Thorsten Bauer lässt Löwen weiter schweben

KSV Hessen - 1. FC Kaiserslautern II 2:0 (0:0)
Der KSV Hessen schwebt weiter auf seiner Euphorie-Wolke durch die Regionalliga Süd. Vor 5.250 begeisterten Zuschauern im Auestadion wurde auch die Reservemannschaft des 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 besiegt.


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"Glückwunsch an die Mannschaft, Glückwunsch an die Fans. Diesen Sieg haben wir uns heute gemeinsam erarbeitet". Mit diesen Worten eröffnete KSV-Coach Matthias Hamann die Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die "kleinen Teufel".

Und in der Tat. Nach zwei etwas schwächeren Spielen gegen Aalen und die KSC-Reserve drehte der KSV gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder richtig auf. Gemeinsam mit den Fans, die fast das gesamte Spiel ohne Pause durchfeierten. Dabei war das Duell gegen den Tabellenletzten alles andere als eine leichte Aufgabe. Nicht weniger als acht Spieler aus dem Profikader standen in der Startaufstellung der Pfälzer. Und gleich die ersten beiden Torchancen in der 5. und 6. Minute durch Steffen Bohl mit dem Kopf zeigten den wieder mehr als 5.000 Zuschauern, dass es alles andere als ein Spaziergang werden würde. "Vor dem Spiel hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl, eigentlich wäre ich schon mit einem Punkt zufrieden gewesen", gestand dann auch Vorstandsmitglied Jochen Gabriel später ein.

Doch mit der Unterstützung der Zuschauer bekamen die Löwen die Kurve. Nach etwa 20 Minuten verpuffte beim "verkappten Zweitligisten" der Elan, der KSV fand ins Spiel. Und auch Chancen sprangen heraus. Die beste durch Mittelfeldstratege Athanasios Noutsos, der mit einem Hammer-Freistoß aus fast vierzig Metern um ein Haar die KSV-Führung erzielt hätte (21.). "Wir wollten uns von Lautern nicht locken lassen", erklärte KSV-Trainer Matthias Hamann später seine Taktik. Und so lief dann auch das Spiel. Die Pfälzer waren in Durchgang eins zwar optisch überlegen, aber der KSV mit Kontern im eigenen Stadion gefährlicher.

Kurz vor der Pause Überschlugen sich dann die Ereignisse. Ismael Bouzid sah nach einer rüden Einlage an Jan Fießer völlig zu recht die Ampel-Karte. Und kurz danach verpasste der hervorragende Noutsos die Löwen-Führung.

Im zweiten Spielabschnitt musste dann der lädierte Jan Fießer draussen bleiben. Für ihn kam Neuzugang Mario Klinger gerade mal wenige Stunden nach seiner Verpflichtung zum ersten Einsatz.

Eine der zahllosen Fußball-Phrasen besagt, dass es gegen 10 Mann oft schwieriger ist, als gegen 11. Eine Regel, die am Samstag keine Gültigkeit hatte. Kaiserslautern verlor in Unterzahl nun völlig den Faden, der KSV übernahm die Regie. Freilich ohne die bombenfeste Abwehr zu lockern. Nach einem Noutsos-Eckball war es dann soweit. Mit einem Hechtsprung köpfte Thorsten Bauer, sträflich freistehend, dass verdiente 1:0 für die Löwen. "Nach dem Tor hatte ich dann nicht mehr das Gefühl, dass noch was anbrennen würde", meinte Hamann nach dem Spiel. Und so kam es dann auch. Kaiserslautern blieb ungefährlich, der KSV zog sich wieder weiter nach hinten. Erst mit der Einwechslung von Julio Cesar da Rosa kurz vor Schluss, kam wieder mehr Schwung auf den Rasen. Und so war es dann auch der quirlige Brasilianer, der das entscheidene 2:0 von Daniel Beyer vorbereitete.

Auch wenn die Löwen im Moment auf einer Rosa-Roten Wolke schweben. Luftschlösser werden zur Zeit keine in Kassel gebaut. Die Fans singen brav "Oberliga, nie mehr", Trainer und Fans sprechen nach wie vor von den 40 Punkten, die man unbedingt benötigt, um in der Klasse zu bleiben. Auch nach so tollen Fußball-Nachmittagen wie am Samstag.

02.09.2006
Oliver Zehe


>>> Löwen-TV: Pressekonferenz mit Matthias Hamann nach dem Spiel (12 MB als Windowsmedia (wmv))

KSV: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Keim - Fießer (46. Klinger), Busch - Beyer, Noutsos (70. Oliev), Wagner - Bauer (85. Cesar).

K`lautern II: Fromlowitz - Gaebler, Lehmann, Bouzid, Rösner, Schäfer, Lexa (60. Kessel), Lancos (82. Akcam), Ziemer, Bohl, Pavlovich (46. Calamita).

Zuschauer: 5250. Schiedsrichter: Hofmann (Ansbach).

Tore: 1:0 Bauer (60.), 2:0 Beyer (88.).

Gelb / Rote Karte: Bouzid (K`lautern, 44.)


Stimmen zum Spiel:

Matthias Hamann (Trainer KSV Hessen): "Unser Sieg heute war hochverdient. Wir wollten uns heute nicht von Kaiserslautern locken lassen. Ich habe vorher schon gesagt, uns reicht es, wenn wir in der 85. Minute unser Tor machen."

Alois Reinhardt (Trainer Kaiserslautern II): "Meine Mannschaft marschiert, gibt alles und wird nicht belohnt. Wir haben gut angefangen aber dann irgendwann den Faden verloren. Nach dem Platzverweis hat dann in der 2. Halbzeit bei uns die Kraft gefehlt. Es ist schwierig, gegen so kompakt stehende Mannschaften wie den KSV zu spielen."


Spruch des Tages:

"Wenn morgen die Sonne ins Meer fällt, ist das Leben zu Ende."

KSV-Trainer Matthias Hamann auf der Pressekonferenz zu der Frage, was mit Noutsos passiert, wenn Marc Arnold wieder fit ist.

Tore : 1:O Bauer (60.), 2:0 Beyer (88.).

Zuschauer: 5.250.

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Veröffentlicht: 02.09.2006

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Datum des Ausdrucks: 16.04.2024