Teamwork + "Torminator" + Titan = Aufstieg in Regionalliga

FSV Frankfurt - KSV Hessen 0:1 (0:0)
GESCHAFFT! Am (aller)letzten Spieltag gelang dem KSV Hessen erstmals in dieser Saison der Sprung auf Platz 1, was demzufolge die Oberliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga bedeutet. Vor 8.000 Zuschauern, von denen gut die Hälfte aus dem Löwen-Lager kamen und mit ihrer stimulierenden Unterstützung das Stadion "Am Bornheimer Hang" zu einem KSV-Heimspiel mutieren ließen, siegte das Team von Trainer Matthias Hamann in einem dramatischen, mitreißenden Duell dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und enormen Einsatz mit 1:0 (wie im Hinspiel) beim bisherigen Spitzenreiter FSV Frankfurt. Mit einer prächtigen Einzelleistung erzielte "Torminator" Thorsten Bauer, der mit 25 Treffern zudem Oberliga-Torschützenkönig wurde, in der 48. Spielminute das Tor des Tages und der schier unüberwindliche Keeper "Titan" Oliver Adler sicherte den "Endspiel-Sieg" mit Reflexen der Extra-Klasse.
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25. Mai 2006 - Aufstieg in die Regionalliga (25. Mai 2002 -Aufstieg in die Oberliga). Duplizität der Ereignisse! Löwen-Herz, was willst du mehr?! Welch ein (Endspiel-)Tag. Dramatik, Emotionen, Gänsehaut-Feeling, überschäumende Freude pur. Über diesen Erfolgs-Tag, auf den die Löwen nach dem Konkurs bedingten Zwangsabstieg in 1998 acht Jahre gewartet haben, zu berichten, lässt sich zwar sehr gern, doch schwer beschreiben, sondern in "voller Pracht" nur erleben!

Erst der Sonderzug, der sich - wie bereits vor zwei Jahren beim Spitzenspiel in Darmstadt (Endstand 4:3 für den KSV "am Böllenfalltor") - wieder als gelungenes Highlight bewährte. Dann die LIVE-Übertragung im Hessischen Fernsehen, wobei unzählige, daheimgebliebene Löwen-Anhänger, - Freunde und -Gönner an den Bildschirmen daheim oder in den Kneipen mitgefiebert haben.
Und natürlich diese (Woge der) Begeisterung im Stadion "Am Bornheimer Hang". All das lässt sich in der literarischen Betrachtung am "Tag danach" nur in Fragmenten vermitteln.

Lassen wir´s geschehen und beginnen an jenem historischen KSV-Tag sowie dem "Vatertag" mit dem "Vater des Erfolgs": Matthias Hamann. Am Anfang stand sein Spruch (irgendwann im September letzten Jahres, als erste Fußball-Anhänger bereits nach wenigen Saisonspielen den KSV Hessen in punkto Aufstieg schon abgeschrieben haben und das dann noch einige Male, als nicht gewonnen wurde - sogar im März 2006 nach dem 0:0 gegen die Eintracht U23- wiederholten).

Die treuen, unverdrossenen Löwen-Fans, die IMMER an ihre Mannschaft glaubten, erinnerten sich in den letzten Wochen und holten jenes Zitat von Matthias Hamann hervor, um es mittlerweile per T-Shirt-Aufdruck zum KSV-Kult werden zu lassen: "ES KOMMT NICHT DARAUF AN ALS ERSTER LOSZULAUFEN, SONDERN ALS ERSTER ANZUKOMMEN."

Die Löwen sind am Ziel ihrer jahrelangen Träume! Was für ein (Zusatz-) Gefühl 33 Spieltage als Jäger ein Wechselbad der Emotionen sowie zwischen Hoffen und Bangen zu erleben, dann dieses "Finale furioso" und das Happy-End am letzten Spieltag - Spitzenreiter, Meister, Aufsteiger!

