KSV Hessen will sich nicht verstecken

NEUE SAISON
Kassel. "Gespannt" mit Blick auf die hochkarätigen Auftaktgegner zu Saisonbeginn (Marburg, Baunatal, Darmstadt daheim, dazwischen in Fulda) und zugleich "entspannt", blickt Jörg-Friedrich Schmidt aus Sicht des Fußball-Oberligisten KSV Hessen Kassel der neuen Saison entgegen.
"Wir wollen aufsteigen, doch wir müssen nicht," verweist der Team-Manager der Nordhessen auf die selbsternannten Aufstiegskandidaten Borussia Fulda und Regionalliga-Absteiger Darmstadt 98 bei denen "der Druck liegt".
Vereinsvorsitzender Jens Rose sieht den KSV unter den ersten sechs und zählt zu den Favoriten Fulda, Darmstadt, Erzhausen, Marburg sowie Ortsnachbar KSV Baunatal, dem der Gleisbauunternehmer mit Blick auf die "jungen Wilden" und nunmehr fälligen erste Ernte der konzentrierten, erfolgreichen Jugendarbeit viel zutraut. Zufrieden blickt Rose auf seine einjährige Amtszeit zurück und sieht in dem erwirtschafteten Überschuß von 400.000 Euro in naher Zukunft durchaus noch personellen Handlungsspielraum. Nachdem im Winterhalbjahr der Saison-Etat 2002/2003 von 530.000 auf 630.000 Euro aufgestockt wurde, hat der Vizemeister für die neue Saison auf 500.000 Euro "abgespeckt".
Sportlich betrachtet sollen die Weggänge von "Leader" Andreas Mayer (zum FC St. Pauli) und Torjäger André Breitenreiter (Holstein Kiel) durch die Hoffnungsträger und Routiniers Slawomir Chalaskiewicz (39 Jahre, SV Babelsberg) und Rudi Istenic (32, Eintracht Braunschweig) sowie talentierte Nachwuchskräfte kompensiert werden. Von denen gefiel in der im Soll absolvierten Vorbereitungsphase der Löwen mit Achtungserfolgen gegen die Bundesligisten Borussia Mönchengladbach (1:2) und Arminia Bielefeld (0:1) besonders der 22jährige Rückkehrer Christoph Keim (VfL Bochum Amateure).

"Wir sind ausgeglichener und stärker besetzt als im Vorjahr,"gibt sich Jens Rose zuversichtlich und Manager Jörg Schmidt sieht einen besonderen Vorteil darin, "daß alle Positionen doppelt besetzt sind". Erste Bewährungsprobe für die Alternativen ist bereits zum Saisonauftakt am Samstag in Bad Vilbel, da der Einsatz von Antreiber Chalaskiewicz wegen seines seit Dienstag im Koma befindlichen Vaters fraglich ist und Torjäger Julio Cesar, der wegen eines Platzverweises aus der Vorsaison in den Vorbereitungsspielen ohnehin gesperrt war, an einer Leistenzerrung laboriert. Dafür meldete sich Rückhalt Zoran Zejlko nach seinem auskurierten Bandscheibenvorfall rechtzeitig zur Punkterunde zurück.
Bei der Generalprobe besiegte der KSV am Dienstag im Hessenpokal-Halbfinale auf Kreisebene den Bezirksoberligisten Kaufungen mit 11:0. Wie lang der 41jährige Trainer-Frischling Thomas Freudenstein seit seinem Amtsantritt im März 2003 in Pflichtspielen weiterhin als Coach ungeschlagen bleiben wird, darauf sind nicht nur die Löwen-Fans gespannt.


<i>(Quelle DPA vom Mittwoch, 29. Juli 2003)</i>

Veröffentlicht: 01.08.2003

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