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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Neustart fĂŒr die Löwen!

Neustart fĂŒr die Löwen!

Blog36 blickt auf das nÀchste Heimspiel

Traditionell lassen die Löwen im Oktober wichtige Punkte liegen. So geschehen auch in dieser Spielzeit. Zum Glück ist dieser Monat jetzt rum. Am Sonntag um 14 Uhr wird’s Zeit für einen Neustart beim KSV. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Trendwende im November gelingt.

Gestattet uns bitte eine kurze Vorbemerkung, bevor wir gleich auf das anstehende Heimspiel gegen die TuS aus Koblenz eingehen: Es ist eine gute Sitte, dass die Stadionsprecher dieser Welt vor den Heimspielen die jeweiligen Gastmannschaften vorstellen: „Wir begrüßen unsere Gäste aus XY. XY liegt im Bundesland YZ, hat XXXX Einwohner und liegt direkt an dem kleinen Fluss YY.“ So oder so etwa hört sich das dann meistens an. Schnell auf Wikipedia ein paar harte Fakten zusammengeklaubt und ergänzt durch eigenes gefährliches Halbwissen: Fertig ist die Laube! Als Auswärtsfan empfindet man das als freundliche Geste, bei uns hörte sich das jüngst beim Auswärtsspiel in Frankfurt in etwa so an: „Wir begrüßen unsere Gäste aus Kassel. Kassel liegt im Norden unseres Bundeslandes Hessen, hat 200.000 Einwohner und liegt an der Fulda.“ Aha. Die Banausen aus Südhessen stellen in Ermangelung jeglicher Kenntnis offensichtlich erstmal die basalen Fakten der angehenden Weltkulturhauptstadt vor. Dennoch: selbst das war eine schöne Geste. Und dieses allspieltagliche Willkommensritual ließe sich aus Sicht von Blog36 noch veredeln, indem man als Zeichen von Wärme und Gastfreundschaft die gegnerische Vereinshymne abspielt. Das ist ja nun nicht wirklich etwas Neues, am Hamburger Millerntor macht man das beim ortsansässigen Stadtteilclub schon seit einer halben Ewigkeit, auch Stadtallendorf lies neulich vor unserem Pokal-Krimi unseren Song von Wild Frontier vom Band dudeln. Also liebe Vereinsverantwortlichen: zeigt mal euer Herz für die Gästefans, die sich nach stundenlanger Anreise freuen würden, vor Spielbeginn im Auestadion zu ihrer Vereinshymne ein wenig abzuhotten.

Und nun kommen wir zum Vorbericht, denn es gibt da eine immens wichtige Ausnahme zu beachten: die inoffizielle Hymne der Stadt Koblenz, die gleichzeitig auch Vereinslied der dort ansässigen Turn- und Spielervereinigung von 1911 e.V. ist, darf niemals, also wirklich niemals, abgespielt werden. Der Grund: „Dat Cowelenzer Schängelche“ ist eine grausame Belastung für die Musiknerven. Schlicht unzumutbar. Und mit Fußball hat das auch nix zu tun. Seit der ersten Auswärtsfahrt ins schöne Stadion Oberwerth plagt uns ein ekliger Dauerohrwurm, der einfach nicht mehr verschwindet. Nur fiese Rachenentzündungen sowie die alte Frisur von Steinbachs Torwart Freddy Löhe lösen ähnliche Gefühle in uns aus. Wir können nicht dazu raten, aber hier kann man sich das Werk, das 1914 als Karnevalslied komponiert wurde, in der Stadionversion anhören:  

Nun aber endlich zum Sportlichen: mal wieder haben die Löwen einen Oktober zum Vergessen hinter sich. Kein einziger Dreier gelang Cralles Jungs in den diesjährigen Oktober-Spielen. In den bereits ewig dauernden Kasseler Regionalligazeiten keine Seltenheit: 2006, 2007, 2011, 2013 und 2015 blieb der KSV komplett sieglos, auch die anderen Jahre bekleckerten sich die Löwen nicht gerade mit Ruhm. Ausnahme war da lediglich die letzte Spielzeit. Doch die Oktoberseuche ist zurück. Spielerisch ist bei unserer Équipe gerade der Wurm drin. Doch Einsatz und Kampf sind ungebrochen – und dies bei Mannschaft und Fans. Es gibt also Grund zur Hoffnung. Und Grund für einen Stadionbesuch am Sonntag: Oft gelang den Löwen im November der Befreiungsschlag. Dass mit der TuS Koblenz nun erneut ein direkter Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg ins Auestadion kommt, macht die Partie am kommenden Sonntag zu einer enorm spannenden Angelegenheit. Die Koblenzer haben sich derweil gefangen, aus den letzten zwei Spielen vier Punkte geholt und befinden sich nun auf Platz 16.

Die neue Stabilität in der Defensive ist unter anderem dem Ex-Löwen Nicolai Lorenzoni zu verdanken, der unter Cralle keinen neuen Vertrag bekam und nach den ersten sieben sieglosen Spielen von Trainer Petrik Sander an die Mosel gelotst wurde. „Lore“ kam und schon gelang der erste Sieg am 8. Spieltag gegen Stadtallendorf. Seitdem läufts besser bei dem ehemaligen Zweitligisten, wenn auch noch nicht richtig rund. Neben Lore ist am Sonntag noch ein weiterer geiler Spieler im Aufgebot. Sein Name ist Michael Stahl. Logisch, dass sein Spitzname „Stahli“ ist. Stahli ist eine treue Seele des Vereins, er spielt aktuell bereits seine 12. Saison bei der TuS (er erträgt seit dieser Zeit Woche für Woche das Lied vom Schängelche!!!) und erlangte zu Drittligazeiten bundesweite Aufmerksamkeit. So gelang ihm im Oktober 2010 das Tor des Monats. Stahli kloppte die Murmel im DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC Berlin aus über 60 Metern in die Maschen. Das Lustige: der Schuss war keineswegs als Torschuss gedacht, das sieht man bei Betrachten des Videomaterials:

Eigentlich war es vielmehr ein Befreiungsschlag der Marke „einfach mal wegkloppen, die Kirsche“. Doch damit nicht genug. Der Sonntagsschuss, der die TuS ins Achtelfinale katapultierte, wurde zum Tor des Jahres 2010 gewählt. Viel Ehre für den Sympathieträger und Respekt von unserer Seite für diese schöne Geschichte, die ein bisschen Ähnlichkeit mit der unseres „Tor des Monats“-Helden Basti Schmeer hat, wenngleich das Tor des Monats von Basti eben kein Zufallsprodukt, sondern eine taktische Meisterleistung war, wie der damalige Bericht der Sportschau aufdeckte: http://www.ardmediathek.de/tv/Sportschau/Sebastian-Schmeer-erzielt-Tor-des-Monats/Das-Erste/Video?bcastId=53524&documentId=37946764

Es steht viel auf dem Spiel für unsere Löwen am Sonntag. 3 Punkte und schon wäre der Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze wieder hergestellt. Unsere Jungs brauchen daher erneut die volle Unterstützung von den Rängen, damit – wie schon so oft bereits beim KSV – im November ein Neustart gelingt.

 

Text: Blog36
www.blog36.de

Veröffentlicht: 03.11.2017

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024