Der Abwehr-Dirigent

Buchonia Flieden - KSV Hessen
Torhüter Oliver Adler will mit dem KSV Hessen auch die Hürde Flieden nehmen.
Sein Torwartsein bringt Oliver Adler auf eine denkbar einfache Formel. "Was man spricht", sagt der Schlussmann des KSV Hessen Kassel, "das muss man nicht halten." Gemeint ist damit: Ordne deine Abwehr. Stell die Leute richtig. Sorg dafür, dass Schüsse auf dein Tor verhindert werden. Im Vergleich mit einer spektakulären Parade ist für Adler "der abgeblockte Schuss bedeutend wichtiger". Am Samstag, im Spiel bei Buchonia Flieden (14 Uhr), will der Abwehr-Dirigent so erneut dazu beitragen, dass der KSV weiter im Aufstiegsrennen der Fußball-Oberliga bleibt.

"Die Null muss stehen. Auch in Flieden", lautet Adlers Forderung. An diese Null hat er sich ja fast schon gewöhnt. Sechsmal in Folge ließen die Kasseler zuletzt kein Gegentor zu. "So eine Phase hat man nicht oft in seiner Karriere", sagt der 38-jährige Ex-Profi. Sein Trainer unterstreicht, welche Rolle Adler dabei spielt. "Er ist extrem wichtig für uns", sagt Matthias Hamann, "er ist ein Perfektionist. Selbst im Training spricht er jeden Stellungsfehler an." Hamann hat so auch eine ganz klare Vorstellung, wenn es um die Zukunft seines Schlussmanns geht, der eigentlich schon ans Aufhören gedacht hatte: "Er wäre auch in der Regionalliga für uns eine absolute Größe."

Soweit will der Routinier derzeit nicht denken: "Jetzt geht es erstmal um Flieden", sagt Adler. Und alle beim KSV haben Respekt vor dieser Aufgabe. "Es wird ein ganz enges Ding", sagt Matthias Hamann. Natürlich geht es für die Gastgeber um nichts mehr. Doch die Buchonen sind ein stets schwer zu spielender Gegner. Körperbetont, zweikampfstark. Im Hinspiel sichterte Thorsten Bauer erst in der 89. Minute den 2:1-Erfolg.

Trotzdem ist Hamann überzeugt, "dass sich unsere Qualität auch am Samstag durchsetzen wird". Zumal die Pause nach den englischen Wochen für neue Frische gesorgt hat. Zwei freie Tage, dann gezieltes Aufbautraining - die Löwen fühlen sich wieder fit für den Zweikampf im Titelduell mit dem FSV Frankfurt.

Der in Flieden auch mit Hilfe des Torhüters nicht enden soll. Im Hinspiel hatte Oliver Adler ein ganz unglückliches Eigentor kassiert. Vom Pfosten war der Ball an seinen Hinterkopf und über die Linie gesprungen. Gegentore, die man nicht vergisst. Auch deshalb sagt Adler: "Wir wollen ja nicht, dass sowas nochmal passiert." Und er wird seine Abwehr entsprechend dirigieren.


<i>Von Frank Ziemke

HNA-Sportredaktion
Freitag, 05. Mai 2006</i>

Veröffentlicht: 05.05.2006

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Datum des Ausdrucks: 20.04.2024