Derbyzeit, Baby!

Derbyzeit, Baby!

Blog36 blickt auf das kommende Heimspiel

Am kommenden Samstag empfängt der KSV Hessen Kassel den TSV Steinbach. Ein echtes Hessenderby steht an – und das ganz ohne südhessische Beteiligung. Um 14 Uhr ist Anpfiff im heimischen Auestadion . Kommt alle in die Südstadt: die Jungs haben es verdient!

Trainer Tobias „Cralle“ Cramer ist dieser Tage so etwas wie der Peter Zwegat der Regionalliga Südwest: Ruckizucki hat unser Trainerfuchs seine Équipe auf Kurs gebracht und den KSV in Nullkommanix von der Schuldenlast der minus 9 Punkte befreit – und das bei einem ultraschweren Auftaktprogramm. Die englische Woche wurde dann genutzt um die übrigen fünf Minuspunkte einfach mal so aufzufressen: Zwei Spiele, zwei Siege, sechs Punkte bei 7:2 Toren. Kann man mal machen. Bereits am sechsten Spieltag kletterte der KSV zum ersten Mal in der Tabelle und gab die rote Laterne weiter an Schott Mainz. Geil abgeliefert!

So kann und soll es weitergehen. Die nächste Gelegenheit zu punkten bietet sich den Löwen am kommenden Samstag, wenn der TSV Steinbach im Estadio del Aue zu Gast ist. Ein hitziges Derby steht bevor, in beiden Partien der vergangenen Saison ging es hoch her, beide Partien endeten Unentschieden und waren insgesamt geprägt von großem Kampf und großen Emotionen.
Natürlich ist es auch wieder das Duell von Meister gegen Lehrling, wenn sich unser Ex-Coach Matze Mink und sein ehemaliger Co-Trainer „Cralle“ Cramer an der Seitenlinie gegenüberstehen. In diesem Jahr gesellen sich zwei weitere gute Bekannte in den Kader von Mink: Squipon Bektasi soll das Steinbacher Offensivspiel beleben, Tim Welker die Abwehr stabilisieren. Blöd nur, dass beide nicht zum Einsatz kommen werden. „Shipi“ verletzte sich vor zwei Wochen und wird erst nächste Woche wieder ins Training einsteigen, der in Kassel dauerverletzte Tim Welker ist ebenfalls noch nicht zu 100% fit. Eventuell steht er aber im Kader.

Der TSV Steinbach ist eigentlich das, was man einen seelenlosen Dorfverein ohne Fankultur nennen müsste, weil er von dem ortsansässigen Mäzen, Peter Kring, in bester Dietmar-Hopp-Manier hochgezogen wurde. Kring stellt mit seiner Firma Bremsen für Industrieanlagen her und hat damit in den vergangenen Jahren richtig, richtig viel Geld verdient, das er nun wiederum in seinen Heimatverein steckt, für den er als kleiner Junge selbst aktiv war. In nur wenigen Jahren gelang der Durchmarsch von der Kreisliga B in die Regionalliga. Kring erneuerte das Stadion auf einem Berg im benachbarten Haiger und stellte eine mit einigen Ex-Profis gespickte Mannschaft auf den Platz, die nach dem Aufstieg vor zwei Jahren keine Probleme hatte, sich in der Regionalliga zu behaupten. So unsympathisch das auf den ersten Blick für uns ewig gestrige Traditionalisten und Fußballnostalgiker von Blog36 auch klingen mag: irgendwie haben wir sie ja dann doch gern, diese Steinbacher. Weil sie uns ein Derby ermöglichen, ohne dass man dafür nach Südhessen fahren muss. Weil sie eine leckere Stadionworscht haben. Weil sie einige sympathische Ex-Löwen beheimaten. Weil Keeper Frederic Löhe das Kunststück fertig bringt, auf seinem Kopf zwei Kilo Pomade zu tragen. Und weil dort sympathische Menschen im Hintergrund arbeiten, wie zum Beispiel der witzige Social-Media-Beauftragte (schönen Gruß!). Sympathischer als seine Namensvetterin Erika ist der TSV Steinbach also allemal.

Für unsere Löwen gilt es, nach den erfolgreichen letzten Wochen weiterhin einen realistischen Blick auf die Tabelle zu behalten, denn bei aller Zufriedenheit über den geglückten Auftakt darf nicht vergessen werden, dass der KSV immer noch auf einem Abstiegsplatz steht und das Ziel Klassenerhalt in weiter Ferne ist. Es deutet sich zudem an, dass die Liga auch in diesem Jahr wieder recht ausgeglichen sein wird und auch die Mannschaften, die gerade unten stehen, durchaus in der Lage sind, bei Mannschaften im oberen Tabellendrittel zu punkten. Es wird also kein leichter Weg aus dem Tabellenkeller. Weiterhin gilt Cralles Mantra der Bodenständigkeit. Vorsichtige Entwarnung gibt es in der Dauerbaustelle Innenverteidigung: Niklas Künzel musste nach einem Schlag auf den Kopf in Hoffenheim frühzeitig ausgewechselt werden, hat sich aber in der Zwischenzeit mehrmals ordentlich geschüttelt und steht – so Cralle es will – Samstag wieder auf dem Platz. Ein großes Fragezeichen steht jedoch hinter dem Einsatz von Lucas Albrecht. Zwar trainiert er seit Dienstag wieder mit der Mannschaft, so ganz beschwerdefrei lief das aber bisher noch nicht. Es kann also sein, dass unser Weltmeister der Herzen, Sergej Evljuskin, wieder in die Innenverteidigung rückt. Siggi machte seine Sache bisher mehr als ordentlich. So oder so sind die Löwen am Samstag im kleinen Hessenderby auf die Unterstützung der Fans angewiesen: 7 Punkte aus den bisherigen 3 Heimspielen können sich wirklich sehen lassen – und gehen sicher auch mit auf das Konto der Fans, deren Einstellung ebenso stimmt, wie die der Mannschaft.

Text: Blog36
www.blog36.de

Veröffentlicht: 30.08.2017

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024