Noutsos nutzte Chance zum Siegtor

Karlsruher SC II - KSV Hessen 0:1 (0:0)
Mit einem 1:0 (Halbzeit O:0) Arbeits-Sieg vor 528 Zuschauern beim Karlsruher SC II auf dem "Platz 2" neben dem Wildparkstadion, stehen für den KSV Hessen als Aufsteiger auf dem Weg zum Klassenerhalt nach fünf Regionalliga-Spieltagen bereits beachtliche elf Zähler (drei Siege, zwei Remis) zu Buche. Mit einer feinen Einzelleistung nach Zuspiel von Jan Fießer traf Neuzugang Saky Noutsos in seinem zweiten Löwen-Ligaspiel von Beginn an mit seinem zweiten Saisontor (beide auswärts) zum "Tor des Tages", wodurch die Löwen nunmehr seit 24 Liga-Spielen ungeschlagen sind.


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Ebenso beachtlich: hinten steht beim KSV Hessen nach fünf Regionalliga-Spieltagen zum vierten Mal (!) die Null! Die beiden bisher einzigen Gegentreffer resultierten in Elversberg (2:2), und zwar aus einem Foulelfmeter und nach einer Freistoßhereingabe.
D.h.: aus dem Spiel heraus ist der KSV Hessen in der Regionalliga noch ohne Gegentor. Respekt und an dieser Stelle mal ein verdientes Sonderlob für die Defensivleistung, allen voran an die seit Wochen tadellosen Thorsten Schönewolf als würdiger Abwehrchef und Oliver Adler als zuverlässiger Rückhalt im Tor!

Doch auch Dominik Suslik, dessen Prognose zwei Spielstunden vor Anpfiff ("zu Null spielen") realisiert werden sollte, bot - bis auf wenige Ausnahmen -an diesem schönen Sommertag in Karlsruhe eine solide Leistung. Überhaupt stand die bewährte Vierer-Abwehrkette aus dem Oberliga-Aufstiegsjahr recht gut organisiert, denn auch Turgay Gölbasi (rechts) und Christoph Keim (links), in seinem ersten Regionalliga-Auswärtsspiel für die Löwen, sammelten fleißig Pluspunkte.

Ohne drei Routiniers - die verletzten bzw. in Reha befindlichen Marc Arnold und Michael Mason sowie den nach seinem Faserriß am Dienstag wieder in´s Mannschaftstraining einsteigenden Mirko Dickhaut - vertraute Trainer Matthias Hamann diesmal einem der jüngsten KSV-Teams seit seiner Amtszeit.
Spieltaktisch gab es gegenüber der Vorwoche nur eine Veränderung - Martin Wagner wechselte in´s linke Mittelfeld, Daniel Beyer rückte in´s rechte.
Der Blondschopf - wurde am Dienstag 24 Jahre - hatte sogleich auch die erste Gästechance, als die "KSV-18" nach kluger Kopfballablage von Thorsten Bauer nur einen Tick gegen den aufmerksamen KSC-Keeper Thomas Unger zu spät kam (14.).
Zwei Minuten später versuchte sich "Scharfschütze" Saky Noutsos aus dreißig Metern und der Ball sauste knapp über das Gehäuse.

Was folgte war eine Drangphase der Gastgeber, die Mitte der ersten Halbzeit Spiel- und Chancenvorteile besassen. Gleich zwei Mal hatte Mittelstürmer Stanislaus Bergheim hochkarätige Gelegenheiten zum Führungstreffer. Zunächst scheiterte die Nr. 9 des KSC aus 12 Metern am gekonnt sich vor ihm aufbauenden Keeper Oliver Adler, um kurz darauf am Fünf-Meter-Raum eine Flanken-Ball über den Scheitel in´s Toraus rutschen zu lassen.

Obwohl die Gäste gelegentlich einige vielversprechende Gegenstöße inszenierten, bei denen der beste Karlsruher - Keeper Unger - jedoch meist Endstation war, hätte sich im Löwen-Lager niemand über eine Pausenführung der Gastgeber wundern brauchen.

