werden derzeit Wechselgedanken nachgesagt. Kayacik und Istenic spielten in den Planungen von Trainer Freudenstein gar keine Rolle, Owusu verlor nach der System-Umstellung seinen Stammplatz. Jörg Schmidt: "Natürlich sind einige unzufrieden. Dass muss man verstehen. Wenn uns jemand verlässt, werden wir aber keinen Ersatz holen."

<i>(Frank Ziemke/HNA-Sportredaktion, 01.12.2003)</i>

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SPIELER DES TAGES

<b>Sebastian Busch</b>

Er ist ja ohnehin die Überraschung der Saison in der Mannschaft des KSV Hessen Kassel: Sebastian Busch hat sich ganz schnell einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld erkämpft. Mittlerweile ist der 20-Jährige von der wichtigen Position des Abräumers vor der Abwehr nicht mehr wegzudenken.

Und besser, als Busch es in der ersten Halbzeit gegen Bad Vilbel tat, kann man diese Position kaum spielen. Ein wenig war es wie in der Geschichte mit Hase und Igel: Überall, wo ein Vilbeler Mittelfeldspieler mit Ball auftauchte, war Busch schon da. Er lief, rackerte und gewann nahezu jeden Zweikampf.

Und so langsam ist auch zu sehen, dass Busch an einem seiner Schwachpunkte arbeitet: Er spielt jetzt auch schon mal einen langen Pass, eröffnet das Spiel von hinten immer besser. Dass ihn in der zweiten Hälfte ein wenig die Kräfte verließen, war nach dem anfänglichen Laufpensum unvermeidbar.

<i>(FRZ/HNA-Sportredaktion, 01.12.2003)</I>

Veröffentlicht: 01.12.2003

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Datum des Ausdrucks: 20.04.2024