1:1 - KSV Hessen bot Fortuna DĂŒsseldorf Paroli

VORBEREITUNGSPROGRAMM
Nur 24 Stunden nach dem Testspiel gegen Kickers Emden (0:2 in Barsinghausen) bot der KSV Hessen auf dem G-Platz an der Damaschkestraße beim verdienten 1:1 (Halbzeit 1:1) Aufstiegskandidat Fortuna DĂŒsseldorf Paroli und wußte durch einige gelungene Kombinationen und Aktionen, die sogar den ca. 500 Zuschauern Szenenapplaus entlockten, zu gefallen. Nach dem FĂŒhrungstor des Vierten der Regionalliga Nord durch Routinier Marcus Feinbier (44.) fiel postwendend nach scharfer, flacher Rechtsflanke von Sebastian Busch durch ein Eigentor von Hamza Cakir mit dem Pausenpfiff der Ausgleichstreffer. KSV-Coach Matthias Hamann setzte insgesamt 15 Akteure ein, darunter die "Winter-NeuzugĂ€nge" Denis Berger, Michael KĂŒmmerle und erstmals Sebastian Wojcik (siehe Foto). Bulut Aksoy musste wegen einer Oberschenkel- Zerrung pausieren.

Im zweiten Aufeinandertreffen am Wochenende mit einem Nord- Regionalligisten wirkten die Schützlinge von Trainer Matthias Hamann bemerkenswert formverbessert, was sicher auch daran lang, dass den Gastgebern der Spiel-Stil der Elf um die Routiniers Marcus Feinbier und Jörg Albertz entgegen kam. Die Gäste, bei denen der grippeerkrankte Trainer Uwe Weidemann einen Zuschauerplatz einnahm und laut eigenem Bekunden nur "inoffiziell" vor Ort war und bis auf Ex- Bundesligaprofi Markus Anfang und Tim Kruse alle "an Bord" waren, erwiesen sich als die erwartet spielstarke Mannschaft und wollten von Beginn an "Fußball spielen".

Das ließ sich auch vom Anpfiff des souverän leitenden Unparteiischen Ralf Viktora (pfeifft für Dillenburg) weg gut an für die Rheinländer, doch nach der ersten Großchance, setzte Sebastian Busch im Gegenzug ein ebenso wertvolles wie eindrucksvolles Zeichen. Den fulminanten Schuß des unermüdlichen defensiven Mittelfeldspielers konnte Düsseldorfs Deuß zwischen den Pfosten gerade noch per Reflex über die Torlatte lenken. Fortan entwickelte sich eine muntere und abwechslungsreiche Partie, wobei Murat Turhan nur knapp den Ball und den Führungstreffer für den KSV verpasste (17.). Wenig später scheiterte der viele Akzente im KSV- Spiel setzende, dynamische Denis Berger mit einem satten Linksschuß ebenso wie Thorsten Bauer mit einem Kopfball (33.).

Zwei kuriose Tore binnen einer Minute

Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann der kuriose Führungstreffer für die Rheinländer, die bei ihrer "Generalprobe" vor dem Liga- Start in einer Woche bei diesem Vorbereitungsspiel in Kassel von acht Medienvertretern (!) begleitet wurden. Nach einem langen Freistoß- Ball war der ansonsten überzeugende KSV- Keeper Alex Seeger, der sich besonders bei "1:1-Situationen" viel bei Oliver Adler (fehlte übrigens aus familiären Gründen) abgeschaut zu haben scheint, nicht ganz im Bilde. Nutznießer Marcus Feinbier bedankte sich und bugsierte die Lederkugel im Bunde mit dem Innenpfosten zum 0:1 ins verwaiste KSV- Gehäuse (44.). Doch die Antwort der Löwen ließ nicht lange auf sich warten. In Person von Kämpferherz Sebastian Busch, der sich über Rechtsaußen in den Angrifff eingeschaltet hatte, blitzschnell und scharf per Flachpass den Ball nach innen brachte, wo Innenverteidiger Hamza Cakir seinen Keeper düpierte und das Leder ins eigene Tor "grätschte". Nach diesen beiden originellen Treffern ging es mit dem 1:1 in die Pause.

Nach dem Wechsel brachte KSV- Coach Matthias Hamann mit "Schaltzentrale" Marc Arnold, Linksverteidiger Michael Kümmerle, Mario Klinger und Sebastian Wojcik (Debüt im Löwen- Dress) vier neue Akteure für Turgay Gölbasi, Kapitän Thorsten Schönewolf, Dominik Suslik und Michael Mason. Das hatte einige taktische Umstellungen zur Folge, die jedoch zu keinem Bruch im Spiel des KSV führten.

