"Froh, dass dieses Spiel jetzt kommt"

KSV HESSEN - KSV BAUNATAL
Sturm mit Optimismus, Lichte hofft auf Derbycharakter und pokert.
Bernd Sturm hätte allen Grund zu klagen. Der Trainer des KSV Hessen blickt auf eine lange Serie von Misserfolgen. Die Probleme häufen sich.

Ihm geht das Personal aus. Doch was sagt Bernd Sturm vor dem Derby gegen den KSV Baunatal, das heute um 19 Uhr im Auestadion steigt? "Ich bin froh, dass dieses Spiel jetzt kommt." Zweckoptimismus? "Nein", sagt Sturm, "das Spiel in Eschborn hat mir gezeigt, dass wir wieder in das richtige Fahrwasser kommen." Weil die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft endlich stimmte. Und vor allem auch, weil sie sich körperlich im Aufwind zeigte. "Läuferisch haben wir erstmals wieder bis zum Ende mitgehalten", sagt Sturm.

Die Folgen der katastrophalen Vorbereitung mit wenig Spielen und permanenten Verletzungen seien langsam überwunden.
"Das Spiel ist völlig offen", sagt Bernd Lichte. Baunatals Trainer kann eigentlich auf ein zufriedenstellendes Jahr zurückblicken.

Doch vor dem Derby hat sich plötzlich leichte Verunsicherung breit gemacht. Denn sein Team hat ihn zuletzt enttäuscht. "Sie haben keinen Druck. Sie könnten befreit aufspielen. Und dann erkennt man sie plötzlich nicht mehr wieder", ärgert sich Lichte nach der 1:2-Niederlage in Aschaffenburg. Einen Grund sieht er im Personalpoker für die neue Saison. Einige Spieler seien da offensichtlich nicht mehr so bei der Sache.

Trotzdem hofft Lichte, dass seine Mannschaft den Derbycharakter annehmen wird. Für die Löwen geht es um mehr. Um Wiedergutmachung und wichtige Punkte. "Die werden die entsprechende Einstellung zeigen", glaubt Baunatals Trainer. Und darauf setzt auch Sturm: "Baunatal ist spielerisch stets stark. Wir müssen sie niederkämpfen", lautet seine Forderung. Die wird sich auch in der Aufstellung spiegeln.

In Eschborn standen zuletzt sechs Defensivspieler auf dem Feld. Auch gegen den Nachbarn hat Sturm eine eher defensive Variante im Kopf, denn: "Wir sind zuletzt zuhause oft genug ausgekontert worden." Ohnehin lässt das Personal dem Trainer wenig Variationsmöglichkeiten. Slawomir Chalaskiewicz fehlt verletzt, der nach Baunatal abwandernde Tobias Nebe dürfte kaum erste Wahl sein.

Stürmer Thorsten Bauer wird deshalb sich erneut im Mittelfeld wiederfinden, Julio Cesar erneut als einzige Spitze auflaufen. Auch Bernd Lichte hat Personalsorgen im Mittelfeld. Mit Moriba Bamba fehlt ihm die Schaltstelle, weil der Spielmacher nach einem Patellasehnenabriss operiert wurde, zehn Tage im Krankenhaus bleiben muss und für den Rest der Saison ausfällt.

Lichte kündigte Änderungen an, weil ihm die Leistung einiger Spieler bei der 1:2-Niederlage in Aschaffenburg nicht gefallen hatte, wollte aber gestern noch nicht verraten, wer zunächst auf der Auswechselbank Platz nehmen muss. Auch in Sachen Taktik wollte sich Baunatals Trainer nicht in die Karten gucken lassen und sagt interpretationsfähig: "Wir werden zur Attraktivität des Spiels beitragen."

<i>FRZ / HNA-Sportredaktion, 04.05.05</userdefined>

Veröffentlicht: 04.05.2005

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Datum des Ausdrucks: 16.04.2024