Lockt St. Pauli Andreas Mayer?

NEUE SAISON
Planungen beim KSV Hessen laufen auf Hochtouren / Stammpersonal soll bleiben.
Andreas Mayer fühlt sich wohl auf seiner neuen Position. Als Libero kann der Kapitän des KSV Hessen Kassel das Spiel von hinten aufbauen, ohne ständig von einem Schatten verfolgt zu werden. Auch beim 3:1-Sieg im Derby gegen den KSV Baunatal lenkte Mayer das Spiel aus der eigenen Hälfte heraus - und hielt sich doch sichtlich zurück. Kaum Vorstöße in die gegnerische Hälfte, keine Eckbälle, wenige Freistöße. Dafür jedoch gibt es einen einfachen Grund: Die Leiste zwickt. Eventuell muss in der Sommerpause operiert werden. Es wäre bereits das dritte Mal. Gemessen daran ist die Leistung Mayers ebenso hoch einzuordnen wie die der gesamten Mannschaft. Die hat mit der gelungenen Revanche gegen Baunatal ihre derzeitige Topform noch einmal unterstrichen. Das ballsichere Sturmduo mit Thorsten Bauer und dem überragenden Julio Cesar, die verbesserten Außenspieler Tobias Stock und Nico Steffen, das starke Stellungsspiel im Mittelfeld - die Trümpfe der Löwen stachen im Derby. "Wir haben unsere Gegner einfach im Griff", freut sich André Breitenreiter. Und der immer stärker werdende Silas Owusu erklärt: "Wir haben jetzt einfach das Selbstvertrauen. Niemand hat mehr Angst, wenn es auf den Platz geht." Die neue Sicherheit drückt sich aus im fünften verdienten Sieg in Folge. Und Trainer Thomas Freudenstein ist seit seinem Amtsantritt weiter ungeschlagen. Weil das aber nichts mehr nutzt und der Oberliga-Titelkampf entschieden ist, richten sich alle Blicke nach vorn.
Bei den Planungen für die kommende Saison wollen die Löwen in dieser Woche entscheidende Schritte vorankommen. Und auch dabei wird sich vieles um den Kapitän drehen. Mayer, so vermeldet Bild Hamburg ist bei Zweitliga-Absteiger St. Pauli im Gespräch. "Ich habe auch davon gehört", sagt Mayer, "bei mir hat sich aber niemand gemeldet." Er deutet aber auch an, dass ein Angebot seines Ex-Klubs interessant sein könnte: "Das wäre natürlich noch einmal eine schöne Chance." Die KSV-Verantwortlichen werden also noch Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Trotzdem deutet sich an, dass es keinen großen personellen Bruch im Team geben wird. "Den Stamm halten, hat Priorität. Es war schließlich trotz allem ein gute Saison mit nur einem kurzen Durchhänger", sagt Manager Jörg Schmidt.

Bisher steht nur Tobias Dietrich (nach Breitenberg bei Duderstadt) als Abgang fest. Unter Vertrag sind Bauer, Kayacik, Steffen, Torhüter Lehmann sowie die Abwehrreihe mit Schönewolf, Radler und Krause. Auch Marco Masons Vertrag läuft eine weitere Saison. Der Mittelfeldspieler erwägt aus beruflichen Gründen aber einen Wechsel zum VfB Süsterfeld. Möglichst schnell soll mit Zeljko, Owusu und Stock verlängert werden.

<i>Von Frank Ziemke

(HNA-Sportredaktion, 19.05.03)</i>

Veröffentlicht: 23.05.2003

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 19.04.2024