"Play like a winner" - steht es seit Monaten auf einem Transparent in der Löwen-Kabine. Matthias Hamanns Maxime und Direktive an die Mannschaft, die diese verinnerlicht hat. Gerade auswärts, wo das Team um den würdigen Kapitän und Abwehrchef Thorsten Schönewolf in den letzten neun Spielen in der Fremde neun Siege verbuchte. In der Rückrunde blieb der KSV überhaupt bei 14 Siegen und 3 Remis unbesiegt. Und was das Duell mit dem starken FSV Frankfurt betrifft, der über die Saison lange einsam seine Kreise an der Tabellenspitze zog, was absolut Respekt und Anerkennung verdient, so siegten die Löwen auch im Hinspiel 1:0. Damals war in den regionalen Kasseler Printmedien zu lesen: "Dickhaut erlöst Löwen" und "Oh, wie ist das schön". Duplizität der Ereignisse: Diesmal könnte am Wochenende geschrieben sein "Bauer erlöst Löwen" oder "Oh, wie ist das wunderschön".

Und um auf "Matzes Maxime" zurückzukommen, als Thesen hatte Matthias Hamann (im übrigen am Sonntagabend ab 22.30Uhr in Frankfurt im Studio zu Gast im Hessen Fernsehen bei der Sendung "Heimspiel") bei seinem Amtsantritt zu Saisonbeginn seiner Mannschaft auf den Weg in diese emotionsreiche Saison auf den Weg gegeben und zugleich eingefordert:

1. Professionalität
2. Vertrauen
3. Disziplin
4. Spaß/Freude
5. Respekt
6. Kommunikation
7. Team-Spirit.

Die "Sieben Gebote" waren auch im "Endspiel" (geistes)gegenwärtig und wurden in die Tat umgesetzt.

In einer mitreißenden Partie, die auch vom Niveau absoluten Endspiel-Charakter hatte, setzte zunächst der wiedergenesene Julio Cesar da Rosa ein Zeichen, wer hier unmißverständlich als Sieger vom Platz gehen will. Beim Flachschuß des Brasilianers war der gute FSV-Schlußmann Julien Jourdan reaktionsschnell am Boden und hielt sicher (4.). Gegen den frei halb links auf ihn zusteuernden Thorsten Bauer hatte Jourdan schon mehr Mühe, doch auch im Nachschuß verhinderte die vielbeinige FSV-Abwehr um den aufmerksamen Andre Laurito einen Rückstand. Doch auch die Gastgeber, denen ein Remis zum Aufstieg genügt hätte, wollten durchaus auf Sieg spielen und so hatte die seit Monaten so gut funktionierende Löwen-Defensive Schwerstarbeit zu verrichten. Besonders Verlaß war dabei einmal mehr auf Oliver Adler. Wie der 38jährige den Kopfball von Laurito nach Freistoßhereingabe von FSV-Spielführer Bernd Winter per Reflex parierte, wird manchem Zuschauer wohl noch Stunden später ein Rätsel gewesen sein.
Die Null stand…hinten…zur Pause! Doch vorn auch, sodaß in der Offensive noch was passieren musste…!

Doch mit der 2. Halbzeit "stach" bei den Löwen auch der Joker - der "12. Mann"! Denn jetzt spielte der KSV Hessen auf jenes Tor, wo die große "Löwen-Fan-Meute" versammelt war und immer wieder lautstark ihr Team nach vorn (an)trieb. Auch Thorsten Bauer, der sich nur wenige Minuten nach Wieder-Anpfiff ein Herz nahm, mental gestärkt durch bis dato 24 Saisontore und zuletzt in fünf Spielen in Folge jedes Mal sein Tor machend. Der 28jährige drang von links quer zum Tor laufend in des Gegners Strafraum, düpierte gleich drei zaudernd wirkende FSVer, um dann aus 12 Metern die Lücke und das richtige Timing zu finden - ein Schuß aus der Drehung, abgefälscht, drin - TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR für die Löwen! Danach mussten die Mitspieler "Tor-Thorsten" in der Fan-Kurve "einfangen".

