KSV- Überraschungself hielt wacker dagegen

Matthias Hamann schickte im Zierenberger Stadion „Warmetalkampfbahn“ eine Elf ins Geschehen, mit der wohl wenige gerechnet hatten, die bei genauer Betrachtung jedoch auch eine logische Konsequenz war. Zwei Spiele binnen 24 Stunden, veranlassten den 39jährigen KSV- Coach diesmal jene elf Spieler pausieren zu lassen, die noch am Abend zuvor beim 4:1- Pokalsieg in Vellmar 90 Minuten aktiv waren. Stattdessen kamen bis auf den verletzten Torhüter- Youngster Tobias Wolf und Standby- Akteur Mirko Dickhaut gegen den englischen Drittligisten die anderen neun Spieler aus dem Regionalliga- Kader zum Einsatz. Und das ebenfalls über die gesamte Spieldauer. Ergänzt durch Florian Heussner und Jan-Niklas Hanske, zwei nominelle Kicker der zweiten Mannschaft, die jedoch im Vorjahr kurzzeitig auch schon dem Kader der 1. Mannschaft angehörten und sich in der neuen Saison in der Landesliga durchaus für höhere Aufgaben empfehlen könnten. Und - das sei an dieser Stelle erwähnt - in diesem Spiel wußten beide Defensivspieler durchaus zu überzeugen.

Nachvollziehbar, dass diese in allen Mannschaftsteilen so erstmals aufgebotene Formation Startschwierigkeiten hatte, was der gelbbedresste FC Cheltenham Town, für den die Saison am 11. August beginnt und der bis Freitag wie in den Jahren zuvor sein Trainingslager in Göttingen bezieht, mit einem Blitztor zu nutzen wußte. Mittelstürmer Ashley Vincent war bereits in der 3. Spielminute frei durch und lupfte den Ball gekonnt über den herausgekommenen, chancenlosen KSV- Keeper Dennis Lamczyk.

Zweikampf vor den Augen des Trainers Matthias Hamann und Managers Marc Arnold (hinten) - Florian Heussner (re.)
Foto: Roland Sippel

Die Löwen benötigten einige Zeit um sich vom frühen Rückstand zu erholen und ihrerseits ins Spiel zu kommen. Zwar hatte die KSV- Abwehr um den diesmaligen Spielführer Tobias Willers hin und wieder brenzlige Strafraumsituationen zu bereinigen, doch kamen die Löwen nach 20 Minuten ihrerseits zu Torchancen. Dabei war Strafraumstürmer Mirko Tanjic plötzlich über rechts frei in den Strafraum eingedrungen, passte an Keeper Shane Higgs vorbei quer und ein englischer Abwehrspieler konnte in höchster Not zum Eckball klären (21.). Wenig später ein sehenswerter Diagonalpaß von Martin Scholze, dem kleinsten KSVer mit jeder Menge Gefühl im linken Fuß, der hin und wieder Spielwitz und präzise Pässe zeigte, auf Daniel Möller. Der 25jährige Ex- Reutlinger, diesmal rechts offensiv agierend, nahm die Lederkugel zwar volley, verzog jedoch halbrechts aus günstiger Schußposition (24.).

Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff dann doch der zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente Ausgleichstreffer, als KSV- Defensivallrounder Arne Schmidt (diesmal als Linksverteidiger aufgeboten) einen feinen Flankenball auf Sebastian Wojcik brachte und der mit 28 Jahren älteste Akteur in dieser überwiegend U-23-Löwen-Elf sich die Chance nicht entgehen ließ und ins kurze Eck vollendete. Das 1:1 hatte auch zur Pause Bestand, weil Jan- Niklas Hanske mit einer gelungenen Rettungstat ein weiteres Gegentor verhinderte (42.).

Nach dem Wechsel hätte Sebastian Wojcik zum umjubelten KSVer werden können. Zunächst scheiterte Kassels Nr. 17 nach einer Freistoß- Hereingabe von Jan Fießer per Kopfball ebenso an Keeper Shane Higgs wie in der Schlußminute mit einem Foulelfmeter (Gill brachte Oliev zu Fall).

Zwischenzeitlich hatte Andy Lindegaard seine „Robins“, wie der FC Cheltenham Town um Trainer John Ward auch genannt wird, freistehend mit 2:1 (65.) in Führung geschossen, die Adam Connolly fast noch ausgebaut hätte, wenn der gut aufgelegte KSV- Schlußmann Dennis Lamczyk nicht tollkühn zur Stelle gewesen wäre (86.).

KSV Hessen Kassel: Lamczyk - Heussner, Hanske, Willers, Schmidt - Möller, Fießer, Scholze, Oliev - Wojcik, Tanjic. Trainer: Matthias Hamann.

Schiedsrichter: Manuel Kunzmann (SV Niederjossa)

Tore: 0:1 Vincent (3.), 1:1 Wojcik (40.), 1:2 Lindegaard (65.)

Bes. Vorkommnis: Keeper Shane Higgs parierte Foulelfmeter von Sebastian Wojcik (90.) .

Herbert Pumann - KSV- Pressereferent