Löwen gewinnen mit 1:0 in Offenbach

Kickers Offenbach - KSV Hessen Kassel 0:1 (0:0)

Bereits vor Anpfiff gab es eine sehr schöne Geschichte, die noch viel wichtiger ist als der Sport, das Spiel an sich. Ein kleiner Junge aus der Ukraine, er ist 30 Stunden zuvor geflüchtet, ging mit beiden Mannschaften und dem Schiedsrichtergespann auf das Spielfeld. Mit Stolz durfte er den Spiellball tragen und im Stadion am Bieberer Berg gab es eine Schweigeminute für die Opfer des Krieges. Es war auch gleichzeitig eine Botschaft, dass Krieg in unserer heutigen Zeit kein Platz in unserer Gesellschaft hat. Egal wo! Unser Kapitän Freddie Brill trug außerdem seine Kapitänsbinde in den Nationalfarben der Ukraine.

Kommen wir nun zur schönsten Nebensache der Welt, dem Fußball. Von Beginn an wollten die Gastgeber zeigen wer hier am Berch der Kickers das sagen hat. Es war noch keine Minute gespielt und Davud Tuma hatte die große Chance zu Führung des OFC. Sein Kopfball ging zum Glück über das Gehäuse der Löwen. Und die Kickers drückten weiter aufs Tempo, machten aber auch viele Fehler und vergaben die ein oder andere vielversprechende Chance fahrlässig. Ab Mitte der ersten Halbzeit bekamen die Löwen das Spiel besser in den Griff und versuchten mit robusten Zweikämpfen dem Gegner zu zeigen, dass die Löwen auch noch da sind. Die ein oder andere gute Offensivaktion hatte der KSV, meist über die Seite des starken Nael Najjer. Die beste war der Seitfallzieher von Ingmar Merle, doch der Ball ging ein paar Meter am Tor vorbei. Somit ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit.

Im zweiten Abschnitt des Spiels waren die Löwen von Beginn an besser in der Partie und kamen somit mehr vor das Tor des OFC. In der 57. Spielminute hat Serkan Firat nach Hereingabe von Davud Tuma wieder die Chance auf das 1:0 für die Kickers, doch sein Schuss geht knapp am linken Pfosten vorbei.

Danach wird es noch einmal laut auf der Tribüne der Heimfans als Nils Stendera in Richtung derer applaudiert. Am Ende alles halb so wild, Stendera und Tunay Deniz sehen Gelb und danch können sich alle wieder auf das Spiel konzentrieren.

Und dann kommt das Tor des Tages zum 1:0 für die Löwen in der 71. Spielminute. Moritz Flotho erzielte es mit einem Drehschuss, nachdem er in einer undurchsichtigen Situation im OFC-Strafraum am schnellsten schaltete und den Ball über die Linie drückt. Vorausgegangen war ein ganz starker Lauf übers halbe Feld von Nael Najjer, der dann zum richtigen Zeitpunkt mustergültig den Ball auf Vesco durch steckt. Dieser scheitert noch an Torwart Flauder und dann biss Flotho zu. 

Noch zehn Minuten sind auf der Uhr und Daniele Vesco hat sogar die Chance auf das 2:0 für die Löwen. Ein Offenbacher klärt noch kurz vor der Linie. 

Dann läuft die Nachspielzeit und es gibt noch 4 Minuten oben drauf. Die Löwen verteidigen weiterhin die Führung mit Kampf, Leidenschaft und einem guten Torhüter namens Max Zunker. 

Dann nimmt der Schiedsrichter Felix Prigan endlich die Pfeife in den Mund und pfeift ab. Riesenjubel bei allen Löwen und sie stürmen Richtung Gästeblock, wo alle den tollen Derbysieg noch ein wenig mit ihren mitgereisten Fans feiern.

Leider gab es aber auch noch kurz vor Schluss eine sehr schwere Verletzung des Kickers Torwarts Stephan Flauder. Er zog sich bei einem Zusammenprall mit einem Mitspieler einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. An dieser Stelle wünschen wir ihm vom gesamten Löwenrudel gute Besserung und eine schnelle Genesung.

Nach den beiden schmerzlichen Niederlagen in der Vorsaison, konnte der KSV also mit einem 0:0 Unentschieden im Auestadion und dem 1:0 Auswärtssieg in Offenbach mal wieder zeigen, wie man auch aus nordhessischer Sicht Hessenderbys erfolgreich bestreiten kann.

Für die Löwen geht es bereits am Mittwoch im Hessenpokal beim Lichtenauer FV weiter. Anstoß: 18:30 Uhr. Am Samstag kommen dann die Ulmer Spatzen ins Auestadion geflogen. Wie gewohnt geht es hier um 14:00 Uhr los. Und denkt daran, Live ist nur im Stadion. Die Mannschaft hat sich eine zahlreiche Unterstützung verdient.

Kicker Offenbach - KSV Hessen Kassel 0:1 (0:0)

Flauder (90+3. Richter), Zieleniecki, Firat (62. Hermes), Deniz, Tuma (72. Ramaj), Bojaj (62. Hosiner), Fetsch (46. Okungbowa), Breitenbach, Milde, Marcos, Bozic

Zunker, Mißbach, Nennhuber, Starostzik, Najjar, Brill, Dierßen, Merle (62. Durna), Stendera (62. Vesco), Döringer (72. Iksal), Flotho (72. Mogge)

Tore:

0:1 Flotho (72.)

Gelbe Karten: Deniz, Ramaj / Stendera, Döringer, Brill, Flotho, Starostzik

Zuschauer: 5.842