Was folgte war eine nervenaufreibende Zeit mit der engagierten Aufholjagd des FSV, der im übrigen nunmehr erstmals in dieser Saison in der Jäger-Rolle war. Doch die Löwen stemmten sich mächtig und bravourös dagegen, um eigens immer wieder Konterchancen zu haben. Dabei fehlte das ein und andere Mal der finale Pass. Den praktizierte dann zwar Thorsten Bauer, als er gekonnt seinen kongenialen Sturmpartner Julio Cesar da Rosa freispielte. Der dienstälteste Löwen-Akteur (er hat noch den letzten Aufstieg am 25. Mai 2002 mitgetragen) zog auf und davon, doch Keeper Jordan spekulierte beim Herauslaufen richtig und holte "Hulioooo" den Ball vom Fuß.
So musste weiter auf Löwen-Seite gebangt werden. Reine Nervensache was da zum Spielende nahend ablief. Doch wiederholt rettete die vielbeinige Löwen-Abwehr, warf sich schonungslos in die Schüße und Flanken des starken Gegners. Was die gesamte Mannschaft an Einsatz und Engagement nun abrief, war eines Aufsteigers würdig. Allen voran die "Nr. 1" - auch wenn er die "Nr. 30" auf dem Trikot trägt: Oliver Adler. Wie ein Titan meisterte er Kopfbälle und Schüße, wo die FSVer schon den Torschrei auf den Lippen hatte. Selbst in der nicht enden wollenden Nachspielzeit, die der souveräne Schiedsrichter Viktoria aus Dillenburg ausgab. Fünf Minuten noch mal Aufpassen…dann war es passiert und die grenzenlose Freude, das nach zwei Vize-Meisterschaften im vierten Oberliga-Jahr in Folge endlich der ersehnte Aufstieg perfekt war.

Gratulation diesem TEAM, in dem alle ihren Anteil zum Erfolg hatten (stellvertretend sei als Beispiel genannt: die vom Verletzungspech verfolgten Mirko Dickhaut, mit seinem Sieg-Tor im Hinspiel gegen den FSV, oder Michael Mason in Waldgirmes. Oder Winter-Neuzugang "Vesko" Gerov mit dem "Joker-Tor" zum 1:0 in Wörsdorf). Fußball-Kassel kann stolz auf - wenn ihr das jetzt hier lest - EUCH sein, Thorsten Schönewolf und Co.

Somit wurde die Heimfahrt im Sonderzug zum "Triumph-Zug", der am heutigen Freitag ab 17.30 Uhr mit einem Auto-Corso ab dem Auestadion zum Rathaus fortgesetzt wird. Dort hat Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen ab 18.30 Uhr zum Empfang im Rathaus und….auf dem Rathaus-Balkon eingeladen! Löwen-Herz was willst du mehr….- 25. Mai 2006!



<b>FSV Frankfurt – KSV Hessen Kassel 0:1 (0:0)</b>

<b>FSV Frankfurt:</b> Jourdan – Muftawu (74. Zimmermann), Henning, Laurito, Volk – Levy, Winter, Uyanik, Ciftci (56. Strack) – Anli (64. Giuliana), Dzihic. Trainer: Blättel.

<b>KSV Hessen:</b> Adler – Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Keim – Beyer (84. Dellova), Malinov (44. Dickhaut), Arnold, Wagner (67. Cihan) – Bauer, Cesar. Trainer: Hamann.

<b>Tor:</b> 0:1 Bauer (48. Minute)

<b>Schiedsrichter:</b> Viktoria (Dillenburg)
<b>Zuschauer: </b>8.000


<i>Herbert Pumann
KSV-Pressereferent</i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 25.05.2006

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 19.04.2024