Hier trainiert der KSV

Trainingslager
Löwen fahren eine Woche Ski in der Schweiz.
Nach den beiden Hallenturnieren in Frankfurt und der Kasseler Aueparkhalle beginnt jetzt für den KSV Hessen Kassel die richtige Vorbereitung auf die entscheidende Phase der Saison in der Fußball-Regionalliga. Heute fährt der KSV mit 20 Spielern ins Trainingslager - nicht ins warme Dubai wie Bundesliga-Meister Bayern München, nicht nach Spanien wie sieben weitere Bundesligisten, nein, es geht nach Pontresina in die Schweiz. Dort ist der Ball nur Nebensache. Denn die Mannschaft von Trainer Matthias Hamann macht die kommende Woche vor allem eines: Skilanglauf. Sportwissenschaftler Professor Kuno Hottenrott von der Universität Halle-Wittenberg hat das Programm ausgearbeitet. Über die Vorzüge des Höhentrainingslagers sprachen wir mit ihm.

Herr Professor Hottenrott, die Vorbereitung des KSV in der Schweiz ist sehr ungewöhnlich. Was soll mit ihr bezweckt werden?

Hottenrott: Es geht darum, eine allgemeine Grundkondition zu erreichen - mit ungewöhnlichen Trainingsmethoden. Das Trainingslager nun bietet beste Möglichkeiten dazu. Neben der Kondition werden die Spieler auch mental gestärkt.

Wie das?

Hottenrott: Weil sie mit etwas Neuem konfrontiert werden. Langlauf ist eine Sportart, die viele der Spieler noch nicht ausgeübt haben. Sie müssen sich damit auseinandersetzen. Außerdem ist das Programm so angelegt, dass der Spaß nicht zu kurz kommt.

Wie sieht das Programm genau aus?

Hottenrott: Zunächst wird es eine spielerische Einführung in die klassische Langlauf-Technik geben. Schon nach einem Tag werden wir dann schon länger unterwegs sein können. Das Gebiet bietet sehr viele Möglichkeiten. Ich kenne es seit 1988 und war schon oft mit Sportlern dort. Später werden wir auch die Skating-Technik ausprobieren. Somit durchlaufen die Spieler ein Ganz-Körpertraining, denn in dieser Woche werden neben den Beinen auch die Arme und der Rumpf sehr stark beansprucht.

Höhentraining kennt man vornehmlich von Ausdauersportlern. Worin liegt der Vorteil?

Hottenrott: Der Höheneffekt hat eine Wirkung auf das Blutsystem. In der Höhe wird mehr Hämoglobin, werden also mehr rote Blutkörperchen gebildet. Die Luft in der Höhe hat zudem eine gute Wirkung auf das Atemsystem. Insgesamt beschleunigt das die Anpassung an die Funktionen. So werden auch das Herz-Kreislaufsystem und die Muskulatur gestärkt.

 

Von Florian Hagemann
HNA-Sportredaktion
09. Januar 2007


Veröffentlicht: 09.01.2007

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2024