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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Kurz vor dem Herzkasper

DebĂŒtant
Arne Schmidt - wie es ist, die ersten zehn Minuten in der Regionalliga zu absolvieren.
Schmidt? Schmidt? Schmidt? Nun ja, der Name ist allgegenwärtig, aber beim KSV, erste Mannschaft, Fußball-Regionalliga? Seit Samstag haben auch die Löwen ihren Schmidt. Arne mit Vornamen. Zehn Minuten hat er gespielt, und in dieser Zeit haben die Kasseler beim SC Pfullendorf den Siegtreffer zum so wichtigen 2:1 erzielt. Schmidt holte als Defensivmann die Ecke heraus, die zum Treffer führte. Es gibt Debüts, die verlaufen nicht ganz so erfolgreich.

Unmittelbar nach dem Spiel war der 23-Jährige noch ganz aufgekratzt, als er über seine ersten zehn Minuten in der Regionalliga erzählte, über den Moment, als Trainer Matthias Hamann ihn zu sich rief und ihm somit das Signal gab zum Einsatz: "Ich stand kurz vor dem Herzkasper." Was ihm allerdings keiner anmerkte: "Er wirkt immer so ruhig", sagt Hamann. "Und er verliert nie die Ruhe." Auch deshalb hat der Trainer kurzzeitig sogar mit dem Gedanken gespielt, den Mann aus der KSV-Reserve in Pfullendorf von Anfang an zu bringen.

Es ist schon nicht schlecht, wenn das Trikot mit dem eigenen Namen in der Kabine liegt.

Arne Schmidt

Was nicht war, kann noch werden: Arne Schmidt trainiert erst einmal weiter mit der ersten Mannschaft, zu der er in der vergangenen Woche gestoßen ist. Für einen, der vor etwas mehr als einem Jahr noch beim FC Körle anheuern wollte, ist das eine Entwicklung, die nicht so alltäglich ist wie der Name Schmidt allgegenwärtig. Es war nämlich eher Zufall, dass Arne Schmidt dann bei den Löwen landete.

Er war aus seiner Heimatstadt Braunschweig nach Kassel gekommen, um hier sein Lehramtsstudium zu absolvieren. Ein Kommilitone kannte den Kasseler Regisseur Marc Arnold, stellte den Kontakt her. Schmidt, in Braunschweig noch bei einem Bezirksoberligisten aktiv, überzeugte im Probetraining, zeigte Leistung in der Zweiten - und hoffte stets, mal im ersten Team mitzumischen.

Am Donnerstag vergangener Woche informierte ihn dann Trainer Hamann, dass er mitfahren würde nach Pfullendorf. Das war schon mal der erste Schritt. Der zweite folgte dann am Samstag, zehn Minuten vor Spielschluss. Seine Eltern haben den Einsatz ihres Sohnes über Live-Ticker verfolgt. Sie haben sich sehr gefreut, sagt Arne Schmidt.

Er macht nicht den Eindruck, dass er Ansprüche stellt, dass er abhebt, dass er träumt. Aber die Hoffnung auf mehr ist vorhanden: Vor einer großen Kulisse im Auestadion würde er schon mal gern spielen. Am Samstag böte sich die Gelegenheit: beim Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken. Matthias Hamann hält zumindest viel von dem Mann aus der Zweiten: "Er macht intuitiv vieles richtig."

 


Von Florian Hagemann | HNA-Sportredaktion
Dienstag, 17. April 2007

 

Ein Videointerview mit Arne Schmidt können Sie unter www.hna.de/go/blog sehen.


Veröffentlicht: 17.04.2007

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