Ein gegensätzliches Traumduo

MATCHWINNER
Torjäger Bauer und Torhüter Adler waren die umjubelten Spieler des Sieges.
Frankfurt. Sie stehen an den entgegengesetzten Seiten des Feldes. Thorsten Bauer meist in der Hälfte des Gegners, Oliver Adler im eigenen Strafraum. Der Jäger und der Hüter des Tores. Am Donnerstag waren sie das umjubelte Traumduo des Kasseler Sieges. Bauer, der den entscheidenden Treffer erzielte. Und Adler, der mit seinen Paraden den Sieg festhielt.

Der eine, Bauer, ein echtes Kasseler Eigengewächs. Als Junge ist er selbst ins Auestadion gepilgert, um die Spiele seines KSV zu sehen. Jetzt hat der 29-Jährige maßgeblichen Anteil an der Rückkehr in die Regionalliga. 24 Treffer waren es bereits vor dem Final-Duell in Frankfurt. Der 25. war der wichtigste von allen. Und versetzte selbst den Trainer in Verzückung. „Das war gigantisch“, schwärmte Matthias Hamann, „dieses Tor hat Thorsten sich verdient.“ Bauer selbst konnte kaum begreifen, was da passiert war. „Das ist so schön und genial. Aber richtig verstehen kann ich das alles noch nicht“, gestand er.

Ebenso umjubelt wie Bauer: Oliver Adler, das Ruhrpott-Original. „Ohne ihn hätten wir das alles nicht geschafft“, schwärmt Klubboss Jens Rose. Der Torhüter selbst gab sich bescheiden: „Dafür haben sie mich geholt, dass ich auch mal das ein oder andere Ding halte“, meinte der Ex-Profi. Dem Aufstieg mit dem KSV aber maß er trotz aller Erfahrung ähnliche Bedeutung bei wie Bauer: „Das ist neben dem Zweitliga-Aufstieg mit Oberhausen mein schönster Erfolg.“ Wer ihm vor einem Jahr erzählt hätte, er würde bei Kassel im Tor stehen und aufsteigen, der wäre für verrückt erklärt worden.

Und während Bauer vor den Fans obligatorisch „Humba“ anzählte - und im ersten Versuch das „m“ vergaß - kündete Adler für den Abend weitere Großtaten an: „Heute knalle ich mich richtig weg.“


<i>Von Frank Ziemke
HNA-Sportredaktion

Samstag, 27. Mai 2006</i>

Veröffentlicht: 27.05.2006

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024