Schöne Tore und respektable Leistung gegen Bundesligisten

KSV Hessen - Eintracht Frankfurt 2:3 (1:2)

Zum Ende des Wochenend-Akkord-Programms mit dem "Härtetest" am Freitagabend gegen die starken englischen Gäste vom FC Cheltenham Town (ebenfalls 3. Liga) und am Samstag sowie Sonntag mit der Teilnahme am Hütt-Cup-Turnier des GSV Eintracht Baunatal, folgte das interessante Duell des Regionalliga-Aufsteigers KSV Hessen mit dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt.
Zwischen zwei Trainingslagern (zuletzt Zell am See, künftig Marienfeld/Gütersloh, wo während der WM die Portugiesen weilten) machte der Eintracht-Tross "Zwischenstation" im Auestadion.
Vor ca. 4000 Zuschauern setzte Trainer Friedhelm Funkel aus seinem 27köpfigen Kader 16 Akteure ein, wobei Ioannis Amanatidis und Neuzugang Takahara (vom Hamburger SV) nicht mitwirkten, da sie noch angeschlagen sind bzw. Trainings-Rückstand haben.
Demgegenüber durften bei KSV-Coach Matthias Hamann 18 Spieler ran, wobei zunächst die bewährte Aufstiegs-Formation begann. Allein der aus der U-19-Mannschaft von Eintracht Frankfurt gekommene Jan Fießer (sein "Mentor" und Ex-Trainer Claus Schäfer, ehemals aktiv beim KSV Hessen, war übrigens wie DFB-Vizepräsident Rolf Hocke Tribünengast im Stadion) wirkte als einziger Neuzugang in der Start-Elf mit. Währenddessen mußte Rückkehrer Sebastian Busch wegen muskulärer Probleme pausieren.

Den besseren Start in dieser munteren und ansehnlichen Partie erwischten die Gäste. In der KSV-Hälfte eroberten sich die Adler-Träger den Ball und straften die Löwen nach mißglücktem Spielaufbau per Konter über Francisco Copado, der präsize in der Strafraummitte Markus Weissenberger bediente. Der Eintracht-Kapitän und österreichische Nationalspieler, der schon im Herbst 2004, als die Eintracht beim damaligen Gastspiel im Auestadion mit 4:2 siegte, ließ aus kurzer Distanz Keeper Oliver Adler keine Abwehrchance.
Die Antwort der Löwen folgte dann in der 26. Spielminute, als der wie gegen Cheltenham auffällig bissige Marc Arnold mit einem seiner gekonnten Eckball-Hereingaben Thorsten Bauer fand. Der letztjährige Oberliga-Torschützenkönig traf mit einem Kopfstoß in perfekter Ausführung und Vollendung.
Ex-Nationalspieler Marco Rehmer schien´s gesehen zu haben und zeigte nur drei Minuten später, dass auch er so was in seinem Repertoire hat. Der Rechtsverteidiger verwertete am "zweiten Pfosten" souverän eine Linksflanke. Wie beim 0:1 war Francisco Copado der Vorlagengeber.

In der Halbzeitpause äußerten sich dann den Zuschauern gegenüber der am vergangenen Mittwoch wiedergewählte KSV-Vorsitzende Jens Rose und Heiko Beeck, der den in Urlaub befindlichen Eintracht-Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen vertrat und nebenbei an diesem Sommersonntag seinen 67.Geburtstag (im Auestadion) feierte.

Das erste Tor in der zweiten Halbzeit feierte die Eintracht, als Benjamin Köhler an der Strafraumgrenze den eingewechselten Pascal Groß austrickste, sich den Ball per Körpertäuschung vom linken auf den rechten Schußstiefel legte und präziße ins - vom Schützen aus gesehen - linke obere Toreck vollendete (66.).
Doch wie lautete die Botschaft des KSV-Vorsitzenden Jens Rose kürzlich auf der Jahreshauptversammlung?! Die Löwen wollen es jedem Gegner im Auestadion schwer machen und bis zum Spielende alles geben. Gesagt, getan, respektive ausgeführt... von den "Angestellten".
Inzwischen waren die stetig besser integrierten Neuzugänge Florian Heussner, Kim Schwager, Christoph Osterhold, Tobias Oliev und Murat Turhan gekommen. Letzterer schickte dann Michael Mason mustergültig "auf die Reise". Der hatte seinen bekannten "Speed" im Gepäck, nahm Tempo auf und den Ball so gekonnt mit, dass Keeper Pröll Kassels Nr. 22 nur an sich vorbeiziehen und den Ball zum 2:3 im Netz sah (84.).
Chronistenpflicht: Prölls Pendant - Oliver Adler - hatte zuvor einen höheren Rückstand verhindert.
Letztendlich verdienten sich die Löwen jedoch diesen Anschlußtreffer und sind mit dieser gezeigten Darbietung auf dem richtigen Weg.

Die respektable Leistung sowie die sehenswerten Tore von Thorsten Bauer und Michael Mason, nach dem "Reisepass" von Murat Turhan, machen jedenfalls Geschmack auf mehr (und die nächste Eintracht, die aus Braunschweig, gastiert ja bereits am kommenden -Zissel-Samstag um 15 Uhr im Auestadion).
Apropos "Reise-Pass"...: Auf dem Weg gen Auestadion, KSV Hessen und Kassel soll laut Marketingleiter Jörg-Friedrich Schmidt inzwischen Julio Cesar da Rosa sein, der am morgigen Montag gegen 15 Uhr in Deutschland aus Brasilien zurück erwartet wird.

Was die Fußball-Zuschauer im Allgemeinen und die Löwen-Fans im Besonderen bezüglich des KSV Hessen sportlich (und gesellschaftlich, Stichwort ZISSEL) in der kommenden Woche erwartet, ist in der auf der KSV-Homepage an anderer Stelle plazierten Rubrik "Löwenwoche" zu ersehen.

<b>KSV Hessen:</b> Adler - Gölbasi (70. Heussner), Schönewolf, Suslik, Keim (70. Osterhold) - Beyer (58. Groß), Dickhaut (65. Schwager), Fießer (58. Mason), Wagner - Arnold (70. Oliev) - Bauer (70. Turhan). Trainer: Matthias Hamann.

<b>Eintracht Frankfurt:</b> Pröll - Rehmer (72. Huber), Kyrgrakos (46. Russ), Vasoski, Reinhard - Fink (58. Preuß), Köhler - Weissenberger (66. Cimen), Streit - Capado (46. Meier), Stroh-Engel. Trainer: Friedhelm Funkel.

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<b>Schiedsrichter:</b> Kristek (SV Aulendiebach) - <b>Zuschauer:</b> 4.000

<b>Tore:</b> 0:1 Markus Weissenberger (4.), 1:1 Thorsten Bauer (26.), 1:2 Marco Rehmer (28.), 1:3 Benjamin Köhler (67.), 2:3 Michael Mason (84.).

<i>Herbert Pumann
Presse-Referent KSV Hessen
Sonntag, 23. Juli 2006</i>