Löwen-Fans haben ein feines Gespür für ihre Lieblinge

GRANDIOSE SHOW VON CHALASKIEWICZ
„Chalaskiewicz, du bist die größte Show“ schallte ihr Gesang kurz vor Spielschluss durchs Stadionrund. Der, dem diese Huldigung zuteil wurde, drehte sich vor dem anstehenden Eckstoß zur Nordtribüne um, und hob grüßend den Arm. Erneuter Applaus brandete auf.
Ja, Slawomir Chalaskiewicz und die Fans waren beim 5:1-Sieg des KSV Hessen über den SV Hünfeld ein Herz und eine Seele. Wieder einmal.

90 Minuten lang hatte der 39-jährige Regisseur der Löwen einen deutlichen Beweis seiner Extraklasse abgeliefert. Obwohl von Hünfelds Thomas Flügel in enge Manndeckung genommen, schaltete und waltete der Spielmacher auf dem Rasenviereck, als wäre sein Bewacher nicht vorhanden. Clever sein Lauf- und Stellungsspiel, überlegt und genau seine Anspiele und Pässe.

Und der absolute Clou: Challas Präzision bei Standardsituationen. Zweimal legte der Routinier Markus Krause den Ball punktgenau zum 2:0 und 3:0 auf den Scheitel. Auch Thorsten Bauers Kopfballtor zum 4:0 entsprang einem Freistoß des Polen.

Und damit noch lange nicht genug. Als die Partie in den Schlussminuten so langsam auszutrudeln begann, drehte Chalaskiewicz noch einmal richtig auf. Er zwang Lars Künne mit seiner scharfen Hereingabe nicht nur zu einem Eigentor (83.), sondern prüfte HSV-Torwart Freidhof noch mit zwei Weitschüssen.

Eine grandiose Fußball-Show, die den Regisseur dennoch nicht völlig zufrieden stellte. „Ja, so macht es schon viel Spaß, aber es ärgert mich, dass wir wieder ein Gegentor kassiert haben“, murrte Chalaskiewicz über die Nachlässigkeit, beim Treffer von Hohmann (70.). Auch als Prüfstein für das kommende Auswärtsspiel in Erzhausen wollte er das Duell mit den Hünfeldern nicht gewertet wissen.

Der gleichen Meinung war auch Thorsten Schönewolf. „Nach dem frühen Führungstor durch Thorsten Bauer lief das Spiel genauso, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte der KSV-Kapitän, der sich über die vielen guten Aktionen in seinem Team freute, das Gegentor allerdings auch als Ärgernis betrachtete.

Ohne den „hochverdienten Sieg“ gegen den Aufsteiger überbewerten zu wollen, bemerkte Thomas Freudenstein dennoch eine positive Entwicklung seines Teams. „Es ist endlich eine Geschlossenheit zu erkennen“, stellte der KSV-Coach zufrieden fest.

Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn der SV Erzhausen ist von einem anderen Kaliber, als es die biederen Hünfelder waren.

<i>(WIE/HNA-Sportredaktion, 26.10.2003)</i>

Veröffentlicht: 26.10.2003

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024