Neue Torschützen hat das Löwen- Land

REVANCHE GELUNGEN…!

4:0 kontra TSV 1860 München II, 3:0 kontra SV Elversberg! Gegen zwei Mannschaften, die dem KSV Hessen im Vorjahr im letzten Heimspiel vor der Winterpause bzw. in der letzten Partie der Saison empfindliche Niederlagen verpassten und gegen die es für die Löwen überhaupt wenig zu holen gab, fahren die Hamann- Schützlinge in dieser Saison deutliche und überzeugende Siege ein. Und gegen die Saarländer gar mit bemerkenswerter Mannschafts- und auch Einzelleistung (die Neuzugänge Erich Strobel, Daniel Möller und vor allem Rekonvaleszent Sebastian Zinke zeigten, wie wertvoll sie für das Team sein können) sowie mit „historischen“ Toren.

Erst Torjäger Thorsten Bauer mit seinem sechsten Saisontor im siebten Spiel und... - der Wunsch im zurückliegenden KABINENGEFLÜSTER wurde erhört - das erste KSV- Kopfballtor in dieser Saison ist „in Blei gegossen“, pardon wurde am Aluminium (-pfosten) und dann hinter der Torlinie vollendet. Diesmal mit zuletzt „Torschütze vom Dienst“ Jan Fießer als Wegbereiter. Dann das „Einstandstor“ von Paderborns „Sommerschlussverkauf“ Serdar Bayrak. Vor dem Spiel war der 22jährige, nordhessische Heimkehrer als letzter der Schützlinge von Trainer Matthias H. zum Treff kommend noch auf dem besten Weg sich zu verlaufen und wollte gar zunächst in die Gäste- Kabine wandern, ehe ihn KSV- Schiedsrichter- Betreuer Michael M. in die richtige Umkleide- Räumlichkeit wies. Auf dem Platz fand der schnelle Türke schneller die Orientierung und erzielte zehn Minuten nach seiner Einwechslung für den unter der Woche wegen einer Erkältung kurzzeitig das Bett hütenden Antreiber Denis Berger das beruhigende 2:0 für die Löwen. Wenn auch unter gütiger Mithilfe von SVE- Keeper Kevin K., mit Serdar B. übrigens weder verwandt noch verschwägert. Ein Einstand nach Maß und Chronisten haben lang in den KSV- Annalen nachzuschlagen, wann mal ein Neuzugang so schnell einen Treffer und im ersten Spiel markierte.

"Tusch" mit Busch nach dessen 1. Tor im Auestadion
Foto: Roland Sippel

Ja und dann das lang ersehnte, fällige erste Regionalliga- Tor von Sebastian Busch, dessen Stirnverletzung aus dem Stuttgart- Spiel übrigens so gut verheilt war, dass der 25jährige trotz noch nicht gezogener Fäden ohne „Turban“ spielen konnte. Nachdem der gebürtige Kasseler am 18. September 2004 beim 3:0- Oberligaauswärtssieg des KSV Hessen in Marburg sein bisher einziges Löwen- Ligator erzielt hatte, traf Kassels Nr. 5 nun fast auf den Tag genau drei Jahre später in seinem insgesamt 94. Löwen- Liga- Spiel erstmals im Auestadion. Die „Buschi- Bude“…typisch für den unermüdlichen Mittelfeld- Rackerer und Lohn für hohen Aufwand an unerbittlichem Einsatz.

Die Tor- Aktionsbeschreibung: Sebastian B. attackierte gewohnt kurz hinter der Mittellinie den Gegner, eroberte den Ball, stellte dann beim Laufweg kreuzend im Stile eines Stürmers den Körper vor den Gegenspieler und krönte die Energieleistung (in der 85. Spielminute!) in Torjäger- Manier mit sattem Rechtschuss ins Eck. 3:0 gegen die Saarländer, hier: Elversberg im September 2007. 3:0 gegen die Saarländer, hier: Saarbrücken im April 2007. Gestatten Sie mir kurz die persönliche „Bilanz“, hat Freude bereitet, in beiden Spielen den langjährigen, vereinsgetreuen Stadionsprecher „Charly“ Wimmer zwei Mal in diesem Jahr zu vertreten und je drei Tore für den KSV ohne Gegentor zu verkünden.

