Alles klar dank "C & A"

Germ. Ober-Roden - KSV Hessen 0:3 (0:1)
Mit einem ungefährdeten 3:0-(Halbzeit 1:0-) Erfolg beim bis dato unbesiegten und ohne Gegentor aufwartenden 1. FC Ober-Roden "sonnt" sich der KSV Hessen für eine Nacht als Tabellenführer in der ODDSET-Oberliga Hessen. Aus einer geschlossenen, ohne Ausnahme engagierten und überzeugenden Mannschaft ragten "Auswärts-Torschütze vom Dienst" Marc A(rnold), der zwei Mal traf und Julio C(esar), der an allen drei Treffern beteiligt war, heraus. Verletzungs-Pech jedoch für Christoph Keim (siehe Foto), der noch vor der Pause mit Adduktorenproblemen ausscheiden musste.
Vor den Augen von Trainer Gerhard Kleppinger und Vorstands-Mitgliedern vom FSV Frankfurt, deren Mannschaft sich zur selben Zeit bereits auf dem Weg nach Nordhessen befand, wo die Bornheimer vor ihrem Gastspiel am Mittwochabend (18.30 Uhr) bei Aufsteiger TSG Wattenbach in einem Hotel Quartier beziehen, ließ das Team von Trainer Matthias Hamann von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer hier als Sieger vom Platz gehen will und wird.

Mit Pressing, engagiertem Zweikampfverhalten und Offensivdrang legten die erfolgshungrigen Löwen, die weiterhin auf den verletzten Ex-Profi Mirko Dickhaut verzichten mussten, los und alsbald das Führungstor vor.
Entsprungen aus einem lehrbuchhaften Angriff!
Julio Cesar da Rosa hatte in seinem 99. Punktspiel im Löwen-Dress Marc Arnold in Szene gesetzt und dann ging es blitzschnell - Arnold passte raus auf den wieselflinken Martin Wagner, der mit präziser Flanke nach innen, wo Marc Arnold längst eingetroffen war und freistehend per eindrucksvollem Hechtkopfball zum 0:1 (5.) vollendete.
Wenig später scheiterte der erneut fleißige, doch ebenfalls wieder mal glücklose Thorsten Bauer, als der 27jährige auf einen Abwehrschnitzer des Gegners spekulierte, damit auch Erfolg hatte, dann jedoch die Lederkugel nicht recht traf und Ober-Rodens Schlußmann David keine Mühe hatte (15.)

Dann folgte wieder eine jener flüssigen Kombinationen der spielfreudigen Löwen: weiter Einwurf von Christoph Keim, Direktablage von Thorsten Bauer auf Julio Cesar, der paßt quer und Marc Arnold schießt mit rechts aus 18 Metern nur knapp am "langen Pfosten" vorbei (25.).
Dann einmal mehr eine dieser zündenden Ideen des vor Ehrgeiz und Elan sprühenden Julio Cesar, dessen öffnender Pass das Spiel verlagert und den unaufhaltsamen Wagner links losstürmen und flanken lässt, während nur das I-Tüpfelchen dieser Aktion fehlt, als für Thorsten Bauer nach feiner Direktabnahme Keeper David "Endstation" ist (30.).

Dann jedoch Hiobsbotschaft für die Löwen und Christoph Keim, der nach zwei kurz aufeinander folgenden, aufreibenden Zweikampfduellen zusammensinkt und mit Adduktorenproblemen ausscheidet (34.) Für den 24jährigen Abwehrspieler kommt "Flügelflitzer" Daniel Beyer, wodurch sich das taktische Gefüge ändert. Der sich von Spiel zu Spiel steigernde Francis Bugri rückt von "rechts offensiv" (wie schon zuletzt gegen Wattenbach) auf "links offensiv" und Martin Wagner wird von Trainer Hamann nach "links hinten" zurück beordert.
Die Veränderungen sorgen zunächst für einen kleinen Bruch im Spiel, sodaß bis zur Pause weitere nennenswerte Aktionen Mangelware blieben.


