Christoph (KSV) und Jens (Schwalmstadt) freuen sich auf das Derby am Samstag

KEIM BRÜDER IM DIREKTEN DUELL
In der A-Jugend des KSV Hessen hätten die beiden Brüder beinahe gemeinsam auf dem Fußballplatz gestanden. Christoph Keim war in die Regionalliga-Mannschaft hochgemeldet worden, in der sein älterer Bruder Jens bereits spielte.
Doch Jens wurde krank und fiel längere Zeit aus. Dann trennten sich ihre Wege. Am Samstag treffen sie sich nun im Ziegenhainer Stadion am Fünftenweg: Jens im Trikot des Oberligisten 1.FC Schwalmstadt, Christoph auf Seiten des Ligakonkurrenten KSV Hessen.

Noch nie sind sie gegeneinander angetreten. "Ich freue mich besonders darauf", sagt Christoph Keim. Denn der 23-Jährige hat pünktlich zum familiären Kräftemessen eine Rotsperre abgesessen. Und auch Jens hätte es bedauert, wenn sein Bruder nicht dabei gewesen wäre. "Aber es ist schon ein komisches Gefühl", sagt der 25-Jährige.

Beide wohnen auf dem Hof der Eltern in Allendorf bei Schwalmstadt. Hier, bei der SG Landsburg, haben sie mit dem Fußballspielen begonnen. Über den 1. FC Köln und den SC Neukirchen führte der Weg von Jens vor zwei Jahren nach Schwalmstadt.

Christoph spielte beim VfL Bochum, ehe er 2003 zum KSV kam. "Wir haben schon vor einigen Wochen begonnen, uns gegenseitig aufzuziehen", sagt Christoph und lacht. Als Spieler des Favoriten ist für ihn klar: "Wir nehmen drei Punkte mit. Da habe ich keine Zweifel." Bruder Jens sieht das ganz anders. Der will mit seiner Elf die Löwen stolpern lassen und hat sichtlich Spaß an den Sticheleien mit seinem Bruder.

Hängt unter dem Keimschen Dach nun der Haussegen schief? "Nein", sagt Jens Keim, "zum Glück sehen wir uns momentan nicht so oft." Job und Training lassen eine Begegnung nur selten zu. Für die Brüder ist das Kribbeln am Samstagnachmittag vorbei. "Im Spiel denkt man nicht an die besondere Situation", sagt Jens. Und Christoph ergänzt: "Beim Zweikampf macht es keinen Unterschied, ob ich gegen Jens oder einen anderen spiele."

Für Eltern, Verwandte und Freunde könnte das "heiße Brüder-Duell", wie Christoph Keim es nennt, zum Gewissenskonflikt führen. Dafür hat er eine familienfreundliche Lösung parat: "Ich habe Mutter vorgeschlagen, eine Halbzeit zu Jens und eine zu mir zu halten."

<i>(Lars Hofmann/HNA-Sportredaktion, 30.09.2004)</i>

Veröffentlicht: 30.09.2004

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Datum des Ausdrucks: 23.04.2024