Apropos Tore! Ein weiteres „Tor der Woche“ gelang Dominik Suslik, der ja im Gegensatz zu Sebastian B. und Serdar B., noch auf sein erstes Regionalliga- Tor im Löwen- Dress wartet und nach seiner Ein-Spiel- Sperre am Freitag in Ingolstadt (Anpfiff Stadion Bezirkssportanlage Mitte in der Friedhofstraße 10 um 18 Uhr) wieder zur Verfügung steht, im „Ablösespiel“ für Florian Heussner am vergangenen Mittwochabend im Bad Hersfelder Vorort Asbach. Gegen den SV Asbach, der am kommenden Samstag im Landesliga- Spiel beim KSV Hessen II um Coach Mirko Dickhaut im „Löwenkäfig“ gastiert (Anpfiff G- Platz, 15.30 Uhr). In Asbach amüsant am Rande: der 22jährige Abwehrspieler Dominik S. vergaß seine Kontaktlinsen, um dann (gehandicapt) nach wenigen Spielminuten aus 16 Metern mit einem placierten und sehenswerten Rechtsschuss zum 2:0 in den Torwinkel Augenmaß zu beweisen.

Mit gutem (Adler-) Auge hat sich in seinen bisherigen zwei Löwen- Jahren auch KSV- Keeper Olli A. bewährt! Am 14. Oktober 2007 wird der Löwen- Rückhalt 40 Lenze und es kommt einem wie ein vorweg gebendes Vereins- Geburtstagsgeschenk vor, dass der KSV Hessen zwei Tage zuvor am Freitagabend ausgerechnet dort ein Spiel austrägt, wo Oliver Adler sich als Torhüter durch hervorragende, langjährige Leistungen einen Namen gemacht hat: beim SC Rot- Weiß Oberhausen.

Hauptmotiv ist natürlich, dass die Löwen, um im Spiel- Rhythmus zu bleiben und somit zur Pausen- Überbrückung zwischen dem Liga- Heimspiel gegen die Sportfreunde Siegen (Samstag, 6. Oktober, 14 Uhr, Auestadion) und den darauf folgenden Oktober- Auswärtspartien beim FC Bayern München II (Samstag, 20. Oktober, 14 Uhr, Stadion „Grünwalderstraße“) und VfB Stuttgart II (Sonntag, 28. Oktober, 15 Uhr, Robert- Schlienz- Stadion), das in der Regionalliga wegen des Länderpokals spielfreie Wochenende vom 12. bis 14. Oktober zu diesem interessanten Kräftemessen mit einem Nord- Regionalligisten nutzen wollen.

Anpfiff für das Testspiel zwischen den beiden Traditionsvereinen ist am Freitag, dem 12. Oktober 2007 um 19.30 Uhr im Stadion Niederrhein (Fassungsvermögen: 21.318 Plätze) in Oberhausen. Das Team um Trainer und Ex- Bundesligaprofi Hans- Günter Bruns stieg mit dieser Saison in die Regionalliga auf und rangiert - wie der KSV Hessen – derzeit (vor den drei Sonntag- Spielen in der Nordgruppe) ebenfalls auf Rang Fünf der Tabelle. In den 90igern und Anfang des neuen Jahrtausends spielte RWO in der 2. Bundesliga. Mit dabei: Torhüter Oliver Adler, der für die „Kleeblätter“ von 1995 bis 2005 insgesamt 224 Zweitbundesliga-, 92 Regionalliga- und 17 DFB- Pokal- Spiele bestritt, ehe der gebürtige Duisburger am 25. August 2005 zum KSV Hessen kam.

Der SC Rot- Weiß Oberhausen wurde am 18. Dezember 1904 gegründet und hat derzeit ca. 1.000 Mitglieder. Die Vereinsfarben sind rot- weiß. Größter Erfolg war 1969 der Aufstieg in die 1. Bundesliga, wo sich RWO vier Spielzeiten hielt und mit Mittelfeldspieler (!) Lothar Kobluhn in der Saison 1970/1971 gar ein Oberhausener mit 24 Treffern Bundesliga- Torschützenkönig wurde. Damals gar noch vor dem legendären Gerd Müller vom FC Bayern. In 1973 folgte dann der Abstieg aus der Bundesliga. Außerdem wurde der Ruhrpott- Klub Oberliga- Meister Nordrhein 1979, 1983, 1995 und 2007, feierte die Meisterschaft in der Regionalliga West/Südwest 1998 und wurde inoffizieller Herbstmeister in der 2. Bundesliga in 2003.

