1:0 - Die Löwen sind Oberliga-Meister!

AUFSTIEG
Endlich geschafft: KSV steigt in die Regionalliga auf.
Fußball-Kassel wie es singt, tanzt, lacht und weint. Haushoch schlugen am Donnerstagnachmittag in Frankfurt die Wogen der Emotionen, als der KSV Hessen im vierten Anlauf die Meisterschaft in der Fußball-Oberliga Hessen errungen hatte. Nach 95 hochdramatischen Minuten und einem 1:0-Sieg beim Spitzenreiter FSV Frankfurt, entlud sich die ganze Anspannung und Freude der mit Sonderzug oder Pkw angereisten 3000 Kasseler Schlachtenbummler in einem einzigen rot-weißen Jubelfest.

Immer wieder fielen sich glückstrahlende Spieler, Betreuer, Funktionäre und Fans in die Arme, und keiner brauchte sich seiner Freudentränen zu schämen. Nach vier Jahren Oberliga, nun der Aufstieg in die Regionalliga. Das feierte der überglückliche Klub-Vorsitzende Jens Rose noch auf dem Rasen mit einem Freudentänzchen inmitten der ausgelassenen Spielerschar.

Doch bis zur unbeschwerten Jubelarie war es ein weiter Weg für die Kasseler Löwen in diesem packenden Saisonfinale, das vor 7000 Zuschauer in spielerischer Hinsicht allerdings einiges zu Wünschen übrig ließ. Egal! Nach einer ausgeglichenen ersten Spielhälfte, in der die Frankfurter ihr Augenmerk auf die Abwehr gerichtet hatten, der angreifende KSV mit hohen Bällen einfallslos aber ebenfalls nicht richtig zum Zuge kam, fiel dann kurz nach dem Seitenwechsel die Entscheidung.

Torjäger Thorsten Bauer erhielt den Ball in halblinker Position, spielte FSV-Verteidiger Muftawu aus, verzögerte den Torschuss noch zweimal und schoss danach den Ball flach zum 0:1 ins Frankfurter Tor (48. Minute). Der Jubel der Löwen-Fans ließ den Bornheimer Hang erbeben, doch das eigentliche Zittern begann erst.

Nach dem Rückstand versuchte der Spitzenreiter den Sturz vom Tabellenthron am letzten Spieltag mit allen Mitteln zu verhindern. Immer wieder brandeten die von Spielmacher Uyanek und Linksaußen Volk initiierten Angriffe gegen das Kasseler Tor. Doch dort trafen die Angreifer auf die von den beiden Routiniers Thorsten Schönewolf und Christoph Keim sehr gut organisierte KSV-Abwehr. Und wenn die Bälle dann doch noch den Weg in Richtung Kasseler Tor fanden, dann war Torwart Oliver Adler auf dem Posten. Noch in der fünfminütigen Nachspielzeit, die der ansonsten hervorragend leitende Schiedsrichter Viktora (Dillenburg) den beiden Kontrahenten verordnete, parierte der überragenden Löwen-Schlussmann zwei klare Torchancen der Frankfurter Uyanik und Dzihic. Zuvor allerdings hatte Julio Cesar bei einem Konter die endgültige Entscheidung im Duell mit FSV-Torwart Jourdan vergeben. Alles nur noch von statistischem Wert. Was für die Kasseler Löwen und ihren Anhang zählte waren der Sieg, der Meistertitel und den Aufstieg!

<i>Von Rolf Wiesemann

HNA-Sportredaktion
Freitag, 26. Mai 2006</i>

Veröffentlicht: 26.05.2006

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2024