Freudenstein: Auch ein KSV-Sieg ist möglich

SPIEL GEGEN GLADBACH
Heute Abend um 19 Uhr treffen die Löwen im Auestadion auf Ex-Meister Borussia Mönchengladbach.
Ängstlich sind sie nicht, die Oberliga-Kicker des KSV Hessen vor dem Test gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach (heute, 19 Uhr im Auestadion). Ein ordentliches Ergebnis werde angepeilt. Ja, auch ein Sieg sei möglich, meinte gestern KSV-Trainer Thomas Freudenstein.
Seit Sonntag befinden sich die Löwen im Training. Seitdem wurde Tag für Tag kräftig geklotzt. Gelaufen wurde vor allem, hin und wieder gab’s auch ein Spielchen. „Es geht darum, die Ausdauer zu erhöhen“, sagt Freudenstein.
Dem Trainer stehen bis auf Thorsten Schönewolf (krank), Julio Cesar (gesperrt), Zoran Zeljko (Bandscheibenvorfall), Sammy Ghebreamlak (Leistenoperation) und Neuzugang Torbjörn Warneke (noch keine Freigabe) alle Spieler zur Verfügung. Im Defensivbereich werden vor Torwart Norman Stollberg Markus Krause, Artur Tews und Nico Radler eine Dreierkette bilden. Im Mittelfeld sollen Nico Steffen, Marco Mason, Christoph Keim und Matthias Rudolph (neu von Babelsberg 03) versuchen, die prominenten Gäste in Schach zu halten. Vorn setzt Freudenstein auf das Duo Thorsten Bauer und Adem Usta. Lamont Sandiford soll in der zweiten Hälfte eingesetzt werden. Grundsätzlich sollen alle zur Verfügung stehenden Spieler ihre Chance erhalten, so Freudenstein weiter.
Ebenfalls nicht vollzählig ist das Team des mehrfachen deutschen Fußballmeisters Mönchengladbach. Nach Angaben von Trainer Ewald Lienen fehlen die Nationalspieler Jörg Stiel (Tor), Morten Skoubo, Igor Demo, Lawrence Aidoo, Jeff Strasser und Kolkaa. Sie alle befinden sich noch im Urlaub. Außerdem fehlt Steffen Korell, der sich nach einer Knieverletzung im Rehatraining befindet.
Aber auch ohne diese Akteure ist Borussia eine Macht. Dies garantieren Arie van Lent, Peter van Houdt, Ivo Ulich und Marcello Pletsch. Lienen: „Wir wollen ein gutes Spiel zeigen. Alle Spieler sind gesund und ohne Übergewicht aus dem Urlaub zurückgekommen und haben in der ersten Woche in allen Trainingseinheiten gut mitgezogen.“ Der Coach, der in der zurückliegenden Saison Hans Meyer am Bökelberg ablöste, meint, das heutige Ergebnis sei für ihn zweitrangig. Wichtig sei, dass „wir uns einspielen und dass sich niemand verletzt“.
Den KSV Hessen bezeichnet Lienen als „guten Gegner“. „Ich habe natürlich verfolgt, was in den letzten Jahren mit Hessen Kassel passiert ist. Der Verein gehört mindestens in die Regionalliga.“
Die Borussen treffen aus Mönchengladbach kommend gegen 17.30 Uhr in Kassel ein. Nach dem Spiel geht’s für sie weiter nach Teistungen in Thüringen, wo sie bis zum Mittwoch kommender Woche ein Trainingslager beziehen. Die große Zeit der Borussia liegt fast 30 Jahre zurück. Mit Günter Netzer, Berti Vogts, Herbert Wimmer und Jupp Heynckes wurden die Fohlen damals fünf Mal Meister und holten zwei Mal den Uefa-Cup. Den letzten Titel (Pokalsieger) feierten sie 1995. Im vergangenen Jahr belegten die Borussen in der Bundesliga Platz zwölf. Eingeladen für das heutige Spiel wurde auch Hans Meyer, der die Borussia zuletzt vorzeitig verlassen musste. Noch frisch in Erinnerung die Szene, als Lienen und Meyer nach dem letzten Spieltag zusammen mit den Fans den Klassenerhalt feierten. Nach dem Spiel findet heute auf dem Stadionvorplatz noch eine HR III-Discoparty statt.


<i>(BRE, HNA-Sprtredaktion, 27.06.03)</I>


DREI FRAGEN AN ANDREAS MAYER
<span class='smallfett'>„Ich bin traurig“</span>

<I>Andreas Mayer, Ex-Löwe, wird heute verabschiedet</i>

Knapp zwei Jahre war Andreas Mayer Dreh- und Angelpunkt des Fußball-Oberligisten KSV Hessen. Kurz vor seinem offiziellen Wechsel zum FC St. Pauli wird der Regisseur heute vor dem Gladbachspiel im Auestadion verabschiedet. Mit Mayer sprach Ulrich Brehme.

<i>Herr Mayer, heute verabschieden Sie sich vom Kasseler Publikum. Fällt Ihnen der Abschied leicht?</i>
Mayer: Nein. Ich bin eher traurig. Kassel war eine tolle Zeit für mich und meine Familie. Wir haben viele Freunde gewonnen, das gesamte Klub-Umfeld war super. Dazu gehören auch die tollen Fans.

<i>St. Pauli steckt weiterhin in Nöten, hat bislang noch keine Mannschaft für die neue Saison aufgebaut. Sind Sie darüber beunruhigt?</I>
Mayer: Das ist in der Tat bedenklich. Ich bin aber davon überzeugt, dass dies noch klappt. Der Transfermarkt ist voll von Spielern, St. Pauli eine gute Adresse. Trotz der Finanznöte bleibe ich optimistisch.

<i>Wird man den Löwen Andreas Mayer in Kassel noch mal erleben?</I>
Mayer: Ich würde mich freuen, wenn ich heute gegen Gladbach für kurze Zeit spielen könnte. Vielleicht klappt es ja. Ansonsten gilt die Aussage, wonach man sich im Leben häufig zwei Mal sieht. Nichts ist unmöglich. Auf alle Fälle werde ich auch aus der Ferne den Weg des KSV Hessen weiterhin intensiv verfolgen.

Veröffentlicht: 27.06.2003

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