Arnold, Bauer und Berger sorgen für Arbeitssieg

KSV Hessen - Karlsruher SC II 3:1 (2:1)
In einem kampfbetonten Duell bezwang der KSV Hessen die ebenfalls abstiegsbedrohte Reserve des Karlsruher SC mit 3:1 (2:1). Marc Arnold und Thorsten Bauer sorgten für die Halbzeitführung in einem ausgeglichenen Spiel. Erst mit dem Schlusspfiff stellte Denis Berger vor 4.000 Zuschauern den Sieg per Konter sicher.

Zu Beginn fühlten sich viele an ein Spiel erinnert, das vor fast einem Jahrzehnt stattgefunden hatte. An selber Stelle, gegen denselben Gegner, in derselben Liga - nur unter völlig anderen Voraussetzungen. Das Duell gegen die Amateure des KSC im Dezember 1997 war das allerletzte Spiel in der unrühmlichen Ära des FC Hessen Kassel. Der Ausgang des Spiels war völlig uninteressant, denn jeder wusste, dass der völlig überschuldete Verein ohnehin vor dem Ende stand. Es folgte der Konkurs, die Vereinsauflösung und schließlich eine Neugründung in der Kreisliga.

Knapp neuneinhalb Jahre später schloss sich nun der Kreis. Wieder gegen die zweite Vertretung der Karlsruher, wieder in der Regionalliga. Die Löwen sind zurück und im Gegensatz zu damals besser denn je aufgestellt. Wirtschaftlich sowieso, aber eben auch sportlich. Gegen die Karlsruher gelang der zweite Sieg in Folge - ein Topstart für den Drittliga-Neuling in die Rückrunde und ein Big Point im Abstiegskampf. Vor dem Duell beim Tabellenletzten Kaiserslautern II haben die Löwen jetzt ein Sechs-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz.

Der Weg dahin war allerdings überaus steinig. Es war ein einziges Kampfspiel, ein echtes Abstiegsduell auf dem schweren Boden im Auestadion. Mit einem optimalen Beginn für den KSV. Schon nach neun Minuten die Führung durch Marc Arnolds spektakulären Treffer. Ein Freistoß aus gut 30 Metern, zentrale Position. Während die Gäste noch die Mauer stellen, hält der Löwen-Regisseur einfach mal drauf - und trifft. „Da haben wir kollektiv geschlafen, keiner von uns hat sich vor den Ball gestellt“, kritisierte später dann auch Trainer Rainer Krieg das Verhalten seines Teams.

Eine schnelle Führung, die allerdings nicht lange hielt. Zum einen, weil Sebastian Wojcik seine gute Chance zum 2:0 nach Arnolds Flanke nicht nutzen konnte (14.). Und zum anderen, weil die Gäste nun wesentlich agiler wurden. Erst glich Karlsruhes Verteidiger Benjamin Barg nach einer Unsicherheit von Keeper Oliver Adler per Kopf aus (32.), dann drohte den Hausherren sogar der Rückstand. Fünf Minuten vor der Pause steuerten gleich zwei Mann allein auf Kassels Keeper zu, schließlich scheiterte Stanislaus Bergheim aber am Routinier. Wie aus dem Nichts mit dem Pausenpfiff dann der Treffer auf der anderen Seite. Daniel Beyer hatte von der rechten Seite geflankt und Thorsten Bauer per Kopf zum 2:1 getroffen.

In der zweiten Halbzeit regierte dann nur noch der Kampf. Beide Teams setzten kaum noch auf spielerische Mittel, sondern versuchten ihre Konkurrenten einzig und allein niederzuringen. „Der Platz hat allerdings auch nichts anderes zugelassen“, so Löwen-Trainer Matthias Hamann nach der Partie. Hoch und weit wurden die Bälle nach vorne geschlagen - in erster Linie von den jungen Karlsruhern, die den Ausgleich Mitte des zweiten Spielabschnitts mehrmals auf den Füßen hatten. Türkeri (53.), Manske (56.) und Bergheim (64.) - gleich drei richtig gute Torchancen. Einmal vorbei, zweimal war Oliver Adler auf dem Posten. „Am Ende hat er unseren Sieg gerettet“, so Hamann.

„Wir waren heute einfach nicht in der Lage, unsere Chancen zu nutzen. Uns hat sicherlich auch einfach das Quentchen Glück gefehlt“, sagte Gäste-Coach Krieg. Und daran änderte sich auch in der Folge nichts. Der KSC konnte in den letzten 25 Minuten zwar eine optische Überlegenheit erzeugen, doch den Treffer machten erneut die Löwen. In der Schlussminute überliefen gleich fünf Kasseler die inzwischen aufgerückte Karlsruher Hintermannschaft, ehe nach Gölbasis Hereingabe der gut aufgelegte Denis Berger ohne Probleme zum Endstand vollendete.

Von Michael Brehme

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Kümmerle - Beyer (81. Busch), Klinger, Arnold (66. Fießer), Berger - Wojcik (84. Aksoy), Bauer / Trainer: Hamann

Karlsruhe: Unger - Gallego, B. Barg, T. Barg, Manske - Traut (72. Kaya), Schnatterer, Stindl (84. Krebs), S. Fischer - Türkeri (58. Strobel), Bergheim / Trainer: Krieg

Tore: 1:0 Arnold (9.), 1:1 B. Barg (32.), 2:1 Bauer (45./+2), 3:1 Berger (90./+2)

Gelbe Karten: Suslik, Wojcik, Arnold - Traut

Schiedsrichter: Marco Achmüller (Krenglbach/Österreich) - Zuschauer: 4.000

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Veröffentlicht: 03.03.2007

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Datum des Ausdrucks: 23.04.2024