Noch immer KSV-Fan

Karl Schmidt

Einmal KSV, immer KSV. Auch für Karl Schmidt, den Vizepräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, gilt dieses Motto. Seinen 75. Geburtstag feiert der frühere Löwen- und Nationalspieler heute. Und immer noch drückt er neben Kaiserslautern dem Kasseler Klub die Daumen. Anfang der 50er-Jahre gehörte er zu dem Team, das den Aufstieg in die Oberliga, die damals höchste deutsche Klasse, schaffte. „Das gehört zu meinen schönsten Erlebnissen als Fußballer."

WM 1958 verpasst

Getoppt nur noch durch seine Länderspiele, insbesondere einen Einsatz in der damaligen Weltmeistermannschaft 1956 in Hannover gegen die damalige Sowjetunion. Vor dem Spiel hätten die Fans gepfiffen, als sein Name im Stadion genannt wurde. „Die wollten den Hamburger Fritz Laband sehen." Nach den 90 Minuten gehörte der zu Lautern gewechselte Verteidiger dann zu den umjubelten Spielern. Das habe gut getan. Auch zur WM 1958 sollte er fahren. Entschied sich aber dafür, zuhause zu bleiben. „Ich stand mitten in meinem juristischen Staatsexamen."

Der Beruf war damals noch wichtiger. Verständlich aus aus finanziellen Erwägungen. Verdiente er als Fußballer damals nicht mehr als 250 bis 300 Mark. Für Länderspiele gab es nichts.

Zum DFB kam der aus Wabern stammende spätere Verwaltungsjurist 1966. Viele Jahre gehörte er dem damaligen Bundesligaausschuss, dem Steuer- und Wirtschaftsausschuss sowie dem Organisationskomitee für das olympische Fußballturnier 1972 und die WM 1974 an.

Von 1992 bis 2001 war er Schatzmeister beim DFB, ehe er dann zum DFB-Vizepräsidenten gewählt wurde. Zuständig ist er für die sozial- und gesellschaftspolitischen Belange des größten deutschen Sportverbandes. Ende Oktober soll damit Schluss sein. „Ich höre auf." Dann wird er auch wieder Zeit haben, mal ins Auestadion zu pilgern. Dort war er lange nicht mehr.

 

Von Ulrich Brehme
HNA-Sportredaktion
Montag, 03. März 2007

Veröffentlicht: 05.03.2007

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