Verfahren gegen den KSV mehrheitlich eingestellt

Verfahren gegen den KSV mehrheitlich eingestellt

Am Mittwoch, dem 28.11.2018, fand um 19.00 Uhr die mündliche Verhandlung zum Ligaspiel der U19 des KSV Hessen Kassel gegen den FV Biebrich 02 vom 11.11.2018 statt. Direkt nach Abpfiff der Partie war es zu tumultartigen Rangeleien zwischen Aktiven beider Vereine gekommen, die am Ende sogar den Einsatz der Polizei notwendig machten. Auch Zuschauer waren beteiligt.

Bereits direkt nach dem Spiel verteilten die Unparteiischen drei Rote Karten, zwei für Spieler des KSV und eine für einen Spieler des FV Biebrich. In der Folge gab es mehrwöchige Sperren für alle Drei.

Im Verfahren ging es darum, weitere Anzeigen des Schiedsrichterteams aufzuklären, die im Spielbericht festgehalten wurden.  Unsportliches Verhalten des Trainers des FV Biebrich 02, des Trainers des KSV, von Zuschauern des KSV , sowie mutmaßliche mangelnde Platzordnung durch den KSV standen ebenso als Verhandlungsgrund in der Einladung, wie mutmaßliche körperliche Angriffe und Beleidigungen mehrerer Spieler.

Fast 25 Beschuldigte, Zeugen und Schiedsrichter füllten den Saal im Pavillon2 des Sporthotels des Hessischen Fußballverbands  in Grünberg. Darunter mehr als zehn  Spieler, Trainer, Betreuer und Ordner des KSV, juristisch vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Christoph Dally aus der Kanzlei B/R/K/S in Kassel.

Unter dem Vorsitz von Rainer Lach versuchte das Sportgericht der Verbandsligen die Vorfälle aufzuklären. Nach 23 Uhr wurden die Befragungen abgeschlossen, obwohl noch gar nicht alle Zeugen befragt wurden. Nach Ansicht der dreiköpfigen Kammer waren nach den vielfältigen, teils sehr gegensätzlichen Aussagen, keine neuen Erkenntnisse mehr zu erwarten.

Der Vorsitzende musste feststellen, dass mindestens zwei Versionen des Tathergangs glaubhaft und nachvollziehbar vorgetragen wurden, die gegenseitigen Schuldvorwürfe aber mit hinreichender Sicherheit nicht geklärt werden konnten.

Nach kurzer Beratung wurde zunächst mündlich das Urteil verkündet, dass nun auch schriftlich vorliegt.

Danach wurde das Verfahren  gegen die Mehrzahl der beschuldigten Spieler, den Trainer des KSV, Christian Andrecht,  sowie den KSV Hessen Kassel wegen mutmaßlichen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger und mangelnder Platzordnung eingestellt.

Der Trainer des FV Biebrich 02, Hakan Tutkun, erhielt ein Platzverbot bis zum 27.12.2018 und eine Geldstrafe wegen Beleidigung und eines Schlags auf den Hinterkopf eines Kasseler Spielers.

Damit folgte die Kammer dem Bericht der Schiedsrichter, der durch die Aussagen der Beteiligten nicht hinreichend erschüttert werden konnte.

Valton Kodra, Spieler des KSV und an diesem Tag Zuschauer, wurde mit einer Platzsperre bis zum 11.12.2018 und einer Geldstrafe belegt. Das zugrundeliegende Betreten des Spielfelds, das als Auslöser für die Vorkommnisse gewertet wurde, hatte er zugegeben.

Die Verfahrenskosten gehen zu 1/3 an den KSV, 2/3 zu Lasten des FV Biebrich 02.

Berufung kann innerhalb einer Woche eingelegt werden.

In seinen Schlussworten appellierte der Kammervorsitzende an beide Vereine und alle Beteiligten des Verfahrens. Niemand brauche eine solche Verhandlung, niemand diesen riesigen Aufwand für die Klärung von Vorfällen, die im Anschluss an eine Partie stattfanden, in der es keinen Hinweis auf den späteren Verlauf der Ereignisse gab.

Alle sollten sich Gedanken machen, wie zukünftig eine solche Eskalation vermieden werden könne.

 

Olaf Schäfer

Veröffentlicht: 07.12.2018

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Datum des Ausdrucks: 23.04.2024