Chaos-Klub KSV

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Am Freitag hat der KSV Hessen Post bekommen.
Der DFB erteilte dem Klub die wirtschaftliche Genehmigung für die Regionalliga. Am Samstag verlor Kassels Oberligist 0:3 gegen Schwalmstadt und schwebt nun in Abstiegsgefahr.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen derzeit weit auseinander bei den Löwen. Der KSV will das fußballerische Aushängeschild der Region sein, entwickelt sich aber immer mehr zum Chaos-Klub.

Was einst in der Kreisliga hoffnungsvoll und mit frischem Schwung begann, droht in einer Sackgasse zu enden. Eine Entwicklung, die mit dem Sturz von Thomas Freudenstein begann. Als die Spieler revoltierten, gab der Verein klein bei und das Gesetz des Handelns aus der Hand. Der Wechsel erst zu Thomale und später zu Sturm fruchtete jeweils nur kurzzeitig.

Dass mit dieser Mannschaft kein Staat mehr zu machen ist, wurde am Samstag überdeutlich. Spieler, die auf dem Platz nicht miteinander reden. Ein ausgewechselter Akteur, der lieber auf der Tribüne als auf der Bank Platz nimmt. Es stimmt wenig in diesem Team, das offenbar gespickt ist mit zu vielen Egoisten. Spielern, die von Regionalliga- oder Profiverträgen träumen, und dabei gar nicht merken, wie dicht sie an der Landesliga sind.

Die Vereinsführung hat diese Entwicklung durch halbherzige Entscheidungen begünstigt: Gehaltskürzungen wurden wieder zurückgenommen. Suspendierte Akteure durften wieder spielen. Das Dauer-Geplänkel mit dem Nachbarn Baunatal wird nicht unterbunden. So stolpern die Löwen in immer kürzeren Abständen von einer Krise zu nächsten.

Gefragt sind nun aber neue Ideen und vor allem der Mut zu einem radikalen Schnitt. Sonst werden Wirklichkeit und Anspruchsdenken beim KSV nie zusammenpassen.


<i>Frank Ziemke

HNA-online, www.hna.de, 24.04.2005

Veröffentlicht: 24.04.2005

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Datum des Ausdrucks: 20.04.2024