Zum Liveticker

Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Spielsperre für und Offener Brief von Sebastian Busch

URTEIL
KSV-Oberligaspieler Sebastian Busch wird vom Hessischen Fußballverband (HFV) für vier Wochen, längsten vier Pflichtspiele, gesperrt und ist somit frühestens beim Oberliga-Derby des KSV Hessen gegen den KSV Baunatal (Mittwochabend, 4. Mai 2005) spielberechtigt.
Das ergab das Urteil des HFV-Rechtsausschußes unter Leitung von Horst-Günther Konlé am gestrigen Montagabend in Grünberg bei der Verhandlung, an der Busch und Holger Günther (Vorstand KSV Hessen) vor Ort waren. Der KSV wird nicht in die Berufung gehen.

Dem 22jährigen Mittelfeldspieler wurde zur Last gelegt, dass er während des Oberliga-Spieles der Löwen in Klein-Karben (Ostersamstag) einen gegnerischen Spieler als "Drecksausländer" beschimpft habe. "Ein Novum dabei ist, dass Zuschauer oder Journalisten etwas aufgreifen und der Verband darauf hin tätig wird", so Holger Günther, dass er in seiner langjährigen Vereinsfunktionstätigkeit noch nie erlebt habe, "dass von Außen ein Spieler belastet und demzufolge bestraft wird."

Laut Günthers telefonischer Rücksprache mit dem Schiedsrichter der Partie, habe dieser angeblich von dem Vorwurf aus der Zeitung erfahren, nachdem er und sein Assistent nichts diesbezüglich gehört hatten und es somit auch nicht im Spielberichtsbogen vermerkten.

"Der Schiedsrichter stand drei Meter vom Geschehen weg, der Journalist 15 Meter“, stellt das KSV-Vorstandsmitglied klar.
Von dem Frankfurter Journalisten lag bei der Verhandlung eine schriftliche Stellungnahme vor, während der Klein-Karbener Spieler als Zeuge zugegen war und eine rassistische Äußerung bestätigt habe.

Sebastian Busch beteuert nach wie vor seine Unschuld, was eine "ausländerfeindliche, verbale Entgleisung" betrifft - siehe nachfolgender Offener Brief - und Günther dazu: "Wir glauben Sebastian Busch, dass er das, was ihm vorgeworfen wird, so nicht gesagt hat".


<b>Nachfolgend eine wortgetreue Erklärung von Sebastian Busch:</b>

"Ich habe keinerlei ausländerfeindliche Äußerungen gemacht. Ich distanziere mich schon immer auf das Schärfste von jeglicher Form von Ausländerfeindlichkeit, da ich seit vielen Jahren in den verschiedensten Vereinen mit „Ausländern“ zusammen spiele, die auch zu meinem engsten Freundeskreis gehören. Also eine aberwitzige Anschuldigung in bösartigster Form.

Bei dem Spiel in Klein Karben kam es zu einem Gerangel mit einem Gegenspieler und anschließendem Wortgefecht, wie es bei jedem Fußballspiel des öfteren vorkommt. Der Schiedsrichter hat uns ermahnt, das Wortgefecht sofort einzustellen, was auch geschah. Ich bin zutiefst enttäuscht, dass es möglich ist, einen „Rufmord“ auf meinem Rücken auszutragen.“

<i>Sebastian Busch</i>

Die Verantwortlichen des KSV Hessen sehen somit keine Veranlassung einer Sanktion für Sebastian Busch und bekräftigen noch mal mit Nachdruck ihre nach wie vor gültige, generelle Haltung, verbunden mit einem Appell an alle Spieler des Vereins: "Rassistische Äußerungen jeglicher Art entsprechen nicht dem Geist des „Fairplay“ und werden vom Vorstand des KSV Hessen Kassel mit aller Schärfe verurteilt.

<i>Gez. Jens Rose, 1. Vorsitzender

Herbert Pumann, 12.04.05
Presse-Referent KSV Hessen</i>

Veröffentlicht: 12.04.2005

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 25.04.2024