Zum Liveticker

Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Cesar allein auf weiter Flur

KSV Hessen - VfB Marburg 1:1 (1:0)
Erschreckende spielerische Defizite.
Heimspiel, schwacher Gegner, 1:0-Führung: Schon lange war für den Fußball-Oberligisten KSV Hessen die Chance nicht mehr so groß, drei Punkte zu sammeln, doch die gute Gelegenheit wurde vertan. Gegen den Abstiegskandidaten VfB Marburg gab es am Samstag im Auestadion nur ein 1:1 (1:0).

Abstiegskandidat ist der KSV jetzt selbst, obwohl Trainer Bernd Sturm solche Töne nicht hören möchte. "Nur wenn wir uns keine Torchancen herausgespielt hätten, müsste ich mir Sorgen machen", sagt Sturm. Trainer dürfen ihre Bedenken und Zweifel in der Öffentlichkeit nicht äußern, müssen stets den Optimisten spielen, weil sie sonst den Ruf als Motivationskünstler einbüßen. Doch auch Sturm wird nicht verborgen geblieben sein, wie begrenzt die spielerischen Mittel seiner Akteure sind. Julio Cesar nähert sich seiner alten Form, doch ganz allein kann es der Brasilianer auch nicht richten. "Ich vermisse Thorsten Bauer und Slawomir Chalaskiewicz", sagt der Stürmer. Zwar wurde der an einer chronischen Achillessehnenreizung leidende Chalaskiewicz 20 Minuten vor Schluss eingewechselt, doch Akzente kann er mit Schmerzen und Trainingsrückstand auch keine setzen.

Am Samstag gegen den VfB Marburg gab es zwei Szenen, in denen besonders deutlich wurde, wo der KSV Hessen derzeit steht. In der 30. Minute hatte Nico Radler die Möglichkeit, unbedrängt einen Angriff zu inszenieren, doch was ein Pass zu einem Kollegen werden sollte, landete im Seitenaus. Und unmittelbar nach dem Seitenwechsel hätte Christoph Keim das vorentscheidende 2:0 schießen müssen. Maßgerecht kam Beyers Hereingabe, und Keim stand völlig frei. Nur treffen hätte er das Leder müssen, um es ins Tor zu bugsieren, doch der Mittelfeldspieler säbelte über den Ball. Trotz aller Unzulänglichkeiten: Julio Cesar sieht nicht nur bei sich selbst einen positiven Trend. "Es geht langsam aufwärts", meint der Brasilianer. Thorsten Schönewolf widerspricht. "Wir haben in den vergangenen Wochen schlecht gespielt, und wir waren auch gegen Marburg nicht gut", sagt der Kapitän. Ein Glück für die Spieler, dass die Fans nicht die Geduld verlieren. Die Pfiffe hielten sich in Grenzen.


<i>Von Gerd Brehm, 11.04.05

HNA-Sportredaktion</i>

Veröffentlicht: 11.04.2005

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 25.04.2024