Thomas Freudenstein: Aufstieg keine Pflicht

INTERVIEW
Wenn heute Abend das Topspiel der Fußball-Oberliga zwischen Borussia Fulda und dem KSV Hessen Kassel angepfiffen wird, steht er unter Volldampf: Thomas Freudenstein, 41-jähriger Trainer der Kasseler. Für den ehemaligen Profi von Hertha BSC ist es die erste Trainerstation. Und er hat durchaus verwundbare Punkte bei der Borussia ausgemacht.
Frage: In den ersten drei Spielen hat sich ihr Team sehr schwer getan. Woran lag´s?
Freudenstein: Es ist doch normal, dass man Anfang nach dem Rhythmus sucht. Aber es stimmt schon, dass wir im Rennen um die Meisterschaft schon vier Punkte verloren haben.

Frage: Borussia gegen KSV Hessen ist ein alter Klassiker. Haben sie noch Erinnerungen aus ihrer aktiven Zeit an dieses Spiel?
Freudenstein: Anfang der Neunziger Jahre haben wir mal im Winter 3:1 in Fulda gewonnen. Damals war die Konstellation ähnlich – nur ist es diesmal wärmer.

Frage: Was wissen sie über Fuldas neue Mannschaft?
Freudenstein: Beispielsweise, dass das Team sehr offensivstark ist, aber durchaus Probleme in der Rückwärtsbewegung hat.

Frage: Also wird man heute eine offensive Kasseler Elf sehen?
Freudenstein: Auf jeden Fall. Wir werden nach vorne spielen.

Frage: Wer ist eher zum Aufstieg verdammt – Borussia Fulda oder Hessen Kassel?
Freudenstein: Ich glaube nicht, dass wir zum Aufstieg verdammt sind. In Fulda sieht das – aus der Ferne beurteilt – schon anders aus. Wir sind dazu verpflichtet, weit oben mitzuspielen, aber nicht, aufzusteigen.

Frage: Mit Andreas Mayer und André Breitenreiter haben zwei Leistungsträger Kassel verlassen. Wer kann die Lücken schließen?
Freudenstein: Mit Chalaskiewicz haben wir einen Mann dazubekommen, der die Spielmacherrolle ausfüllt. Was uns fehlt, ist die Torgefahr aus dem Mittelfeld, die Breitenreiter mitgebracht hat.

Frage: Wie ist der Stand in Sachen Tobias Nebe. Ihr Club will den Ex-Baunataler von Rot-Weiß Erfurt verpflichten.
Freudenstein: Wir wollten ihn ja schon in der Sommerpause. Jetzt fühlt er sich nicht wohl, hat aber in Erfurt einen Vertrag, der bislang noch nicht aufgelöst ist. In Fulda ist er garantiert nicht dabei.

Frage: Zur „Schnitzelaffäre“. Befürchten Sie negative Auswirkungen, nachdem Ihr Präsident den Schiedsrichtern nach einer aus seiner Sicht schwachen Leistung einen Imbiss verweigerte?
Freudenstein: In den ersten beiden Spielen danach habe ich davon nichts gemerkt.

<i>RALPH KRAUS</i>


<i>(<u>Quelle:</u> Fuldaer Zeitung; 19.08.2003)</i>

Veröffentlicht: 19.08.2003

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 20.04.2024