„Ordentlicher Abschied fĂŒr Julio“

Ausblick
KSV-Trainer Matthias Hamann im RĂŒckblick und Ausblick / Cesar muss gehen / Intensive Spielersuche.

Die alte Saison ist abgehakt, der Klassenerhalt, zu dem nun auch Oberbürgermeister Bertram Hilgen offiziell gratuliert hat, geschafft. Zwei Spiele noch, ein gelungenes Ende feiern. Gedanklich aber ist Matthias Hamann, Trainer des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel schon bei der neuen Saison. Und beim nächsten großen Ziel: der Qualifikation für die eingleisige dritte Liga. Im Redaktionsgespräch äußerte sich Hamann zu folgenden Stichworten.

Zweifel
„Hatte ich in dieser Saison eigentlich nie. Natürlich gab es eine Phase im letzten Winter, als wir froh waren, dass jetzt die Pause kommt. Aber wir wussten da bereits, dass wir personell nachlegen können. Wir haben uns dann auch richtig verstärkt. Das war entscheidend im Kampf um den Klassenerhalt."

Schlüsselerlebnis
„Das war für uns der Sieg in Pfullendorf. Nach drei Niederlagen und vor allem der Pleite gegen Darmstadt haben wir den Hebel wieder umgelegt. Vorausgegangen waren intensive Gespräche über die taktische Ausrichtung. Die Rückkehr zum System mit nur einer Spitze und zwei Sechsern hat sich als richtig erwiesen. Im Darmstadt-Spiel habe ich Fehler gemacht und die Mannschaft in ihrer Entwicklung viel zu weit gesehen. Für unsere offensive Taktik sind wir bitter bestraft worden."

Heimspiele
„Zuhause punkten wird im modernen Fußball immer schwerer. Die nötige spielerische Qualität haben nur wenige Mannschaften wie Wehen oder Hoffenheim. Die Fans müssen deshalb etwas mehr Geduld aufbringen."

Haupttribünen-Rufer
„Während des Spiels bekomme ich das überhaupt nicht mit. Generell gilt aber: Die haben Eintritt bezahlt, da dürfen sie sich auch mal aufregen."

Julio Cesar
„Der Verein hat ihm viel zu verdanken. Im nächsten Jahr planen wir aber ohne ihn. Julio wird im letzten Spiel einen ordentlichen Abschied bekommen, von Beginn an spielen und dann ausgewechselt und gefeiert werden. Das hat er einfach verdient. Außerdem werden wir nach einer Lösung suchen, die ihm den weiteren Aufenthalt in Deutschland ermöglicht."

Unterstützung
„Präsident Jens Rose hat meine Hirngespinste wie Leistungstests und Höhentrainingslager immer unterstützt. Vorstandsmitglied Holger Günter ist ganz wichtig für mich. Er hat an meiner Seite gestanden und ist Ansprechpartner in allen sportlichen Belangen. Er hat unglaublich viel Zeit investiert in den KSV. Das war sehr wichtig, weil wir erst jetzt einen Manager mit Marc Arnold haben werden. "

Mirko Dickhaut
„Es ist abgesprochen, dass Mirko in der kommenden Saison die zweite Mannschaft als Trainer übernimmt. Mir steht er zudem als Stand-by-Spieler zur Verfügung. Er wird also vormittags weiter mit uns trainieren. Die zweite Mannschaft soll zum Nachwuchsteam werden. Da spielen dann nur 18- bis 20-Jährige."

Neuzugänge
„Ich werde jetzt keine Namen nennen. Sie können ja ein wenig spekulieren. Wir führen derzeit viele Gespräche. Wenn Turgay Gölbasi uns verlässt, brauchen wir einen starken Rechtsverteidiger. Natürlich hat im Sturm bisher nicht alles so geklappt wie wir uns das vorgestellt haben. Da brauchen wir noch einen richtig großen Spieler. Da meine ich jetzt 1,90 Meter oder größer. Und einen richtig schnellen Stürmer möglichst noch dazu."

Spielmacher
„Mit Daniel Beyer und Denis Berger haben wir zwei extrem schnelle Außen. Wenn ich einen echten Spielmacher dazu stelle, dann bin ich im System zu gebunden, weil kein Platz für einen zweiten Stürmer ist. Die Lücken im zentralen Mittelfeld sind dann viel zu groß. Ich plane deshalb ohne echten Zehner. Trotzdem werden wir unser spielerisches Potenzial in der Offensive verbessern müssen. Das geht aber auch über einen Stürmer."


Von Frank Ziemke und Florian Hagemann | HNA-Sportredaktion | Mittwoch, 23. Mai 2007

 

Hintergrund
Die Personalsituation beim KSV

Wie geht es weiter in der kommenden Saison? Und vor allem: mit wem? In den Personalplanungen beim KSV Hessen Kassel gibt es noch jede Menge Fragezeichen. Ein Überblick über den Stand der Dinge:

Mit Vertrag: Adler, Schönewolf, Suslik, Kümmerle, Beyer, Busch, Berger, Bauer, Wojcik, Oliev (zurück aus Schwalmstadt), Lamczyk (Schalke), Zinke (Köln)

Soll wohl bleiben: Fießer, Schmidt

Zukunft unklar: Keim, Schwager, Aksoy

Wird wohl gehen: Klinger, Gölbasi

Wird wohl gehen müssen: Noutsos, Cesar, Turhan, Wagner

Abschied perfekt: Arnold, Dickhaut, Mason

Gerüchteküche: Rund ums Auestadion werden zahlreiche Namen gehandelt, darunter auch Baunatals Mirko Tanjic, der frühere Baunataler Stefan Markolf (jetzt Mainz) , der Ex-Schwälmer Tobias Damm (jetzt Wuppertal) und Fabian Lamotte (Sturm Graz).

 Von Frank Ziemke und Florian Hagemann | HNA-Sportredaktion | Mittwoch, 23. Mai 2007

Veröffentlicht: 23.05.2007

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 19.04.2024