Nicht gerade gewundert, doch mal nachgefragt, ob der korrekten Aussprache von Kassels Nr. 23 Athanasios Noutsos, hatte vor Spielbeginn der Stadionsprecher. In der 51. Minute sollte er nach der Namens-Nennung bei der Aufstellung, nun noch mal den Löwen-Akteur aufrufen. Und zwar als Torschütze des Tages.
Jan Fießer hatte sich fein über links durchgesetzt, mit Übersicht quer gepasst, wo Saky Noutsos den Ball vor dem Strafraum aufnahm, einen KSCer per Körpertäuschung stehen ließ, um aus der Drehung in´s untere Toreck zu vollstrecken.
Welch ein Jubel im Löwen-Team und bei den ca. 200 mitgereisten KSV-Fans, die sich auf den Rängen dieses, dem G-Platz an der Kasseler Damaschkestraße ähnelnden, Spielgelände verteilten.
Der "kleine KSC" antwortete mit wütenden Attacken und Trainer Rainer Krieg brachte zwei neue Offensivkräfte für zwei Defensivspieler. Doch trotz des Aufbäumens in der letzten halben Stunde, hielt der KSV Hessen mit viel Geschick, aber auch Glück (des Tüchtigen) dagegen und besass nunmehr günstige Kontergelegenheiten.
Eine davon hatte fast tragischen Charakter. Thorsten Bauer tauchte - wenn auch abseitsverdächtig - allein vor Unger auf, lupfte den Ball an der Strafraumgrenze über den herauseilenden KSC-Keeper, doch statt in´s leere Tor, setzte die Lederkugel derart kurz vor dem Gehäuse auf, um darüber zu springen.
Wenig später nahm Daniel Beyer eine abgeprallte Freistoß-Hereingabe von Pascal Groß (kam für den gelb-belasteten Saky Noutsos) volley aus 20 Metern - drüber.
Nachfolgend bekamen Thorsten Bauer und Daniel Beyer im "munteren Wechsel" Konter-Gelegenheiten, um für die Entscheidung zu sorgen. Doch Keeper Unger vereitelte jeweils gegen die Schüße der beiden Löwen.

Somit entwickelte sich die Schluß-Phase zum "Herzschlag-Finale" des Spiels. Doch hier haben die Schönewolf und Co. ja aus dem letzten Jahr Erfahrung und hielten ihren Strafraum trotz viel Engagement und Einsatzes seitens des jungen KSC (zehn U-23-Akteure in der Startformation, darunter mit Staffeldt und Dick zwei aus dem Zweitliga-Kader) "sauber".

Stimmen der Trainer:

Rainer Krieg (KSC): "Wir haben das Spiel über weite Strecken im Griff gehabt, doch unsere Chancen nicht genutzt. Dann haben wir ein Mal nicht richtig aufgepaßt, als unser Rechtsverteidiger nicht richtig abblockte und unsere Abwehr gegen den Torschützen zu tief stand. Uns fehlt heute vorn die Durchschlagskraft".

Matthias Hamann (KSV): "Es war ein glücklicher Sieg. Nach der ersten Halbzeit hatte ich nicht gedacht, dass wir hier gewinnen. Durch gute Einzelleistungen von Jan Fießer und Saky Noutsos gelang uns dann das Siegtor. Wir müssen uns in der Offensive spielerisch besser präsentieren, um nächste Woche im Heimspiel gegen Kaiserslautern wieder zahlreiche Zuschauer in´s Auestadion zu locken".

KSC II: Unger - Gallego, Benjamin Barg, Thorsten Barg (62. Strobel), Manske - Dick, Schröder (77. Hock) - Traut (54. S. Fischer), Staffeldt, Müller - Bergheim. Trainer: Rainer Krieg.

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Keim (75. Schwager) - Busch, Fießer (77. Oliev) - Beyer, Noutsos (68. Groß), Wagner - Bauer. Trainer: Matthias Hamann.


SR: Torsten Bauer aus Seesbach.

Tor: 0:1 Noutsos (51.)

Gelbe Karten: - / Noutsos (65.), Busch (84.), Suslik (89.)

Herbert Pumann
Presse-Referent KSV Hessen

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Veröffentlicht: 26.08.2006

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024