Löwen siegen verdient gegen starke Viktoria

KSV Hessen - Vikt. Aschaffenburg 3:0 (1:0)
Mit Effizienz und Einsatzwillen landete der KSV Hessen einen 3:0-Sieg gegen eine starke Viktoria aus Aschaffenburg. Damit verbuchten die Löwen bei acht Spielen im April die optimale Ausbeute von acht Siegen, wobei es gleich sieben Mal ein "zu Null" gab. Marc Arnold per Freistoß sowie Daniel Beyer und Thorsten Bauer, der im übirgen an allen drei Toren beteiligt war, trugen sich vor 2.200 stimmungsvollen Zuschauern im Auestadion diesmal in die Torschützenliste ein. Die Partie wurde über Jens Rose präsentiert vom Gleisbau-Unternehmen Martin Rose.
Weil der Bus nicht so recht auf Touren kam, trafen die Gäste in Kassel mit Verspätung ein, so daß die Partie mit fünfminütiger Verzögerung begann.
Nicht lange auf sich warten ließ der Offensivdrang der Löwen, die diesmal bis auf Michael Mason, der nach seiner Verletzung am kommenden Dienstag wieder das Training aufnehmen will, "alle Mann an Bord" vermelden konnten.

Marc Arnold - zuletzt beim 4:0 über den FV Bad Vilbel setzte der 35jährige mit seinem Tor den Schlußpunkt - wollte diesmal den Treffer-Anfang machen. Beim Freistoß aus 30-Metern hatte der einmal mehr mit viel Spielfreude und -witz aufwartende Löwen-Lenker jedoch noch nicht das rechte Visier eingestellt (5., drüber).

Eine Minute später gab Christoph Keim eine seiner bewährten Linksflanken "aus der halben" in des Gegners Strafraum, wo der heranschnellende Daniel Beyer den Ball jedoch freistehend nur am Kopf und somit diese günstige Chance verstreichen ließ.
In der nächsten Phase wirkte das KSV-Spiel etwas statisch und in Ermangelung an Ballforderung, so daß Keeper Olli Adler als Antreiber fungierte. "Zeigt euch", spornte der verlässliche und stets erfolgshungrige Löwen-Rückhalt seine Vorderleute zu mehr Initiative und Engagement an. Thorsten Bauer - an diesem Tag überhaupt des öfteren als Paß- und Flankengeber präsent - vernahms, passte mustergültig auf Daniel Beyer, der vor Aschaffenburgs Keeper Patrick Emmel frei auftauchte, doch nicht frei von Nerven schien. Während das erneut stimmungsvolle Publikum, darunter der KSV-Ältestenratvorsitzende Friedrich-Wilhelm Blasse, der tags zuvor seinen 85. Geburtstag feierte, den Torschrei bereits auf den Lippen hatte, "zischte" der Ball jedoch am Außennetz vorbei (17.).

Nachdem die Viktoria ihren anfänglichen Respekt aufgab und in der Folgezeit munter mitspielte, hielt für den KSV Hessen eine Standardsituation her, um den ersehnten Führungstreffer zu erzielen. Thorsten Bauer wurde von seinem direkten Gegenspieler Rasul Oymak gefoult und während nicht wenige im Stadion die Aktion im Strafraum wähnten, entschied Schiedsrichter Holger Muschik vom SV Roßbach, der mit der fairen Partie keine Schwierigkeiten hatte, auf Freistoß unmittelbar vor der Strafraumgrenze. Von halblinks nahm Marc Arnold per Flachschuß Maß und von einem Aschaffenburger leicht abgefälscht fand der Ball den Weg ins Netz und sich der Ex-Profi in dieser Woche als der "Torschütze vom Dienst" wieder, als die sich die "Löwen-Sieben" in der Hinserie entpuppte.

Neben Arnolds 12. Saisontreffer folgte bis zur Pause noch ein "Highlight". Und zwar begab sich in der 37. Spielminute Spielführer Thorsten Schönewolf in des Gegners Strafraum und nachdem die Aschaffenburger Abwehr eine Hereingabe zu kurz abgewehrt hatte, lag der Abwehr-Chef an der Strafraumgrenze geistesgegenwärtig "in der Horinzontalen", um mit einem spektakulären Fallrückzieher nur knapp das Tor zu verfehlen. Wohlgemerkt, es handelte sich hier nicht um Julio Cesar da Rosa...!

Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste sowohl schneller als auch besser aus der Kabine gekommen. Couragiert gingen die jungen Mainfranken (Durchschnittsalter laut Trainer Salov = 20,2 Jahre!) nunmehr zu Werke und nachdem ein abgefälschter Schuß von Markus Horr knapp das KSV-Gehäuse verfehlte (53.), stand Keeper Oliver Adler nach dem folgenden Eckball und dem Kopfstoß des aufgerückten Abwehrspielers Oymak "goldrichtig".

"Goldrichtig" für die Löwen demzufolge der Zeitpunkt zum 2:0, inklusive praktiziertem Rollen-Tausch: Thorsten Bauer fand sich auf Rechtsaußen wieder, flankte präzise nach innen, wo der freistehende Daniel Beyer (mit der Brust!) vollendete (56.). Beyers "Brustbude" (sein zweites Saisontor) war zugleich der Abschluß einer sehenswerten Kombination, an der auch der wiedergenesene und überzeugende Mirko Dickhaut mit blitzgescheiter Spielverlagerung per Pass entscheidend mitwirkte.

Trotz des 0:2-Rückstandes stemmten sich die abstiegsgefährdeten, doch alles andere wie ein Absteiger spielenden, Aschaffenburger unverdrossen gegen die drohende Niederlage und für den KSV galt stets aufzupassen. Bemerkenswert einmal mehr dabei Dominik Suslik, der "Frechdachs unter den Löwen", der sich selbst in brenzligen Situationen mit einer auffälligen Coolness behauptet. So spielt ein Student...!
Während die Viktoria rege bemüht war, um zum Anschlußtreffer zu kommen, folgte sieben Minuten vor Spielende die Entscheidung.
Der eingewechselte Goce Malinov spielte gekonnt Thorsten Bauer frei, der allein vor Torhüter Emmel in Torjäger-Manier zum 3:0-Endstand und seinem 19. Saisontreffer traf. Hatte der zuletzt gegen Bad Vilbel verletzungsbedingt fehlende Goce Malinov am Mittwoch noch ein Tor von Thorsten Bauer als "persönliches Geschenk gefordert" (und erhalten!), schenkte der Mazedonier dem derzeitigen Torschützenkönig der Oberliga diesmal (als Dank) eine excellente Vorlage.

Nach dieser Ko-Produktion des neuen "Löwen-Duetts", verfehlten anschließend der eingewechselte Pascal Groß mit einem feinen Lupfer (85.) und der dynamische Turgay Gölbasi (88.), der einem Tor-Erfolg von Spiel zu Spiel näher rückt, nur knapp das Gäste-Gehäuse und ein höheres Endresultat, was die Viktoria jedoch unter Wert geschlagen hätte.



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T R A I N E R S T I M M E N :

<b>Matthias Hamann (KSV Hessen):</b> "Wir haben jetzt den April abgeschlossen mit acht Siegen in acht Spielen, davon nur eins nicht ohne Gegentor. Dafür verdient die Mannschaft ein großes Kompliment. So deutlich wie es das 3:0 sagt, war es allerdings heute nicht".

<b>Nenad Salov (Viktoria Aschaffenburg):</b> "Wir hatten anfangs zu viel Respekt und sind nur mitgelaufen. Trotz des Gegentores haben wir dann gemerkt, dass mehr für uns drin war und wir haben dann bis zum 2:0 gut mitgespielt. Ich denke alles in allem, dass wir auf die Leistung aufbauen können".

<b>KSV Hessen:</b> Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Keim - Beyer (72. Malinov), Dickhaut, Arnold, Wagner (65. Dellova) - Bauer, Cesar da Rosa (84. Groß). Trainer: Hamann.

<b>SV Viktoria Aschaffenburg:</b> Emmel - Richter, Oymak, Tzelepis, Brüdigam - Grod (60. Madl), Schröer, Löhr, Horr - Höfler, Ettl (65. Fiordellisi). Trainer: Salov.

<b>Schiedsrichter:</b> Holger Muschik (SV Roßbach)
<b>Zuschauer:</b> 2.200

<b>Tore:</b> 1:0 (29.) Arnold, 2:0 Beyer (56.), 3:0 (83.) Bauer.

<i>29.04.2006
Herbert Pumann, KSV-Pressereferent</i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 29.04.2006

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 19.04.2024