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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Das ist wie ein Neuanfang

KSV Hessen - Eintracht Frankfurt A. 7:0 (2:0)
Nach dem Kantersieg gegen Frankfurt steigt beim KSV Hessen die Stimmung.
Wenigstens der Abschluss ist gelungen. Die Hinrunde der Fußball-Oberliga endete für den KSV Hessen Kassel versöhnlich und mit Hoffnung auf bessere Zeiten. Sieben Tore gegen Eintracht Frankfurts Amateure, ein kleines Polster geschaffen zu den Abstiegsrängen - da sangen die Fans bereits: "Der KSV ist wieder da."

Ist er das wirklich? Spieler und Verantwortliche bei den Löwen sind in der Einschätzung der Lage lieber vorsichtig. Zu oft haben sie in den vergangenen Monaten erleben müssen, wie doch der nächste Rückschlag folgte. "Heute lief es sehr gut", sagt Torjäger Thorsten Bauer, "aber es ist noch viel zu früh, um von einer Wende zu sprechen."

Trainer Bernd Sturm sieht das ähnlich: "Wir haben neues Selbstvertrauen, und ich habe schon das Gefühl, dass es jetzt nach oben geht. Trotzdem muss man immer warnen. Schon das nächste Spiel gegen Erzhausen wird viel schwerer." Hoffnung allerdings, dass die ganz finsteren Zeiten nun hinter ihnen liegen, die ist da. "Wir haben jetzt drei Spiele in Folge nicht verloren", sagt Kapitän Thorsten Schönewolf, das ist schon wie ein Neuanfang."

Sicher, der Eintracht-Nachwuchs war wirklich kein ernsthafter Prüfstein an diesem Samstag. Trotzdem: Einiges war wiederzuerkennen von dem, was den KSV in der vergangenen Saison so stark gemacht hatte. Die Hintermannschaft mit den Routiniers Schönewolf, Krause, Radler zerstörte kompromisslos fast jeden Angriff der Gäste. Im Mittelfeld absolvierte Arbeitsbiene Sebastian Busch Meter um Meter und fand sogar hin und wieder die Zeit für Vorstöße in die Spitze. Vor allem aber: Das Offensivspiel der Löwen blühte förmlich auf.

Slawomir Chalaskiewicz und Tobias Nebe trieben die Angriffe im Wechsel nach vorn, die Außen Matthias Rudolph und Daniel Beyer schalteten sich immer wieder gefährlich ein. Vor allem aber: Der Angriff wirbelte wie zu besten Zeiten. Julio Cesar und Thorsten Bauer ließen der Eintracht-Abwehr keine Sekunde Ruhe. Nur einmal wurde die Schwäche der letzten Wochen noch deutlich: Als Bauer völlig frei zum Kopfball hochstieg, das Leder aber nicht an Torhüter Zimmermann vorbeibrachte (36.).

"In der letzten Saison wäre das ein fast selbstverständlicher Treffer gewesen. Das ist die Unsicherheit nach allem, was zuletzt passiert ist. Das geht ja nicht spurlos vorüber. Ich bin jetzt fast 16 Jahre hier. Dieser Verein liegt mir doch am Herzen", sagt Bauer. Worte, die Jens Rose gerne hört. Auch wenn die Leistungssteigerung den Verein schon bald Geld kosten könnte.

Die Gehaltskürzung für die Spieler wird rückgängig gemacht, wenn vor der Winterpause mindestens 25 Punkte auf dem KSV-Konto stehen. "Dann müssen wir nachzahlen", erklärt Rose, "aber darüber würde ich mich richtig freuen."

<i>(Frank Ziemke, HNA-Sportredaktion, 15.11.04</i>

Veröffentlicht: 15.11.2004

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024