Die Talfahrt begann früh

B-JUGEND
Fußball-B-Junioren des KSV Hessen hatten keine Chance, die Regionalliga zu halten.
Nach zweijähriger Zugehörigkeit zur höchsten Jugendspielklasse mussten sich die B-Junioren-Fußballer des KSV Hessen Kassel aus der Regionalliga Süd verabschieden. Den Verantwortlichen an der Damaschkestraße war von Beginn der Runde an klar, dass die Junglöwen um den Klassenerhalt würden kämpfen müssen. Bereits im Vorjahr dem Abstieg nur knapp entgangen, konnte das Team vor der Saison nicht genügend verstärkt werden. Zudem hatte Trainer Jörg Müller im Sommer seinen Hut genommen. Für ihn kam Karl-Heinz Griese. Dessen Vorrundenbilanz fiel mit nur einem Sieg aus elf Partien spärlich aus. Zum strategisch ungünstigen Termin, eine Woche vor Ende der Winterpause, ergriffen die Verantwortlichen des KSV Hessen die Initiative: Dirk Nordmeier, bisher zuständig für die B2, ersetzte den scheinbar erfolglosen Coach. Die erhoffte Wirkung blieb aber aus, und der KSV diente weiterhin als Punktelieferant. Lediglich ein Zähler sprang in der Rückserie für die Junglöwen heraus.

Im Rückblick erscheint der dritte Spieltag als Knackpunkt. Im heimischen Auestadion traf der KSV Hessen auf den 1. FC Nürnberg und unterlag mit 1:2. Gegen die an diesem Tag schwachen Franken zeigte die damals noch intakte Mannschaft eine gute Partie und erspielte sich Chancen um Chancen. Nur Nica Mikadse traf, alle anderen Möglichkeiten blieben ungenutzt. Fortan war die Talfahrt der Mannschaft nicht mehr zu stoppen. Zum sportlichen Misserfolg gesellten sich interne Querelen. Cliquenbildung und mangelnde Einigkeit machte Dirk Nordmeier im Kader aus, es gab kein Wir-Gefühl. Dem Trainer, der seinerseits hohe Ansprüche an Gemeinsamkeit und Zusammenhalt stellt, nahmen diese Umstände sichtlich die Lust am ohnehin nahezu aussichtslosen Job. "Ich bin einfach nicht richtig an die Jungs rangekommen. Vielleicht hätte ich von Anfang an härter durchgreifen und wenig motivierte Akteure draußen lassen sollen", erinnert er sich. Über den schmerzlichen Abstieg hinaus muss der KSV den Abgang vieler Spieler verkraften. Der Wechsel von Hamann (Chelsea London), Zilch (VfL Wolfsburg) und Boll (KSV Baunatal) steht seit längerem fest. Darüber hinaus werden weitere Jungs den Weg zum Nachbarn an den Baunsberg finden, wo die größere sportliche Herausforderung auf sie wartet.
Derweil krempeln an der Damaschkestraße Jugendkoordinator Dieter Peterson und seine Mitstreiter die Ärmel auf. Neben einer voraussichtlich starken C-1-Jugend sollen auch bei den A-und B-Junioren Mannschaften ins Rennen gehen, die im Kampf um die Meisterschaft ein gewichtiges Wort mitsprechen können.


<i>Von Wolfgand Bauscher


(HNA-Sportredaktion, 18.06.03)</i>

Veröffentlicht: 18.06.2003

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