Bauer und Cesar treffen wieder

KSV BAUNATAL - KSV HESSEN 1:2 (1:1)
Nach dem Spiel war man sich einig. Einen knappen, aber verdienten 2:1 (1:1)-Auswärtssieg erkämpften sich die Kasseler Löwen im Fußball-Oberligaderby beim KSV Baunatal.
Aber, so zumindest die Sicht der Gastgeber, diese Niederlage hätte nicht sein müssen. Durch zwei dicke Abwehrschnitzer brachte sich die Lichte-Elf nach einer 1:0-Führung selbst um die Früchte ihrer aufopferungsvollen Arbeit.

Und die begann vor 3500 Zuschauern im Parkstadion sehr selbstbewusst. Auf dem nach einem kräftigen Gewitterguss rutschigen Rasen dominierte der Tabellenneunte in der Anfangsphase die Partie. Dabei imponierte besonders der Baunataler Neuzugang Bamba, der im Mittelfeld technisch perfekt und mit kluger Übersicht die Bälle verteilte, und in Rechtsaußen Carranza einen dankbaren Abnehmer fand.

Mit etwas mehr Ruhe und Übersicht hätte der diesmal übermotiviert zu Werke gehende Usta sein Torkonto nach Wefringhaus’ Maßflanke (28., Zeljko klärt) und nach einem Superpass von Ochs (33.) erhöhen können, ja müssen. So aber blieb es dem überragenden Bamba vorbehalten, seine Elf nach einer Eckstoßserie aus kurzer Distanz in Führung zu schießen.

Das allerdings rüttelte den Favoriten aus Kassel auf. Der bot zwar mit Odensaß, Bauer und Beyer gleich drei Stürmer auf, sorgte mit jeder Standardsituation (Eckbälle, Freistöße) für Gefahr und hatte dennoch Mühe, seinen Spielrhythmus zu finden. Das lag in erster Linie am konsequenten Stören der Baunataler im Mittelfeld, wo sich Youngster Neubauer an die Fersen von Löwen-Regisseur Chalaskiewicz heftete. Doch der Routinier war trotzdem Vorbereiter für den schnellen Kasseler Ausgleich. Sein Aufsetzer im Baunataler Strafraum prallte von Torwart Reichhold vor die Füße von Bauer, der zuvor per Kopf schon die Querlatte getroffen hatte (20.) und nun mühelos zum 1:1 verwandelte (41.). Der erste Saisontreffer für den Torschützen-König der Oberliga.

Nach der Pause, in der die kampfbetonte Partie spielerisch verflachte, setzten die Hessen nach. Und wieder half die Baunataler Abwehr, in der Goelbasi mit einem Nasenbeinbruch (bei Zusammenprall mit Nebenmann Cihan) durchhielt, dem Favoriten. Weil der gerade erst eingewechselte Cesar nicht angegriffen wurde, versetzte der Brasilianer den Gastgebern mit einem platzierten Flachschuss den K.o. (66.).

Das Aufbäumen der Baunataler brachte keine Wende mehr. Denn im Mittelfeld tanzte nur Bamba weiter seine Fußball-Samba, während Kapitän Jan-Moritz Lichte einen schwachen Tag erwischte und keinerlei Offensiv-Akzente zu setzen vermochte.

„Wir haben nach der Enttäuschung vom letzten Samstag couragiert gespielt und Flagge gezeigt“, sagte Löwen-Trainer Hans-Ulrich Thomale, der sich über drei Punkte und die intakte Moral seiner Truppe freuen durfte.

<i>(WIE /HNA-Sportredaktion, 22.08.2004)</i>

Veröffentlicht: 22.08.2004

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024