Die Freibierparty blieb aus

KSV Hessen - SSV Reutlingen 0:0 (0:0)
Viele Chancen, keine Tore. Auch wenn der Spielverlauf nicht so recht zum Ergebnis passte, konnten am Ende beide Mannschaften mit dem torlosen Unentschieden leben. Ansonsten sahen die 4.500 Zuschauer kein gutes Spiel. Eines zwar mit vielen Großchancen, aber auch mit diversen vermeidbaren Fehlern auf beiden Seiten.

Das Freibier blieb unberührt. 450 Liter hatte der KSV Hessen zur Feier des Klassenerhaltes für seine Fans bereitgestellt, ausgeschenkt werden sollte es allerdings nur im Falle eines Sieges. Doch dazu kam es nicht, die große Freibierparty blieb aus. Es war das erste Remis der Löwen in 2007 nach sechs Siegen und drei Niederlagen.

Löwen-Coach Matthias Hamann hatte Bulut Aksoy und Jan Fießer für die gesperrten bzw. verletzten Beyer und Arnold gebracht. Es entwickelte sich recht schnell ein absolut offenes Spiel, dem zwar bisweilen die Spielkultur fehlte, das aber zumindest dank der beiden unsicheren Defensivverbände alles andere als chancenarm war. Nach neun Minuten konnte Adler gegen den auf sich zulaufenden Andreas Rill klären. Glück für den KSV, dass kurz darauf auch Ewald Beskid (10.) und der freistehende Torjäger Andreas Haas (11.) ihre Großchancen vergaben.

Hätten die Gäste in der Anfangsphase mehr Kaltschnäuzigkeit gezeigt, wäre das Match wohl schon nach einer Viertelstunde gelaufen gewesen. So aber blieben die Löwen im Rennen und hätten ihrerseits nach einer knappen halben Stunde alles klar machen können. Erst scheiterte Fießer per Schuss, dann Klinger per Kopf, schließlich erneut Fießer am Innenpfosten. Bezeichnend die 32. Minute: Erst vergibt Thorsten Bauer nach einer schönen Kombination über den in Pirmasens gelb-gesperrten Berger und Gölbasi freistehend aus zehn Metern an Keeper Langner, keine 60 Sekunden später folgt die Riesenchance für Haas auf der Gegenseite. „Es hätte zur Halbzeit auch 3:3 oder 4:4 stehen könnte“, kommentierte Reutlingens Trainer Peter Starzmann die offenen Scheunentore auf beiden Seiten.

Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich am schwachen Auftritt beider Mannschaften wenig. Viele Fehlpässe, viele Stockfehler, kaum Ordnung auf dem Feld. Die Reutlinger zwar mit einem optischen Übergewicht und die Löwen „kaum noch im Mittelfeld präsent“ (Trainer Matthias Hamann), trotzdem war es KSV-Stürmer Thorsten Bauer, der in der Schlussphase gleich zweimal das goldene Tor auf dem Fuß hatte (75./90.), und doch scheiterte. „Es war ein komisches Spiel, in dem es bei uns einfach nicht rund lief“, resümierte denn auch Hamann. Ein 0:0 „der schlechteren Art“ zwar, aber immerhin mit einem Punkt belohnt.

Trotz des Remis sind die Löwen in der Tabelle nicht etwa abgerutscht, sondern gar drei Ränge nach oben geklettert. Als Sechster stehen nun 43 Zähler auf dem Konto. Damit steht das Hamann-Team zwar lediglich sechs Zähler vor dem ersten Abstiegsrang (Pfullendorf), aber bereits deren elf vor dem Drittletzten Darmstadt. Es müsste also schon mit dem Teufel zugehen, sollten die Kasseler vier Spiele vor Schluss noch in ernsthafte Gefahr geraten.

Und dennoch: Das kühle Blonde wurde nach Spielende wieder abtransportiert. Nun soll es erst einmal zwischengelagert werden, damit dann möglicherweise beim Heimspiel in zwei Wochen gegen die Stuttgarter Kickers ein nächster Versuch gestartet werden kann.

Von Michael Brehme

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Kümmerle - Klinger, Dickhaut - Aksoy (73. Cesar), Fießer (73. Busch), Berger - Bauer / Trainer: Hamann

Reutlingen: Langner - Scheuring, Aybar, Kirsch, Kocholl (23. Urban) - Rill (66. Weigl), Waidmann, Demirkiran, Unger (80. Otto) - Haas, Beskid / Trainer: Starzmann

Schiedsrichter: Markus Wingenbach (Diez) - Zuschauer: 4.500

Gelbe Karten: Berger (5./gesperrt), Schönewolf - Aybar

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Veröffentlicht: 05.05.2007

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Datum des Ausdrucks: 16.04.2024