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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Von der eigenen Leistung geschockt

KSV Hessen - KSV Klein-Karben 0:1 (0:0)
Sie konnten es nicht fassen. Die Akteure des Fußball-Oberligisten KSV Hessen waren nach der 0:1-Niederlage gegen den KSV Klein-Karben geschockt von der eigenen Leistung, verließen im Laufschritt die Stätte der Schmach oder verharrten noch Minuten nach dem Schlusspfiff regungslos auf dem Rasen des Auestadions.
Niederlagen sind die KSV-Spieler nicht gewohnt. Zehn Monate seit dem 0:1 in Klein-Karben am 5. Oktober 2003 blieb ihnen das deprimierende Gefühl erspart, doch jetzt wissen sie wieder, wie traurig es ist. Klein-Karben heißt der Angstgegner.

"Unsere Leistung war einer Mannschaft, die um die Meisterschaft spielen will, nicht würdig", fand nicht nur der eingewechselte Jörg Odensaß, der nach dem schönsten Spielzug der Partie den Ausgleichstreffer auf dem Fuß hatte, aber aus Nahdistanz das Tor verfehlte. Odensaß hatte vor seinem Fehlschuss mit Chalaskiewicz Doppelpass gespielt. "Ich wollte den Ball am Torwart vorbei in die lange Ecke schieben", erklärt Odensaß, der auch nach dem Spiel noch der Meinung war, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Leider musste ich mit meinem schwächeren linken Fuß schießen", bedauerte der Stürmer.

Bei der Kombination von Odensaß und Chalaskiewicz sahen die Fans im Auestadion den einzigen Doppelpass des Spiels, und das war symptomatisch. Weil keiner den Ball wollte, blieben die Aktionen des KSV Hessen statisch und berechenbar. Die hohen Flanken aus dem Mittelfeld waren stets eine leichte Beute der dicht gestaffelten und aufmerksamen Klein-Karbener Abwehr.

Klar, dass Trainer Hans-Ulrich Thomale mit der Vorstellung seiner Mannschaft nicht zufrieden war. "Wir sind in keiner Phase des Spiels souverän aufgetreten", bemängelte der KSV-Coach, der auch jeglichen Biss seiner Löwen vermisste.

Thomale hatte vor der Partie angekündigt, über eine offensivere Variante der Mittelfeldbesetzung nachzudenken, sich dann aber doch für eine Formation mit den defensiv orientierten Akteuren Tews, Busch und Teichmann entschieden.

Thomale begründete seine Entscheidung mit den guten Erfahrungen beim 4:0 über Wald-Michelbach. "Wir wollten den Gegner zunächst mit kämpferischen Elementen beeindrucken", sagte der KSV-Trainer, der allerdings einräumte: "Auch die Abwehrspieler sollten sich eigentlich viel häufiger in das Angriffsspiel einschalten."

Taten sie aber nicht, sodass Chalaskiewicz jegliche Unterstützung fehlte und die rechte Außenbahn im Offensivbereich in der ersten Halbzeit immer öfter gar nicht besetzt war. Über den rechten Flügel lief der Ball erst, als Daniel Beyer im Spiel war, doch wirklich gefallen hat Thomale die Leistung seiner Mannschaft auch in der zweiten Halbzeit nicht. "Nach der Pause wurde unser Spiel zwar besser, doch souverän war es nie", kritisierte der Trainer, der im 16. Spiel seiner zweiten Amtsperiode als KSV-Coach erstmals verlor.

<i>(WIE/HNA-Sportredaktion, 15.08.2004)</i>

Veröffentlicht: 16.08.2004

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024