Das letzte Liga- Duell zwischen RW Oberhausen und dem KSV Hessen Kassel gab es vor 20 Jahren am 26. April 1987 in der 2. Bundesliga, Nostalgie- Freunde erinnern sich. Es endete in Oberhausen mit einem 1:0- Erfolg der Löwen. Torschütze war in der 90. Spielminute Michael Drube, KSV- Trainer damals Werner Biskup, Aktive beim KSV Hessen u.a. Dieter Hecking, Thomas Freudenstein. Während sich RWO damals als Fünft- Letzter der Tabelle am Saisonende mit einem Zähler Vorsprung noch den Klassenerhalt sicherte, stieg der KSV Hessen gemeinsam mit Eintracht Braunschweig, Viktoria Aschaffenburg und dem saarländischen Klub FSV Salmrohr ab. Insgesamt standen sich beide Teams von 1983 bis 1987 in vier gemeinsamen Jahren in der 2. Bundesliga in meist „engen Spielen“ acht Mal gegenüber. Bilanz: 4 KSV- Siege, 2 Remis und 2 RWO- Siege (11:9 Tore). Dabei ist die Heim- und Auswärtsbilanz bei je 2 KSV- Siegen, 1 Remis und einem RWO- Sieg identisch.

Damit genug der Spiel- Statistik, um abschließend mal kurz im diesjährigen Löwen- Geburtstagskalender zu blättern. Neben Olli Adler feiern ja auch noch weitere aus dem ReLi- Kader runde Wiegenfeste. So wird Torjäger Thorsten Bauer einen Tag vor dem Auswärtsspiel in Pfullendorf (Sa., 29. September, 14 Uhr) 30 Jahre und – wir tasten uns im Jahrzehntschritt nach unten – Neuzugang Martin „Scholli“ S. einen Tag vor dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II (So., 28. Oktober, 15 Uhr) 20!

Eine „runde Sache“ ist in der aktuellen Saison auch die bisherige Bilanz auf dem Gegentor- Konto des KSV Hessen. In sieben Spielen gleich fünf Mal zu Null! Oder anders: in vierzehn Halbzeiten, elf Mal ohne Gegentor! Abgesehen von Teamspirt, mannschaftlicher Geschlossenheit, intakter Moral, ehrlichem Bekenntnis zur fußballerischen Verpflichtung und taktischer Disziplin, ist in diesem Löwen- Rudel mit den vielen, jungen Wilden, denen die Erfolge der (besonders beiden) letzten Wochen und drei Spiele weiteres Selbstvertrauen samt Entwicklungsschub geben dürften, in dieser Saison auch manch positive Veränderung und Weiterentwicklung zu bemerken. Positives Denken sowieso. Dafür sorgt schon Trainer und Berufsoptimist Matthias H.!

Und was die Löwen- Rehabilitation nach den Vorjahres- Duellen gegen die Sportvereinigung Elversberg und den TSV 1860 München II betrifft, in der zurückliegenden Saison war der Spieltermin- Rhythmus ja so, auf diese Teams zunächst auswärts zu treffen und dann im Auestadion. Mit der Partie beim kommenden Gegner FC Ingolstadt, der bei KSV Hessen vs. Elversberg extra einen Kameramann zur „Spiel- Spionage“ ins Auestadion schickte und in der Saison 2006/2007 auch nicht grad zu den Löwen- Lieblingsgegnern zählte, ist der Terminplan wie bei den Saarländern und Isar- Städtern diesmal auch hier anders herum…!?!

Vielleicht ein gutes Omen, um kommende Freitagnacht, bei aller Schwere des Spiels (doch diese KSV- Mannschaft wächst mit ihren Aufgaben), die Heimreise im Mannschaftsbus – der KSV Hessen mit dieser Saison übrigens wie Kooperationspartner und Handball- Bundesligist MT Melsungen neuerdings mit KREGER- Busreisen fahrend – möglicherweise mit dem Resümee anzutreten…

REVANCHE GELUNGEN!

Herbert Pumann

Sonntag, 09.09.2007

Veröffentlicht: 09.09.2007

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