Nach dem Seitenwechsel jedoch wieder ein Blitz-Start für den KSV Hessen, der auf eine rasche Entscheidung drängt. Julio Cesar setzt sich wieder durch, bedient Thorsten Bauer, der aus kurzer Distanz jedoch in Rücklage gerät und den Ball über das Tor drischt (46.).
Doch die mitgereisten, lautstarken Löwen-Fans haben mal wieder ein Gespür für Situation und Stürmer...! Aufmunternde Sprech-Chöre für Thorsten Bauer und dann für Julio Cesar da Rosa beim Treffer zum 0:2 (55.). Erinnerungen an das erste Saisontor als Thorsten Bauer in Ziegenhain dem gegnerischen Torwart den Ball wegspitzelte wurden wach. Diesmal wußte Ober-Rodens Keeper David nicht mehr weiter, versuchte sich gegen den heranstürmenden Julio Cesar da Rosa "brasilianisch", doch die Nr. 9 der Löwen machte "kurzen Prozeß", will heißen: veni, vedi, vici - Cesar kam, sah und siegte - entschlossen trischt der Brasilianer die Lederkugel zu seinem in 99 Punktspielen mittlerweile erzieltem 55. Tor ins Netz.
Die Gastgeber quittierten die Aktion als "Gast-Geschenk". Mag sein, doch am dritten Spieltag bereits zwei Tore auf diese Art ist nicht nur Zufall, sondern...METHODE! Erklärung: dadurch, dass nicht nur ein Stürmer auf den in Ballbesitz befindlichen Torwart zurennt, sondern auch die Außenpositionen durch aufrückende Löwen-Akteure "zugemacht" werden, hat der Keeper keine Anspielstation mehr und gerät in die "Bredouille"!
Sei´s drum - wer mag, kann es auch "Glück des Tüchtigen" nennen! Und zu den Tüchtigen zählten an diesem Dienstagabend zweifellos Julio Cesar und KSV-Regisseur Marc Arnold. "C & A" krönten ihre Leistungen im Duett mit dem Tor zum 3:0. Excellenter Paß des Brasilianers auf den Ex-Profi, der freistehend vor Keeper David die Nerven behält und kaltschnäuzig zu seinem dritten Saisontor im dritten Spiel (gute Quote...) einschießt.
Damit war das Endresultat, mit dem die Löwen auch vor zwei Jahren an gleicher Stätte siegten, hergestellt und erst nach 75 Spielminuten machte FCO-Torjäger und Kapitän Gunnar Frommknecht, der meist von KSV-Spielführer Thorsten Schönewolf neutralisiert wurde, jedoch auch wenig Unterstützung bei seinen Mitspielern fand, auf sich aufmerksam. Per Freistoß aus 25 Metern! Doch der wenig beschäftigte Mirko Bitzer lag sicher in seiner "Torwart-Ecke" und hielt den Ball sowie das "zu Null".

Letzer Höhepunkt aus KSV-Sicht war das Kabinettstück von Julio Cesar, der in der 78. Minute an der Toraussenlinie von rechts kommend gleich zwei Gegenspieler auf unnachahmliche Art "düpierte".
Zum Spielende parierte schließlich Keeper David noch einen Freistoß von Marc Arnold und köpfte Thorsten Bauer nach Arnold-Eckball mit dem Rücken zum Tor drüber.
Damit hatte Marc Arnold acht Minuten vor dem Abpiff von Schiedsrichter Welz (SpVgg Nassau), der ohne Karte auskam und wohl angeblich auch das nächste Auswärtsspiel der Löwen (Derby in Vellmar nächsten Mittwoch) leiten wird, "Feierabend", bekam seinen verdienten Beifall und machte Platz für den jüngsten Löwen Pascal Groß, der somit sein Debüt feierte.

<b>Trainer-Stimmen:</b>

<u>Matthias Hamann (KSV Hessen):</u> "So stelle ich mir das vor. Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute tonangebend und haben keine Torchance des Gegners zugelassen."
<u>Peter Lack (Ober-Roden): </u>"Wir haben heute in keiner Phase des Spiels unsere Leistung gebracht. Der KSV Hessen hat durch gutes Auftreten und vor allem seine clevere Spielweise beeindruckt. Das frühe Gegentor hat uns außerdem aus dem Konzept gebracht. Wir müssen uns sicher an anderen Gegnern orientieren."
<u>Heinz Wulff (langjähriger Oberliga-Trainer, im Ruhestand): </u>"Der KSV hat mich überzeugt, war pausenlos in Bewegung und im Vorwärtsdrang und hätte bei konsequenter Chancenverwertung noch höher gewinnen können."

<u>Ober-Roden:</u> David - Adi Akinvale, Mahn, Krist, Manega - Incesu, Demirtas, Kilic (62. Blumör), Bangnowski (76. Walther) - Steven Akinvale, Frommknecht. Trainer: Peter Lack.
<u>KSV Hessen:</u> Bitzer - Gölbasi, Schönewolf, Cihan, Keim (34. Beyer) - Bugri (66. Schönefeld), Malinov, Arnold (82. Groß), Wagner - Bauer, Cesar. Trainer: Matthias Hamann.

<u>Schiedsrichter:</u> Welz (SpVgg Nassau) - <u>Zuschauer:</u> 800.
<u>Tore: </u>0:1 Arnold (5.), 0:2 Cesar da Rosa (55.), 0:3 Arnold (65.).

<i>Herbert Pumann - Presse-Referent KSV Hessen</i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 16.08.2005

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024