Die selbstbewußt auftretenden Löwen machten da weiter, wo sie im ersten Spielabschnitt aufgehört hatten: in der Offensive. Dort erfreute sich Thorsten Bauer, mit Murat Turhan und Sebastian Wojcik von zwei Stürmern flankiert, guter Unterstützung und mancher Freiräume. Das "Angriffs- Trio" hatte denn auch sogleich seinen kollektiven Auftritt. Murat Turhan flankte von links im Strafraum auf den zweiten Pfosten, wo sich Sebastian Wojcik mit seinen 1,80 Metern energisch im Kopfball- Duell gegen einen größer gewachsenen Gästespieler durchsetzte und uneigennützig in die Mitte für Thorsten Bauer auflegte, dessen Kopfball aus fünf Metern vom eingewechselten Keeper Kenneth Kronholm reaktionsschnell pariert wurde (47.). Eine sehenswerte Aktion, der alsbald die nächste folgen sollte, als der "Süd- Regionalligist" wieder mal klug kombinierte, sich Kronholm jedoch nicht von Arnolds Abschluß per Lupfer überlisten ließ (55.).

Denis Bergers Solo fehlte nur der krönende Abschluss

Dann folgte der Auftritt von Denis Berger, der immerhin beide Testspiele komplett durchspielte. Durchgespielt hatte sich der Ex- Siegener auch in der 64. Minute, als der spielstarke Antreiber im linken Löwen- Mittelfeld mit einem brillianten Solo die Abwehr der Düsseldorfer düpierte und nur den Tor- Abschluß vergaß. Da blinzelte inzwischen gar die Sonne vor Verzückung und mancher fühlte schon erste Frühlings- Botschaften. Zurück zur Szene: Bei Bergers- Querpass verpasste Wojcik die Vollendung und anschließend war Murat Turhan offensichtlich derart überrascht, dass der 19jährige Türke freistehend knapp neben das Tor zielte. Wenig später auch Großchance auf der Gegenseite für den eingewechselten Sebastian Kneißl, der allein vor Alex Seeger (rettete per Fußabwehr) scheiterte.

In den Schlußminuten schien der Löwen- Sieg zum Greifen Nahe, als zunächst für Marc Arnold nach einem Freistoß aus günstiger Position Keeper Kronholm Endstation ist und Thorsten Bauer nach feinem Querpass von Sebastian Wojcik per Direktabnahme aus kurzer Distanz nur das Außennetz trifft.

Fazit:

In Anbetracht, dass für Fortuna Düsseldorf bereits in einer Woche die Liga- Runde (mit dem Hit gegen Spitzenreiter VfL Osnabrück) fortgesetzt wird und einige Löwen binnen zwei Tagen zwei Spiele absolvierten und für sie die Vorbereitungsphase noch drei Wochen bis zum ersten Liga- Spiel andauert, eine respektable Leistung, die "Lust auf mehr" macht und hoffentlich bald das erste, eigene(!) Feldtor in 2007 bescheren wird.

Auffällig, dass die Neuzugänge Denis Berger, Michael Kümmerle und "Basti" Wojcik bereits auf Anhieb integriert scheinen. Der ballgewandte Berger besticht durch fußballerische und läuferische Qualitäten, wenn der 23jährige auch manchmal zu überspielt wirkte. Kümmerle strahlt Ballsicherheit, Übersicht und Abgeklärtheit aus und spielte solide seinen Part. Und Wojcik, dem ein guter Ruf aus dem Norden vorraus eilt, verriet in seinen ersten 45 Minuten für die Löwen sein unermüdliches Kämpferherz und Engagement, aber auch Spielverständnis. Das Trio und der KSV Hessen scheint auf einem guten, richtigen Weg!

STATEMENTS zum SPIEL:

Uwe Klein (Co- Trainer Fortuna Düsseldorf 1895): "Es war ein gerechtes Unentschieden und für uns ein gelungener Test".

Matthias Hamann (KSV Hessen): "Düsseldorf hat einen anderen Fußball- Stil als am Samstag noch Kickers Emden, das mehr Mann bezogen spielt. Das kam gestern drei Wochen vor dem Liga- Start für uns zu früh, während unsere beiden Gegner ja immerhin schon nächste Woche um Punkte ran müssen. Unser 4-4-2-System in der ersten Halbzeit hat mich sehr überzeugt. Die Neuzugänge Kümmerle, Wojcik und Berger sind klar eine Qualitätssteigerung für unser Team."

Formation KSV Hessen in der 1. Halbzeit:

Seeger - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Schwager - Mason, Busch, Fießer, Berger - Bauer, Turhan.

Formation KSV Hessen in der 2. Halbzeit:

Seeger - Busch, Klinger, Schwager, Kümmerle - Wojcik, Fießer, Arnold, Berger - Bauer, Turhan.

Schiedsrichter: Ralf Viktora (Siegbach)

Tore: 0:1 Feinbier (44.), 1:1 Eigentor Cakir (45.)

 

Herbert Pumann - KSV- Pressereferent

Sonntag, 4. Februar 2007

Veröffentlicht: 04.02.2007

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024