Zunächst zum Rahmen des Spiels, bei ähnlich sommerlichen Temperaturen wie am vergangenen Sonntag stand die Entscheidung um den Aufstieg an. Auf der schönen Anlage in St. Ingbert im Saarland war alles bestens gerichtet für ein hochspannendes, teilweise nervenaufreibendes Spiel, bei dem unser Rudel das bessere Ende für sich hatte. Geschätzt 100 Anhänger aus Kassel, darunter ein Reisebus mit Kasseler Ultras (vielen Dank für den klasse Support an die Jungs und Mädels) hatten sich auf den weiten Weg gemacht, um die Entscheidung live mit zu erleben. Wegen der Corona-Auflagen war die Anzahl der Eintrittskarten für die Gäste aus Nordhessen leider limitiert. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten war das aber nicht wirklich ein Problem, denn direkt von außerhalb des Zaunes ließ sich das Spielgeschehen auch bestens beobachten. Insgesamt waren sicherlich über 300 Zuschauer vor Ort.
In der Aufstellung der Löwen gab es keine größeren Veränderungen im Vergleich zum Hinspiel. Auch, was den Spielverlauf anging, glich die erste Halbzeit in weiten Teilen dem Hinspiel. Leichte Vorteile auf Seiten der Löwen und eine gut sortierte eigene Abwehrreihe um Kapitän Romeo Asare sorgten dafür, dass die Hausherren sich keine echten Torchancen herausspielen konnten. Und wenn der Ball mal Richtung Löwentor ging, dann ging er deutlich vorbei oder wurde sichere Beute unseres Keepers Leart Havolli. Ganz anders die Löwen, die aus dem Spiel und mit Standards immer wieder mal gefährlich vor dem Tor der Hausherren auftauchten. Im Abschluss fehlte aber noch die entscheidende Konsequenz und der Torerfolg blieb versagt. In einem mit meist fairem Körpereinsatz geführten Spiel war Trainer Christian Andrecht bereits früh zu einem Wechsel gezwungen. Der angeschlagene Tarkan Tahiri musste bereits in der 20. Spielminute ausgewechselt werden. Für ihn kam Marcel Felmeden der, soviel kann vorweggenommen werden, nach mehreren harten Zweikämpfen in der 73. Minute wieder verletzt ausgewechselt werden musste. Unmittelbar vor der Pause hatten die Löwen ihre größte Torchance. Moritz Flotho setzte sich in der Mitte gegen mehrere Gegner durch und zog aus 13 Metern ab, traf aber leider nur den rechten Außenpfosten, von dem der Ball ins Toraus sprang.
Nach dem Wiederanpfiff, auch hier sind die Parallelen zum Hinspiel unverkennbar, hatten die Hausherren zunächst ein leichtes spielerisches Übergewicht. So auch in der 49. Spielminute, als der Ball aus dem Mittelfeld auf einen links startenden Angreifer gespielt wurde. Dieser ließ unseren Torwart mit einer feinen Einzelaktion aussteigen und netzte zur Führung der ELV ein. Das Rudel zeigte sich aber wenig beeindruckt und drückte gegen ein Team, das früh versuchte, Zeit zu gewinnen, weiter aufs Tempo. In der 73. Minute kam dann Alen Bas für den wie erwähnt verletzten Marcel Felmeden ins Spiel. Eine gute Entscheidung, denn es war Alen, der in der 79. Spielminute den Ball im rechten Mittelfeld gewann und Mate Mustapic in der Mitte anspielte. Mate stecke den Ball durch die Schnittstelle auf Alexander Frees, der von links startete und den Ball mit links direkt zum vielumjubelten Ausgleich ins lange Eck schob. Der hochverdiente Ausgleich für ein hoch engagiertes und motiviertes Löwenrudel. Mittlerweile waren beiden Teams die Strapazen anzusehen und es kam zu ersten Krämpfen bei den Spielern. Dennoch wurde das Tempo hoch gehalten und versucht, eine Entscheidung herbeizuführen. In der regulären Spielzeit gelang dies aber nicht mehr. Da es in dieser Relegation keine Auswärtstorregel gab, ging es also bei fast schon tropischen Bedingungen in die zweimal 15minütige Verlängerung.
In der ersten Hälfte war unsere U19 das klar aktivere Team und hatte auch noch ein paar wenige Möglichkeiten, die aber knapp am Tor vorbeigingen. Gleichzeitig brachte Christian Andrecht für die angeschlagenen Niklas Schade und Malte Suntrup frische Kräfte ins Spiel. Die zweite Halbzeit der Verlängerung schritt voran und alle rechneten schon mit einem Elfmeterschießen, als einer der Joker stach. Es war der eingewechselte Enes Bucan, der in der 121. Spielminute nach einem Einwurf von der linken Seite von Alexander Frees und Kopfballverlängerung durch einen Verteidiger mit einem Drehschuss aus 14 Meter an fünf Verteidigern vorbei, die ihrem eigenen Keeper die Sicht verstellten, zum Siegtreffer ins rechte flache Eck einschoss. Es war aber noch nicht Schluss. Einen Angriff sollte die ELV noch bekommen. Vom Anstoß weg stürmte die ELV in den Kasseler Strafraum. Nach einem unübersichtlichen Kuddelmuddel rollte der Ball Richtung Torlinie, aber Robin Schmacke konnte den Ball kurz vor der Linie noch klären. Danach pfiff der souverän agierende Unparteiische ab und grenzenloser Jubel bei den Löwen und den mitgereisten Unterstützern brach aus. An diese Bilder und Emotionen werden sich alle Beteiligten noch lange erinnern.
Eine kurze Zusammenfassung des Spiels mit Stimmungsbildern und den Toren war am Sonntagabend bereits in den Nachrichtensendungen des Saarländischen Rundfunks zu sehen. Abrufbar in der ARD-Mediathek.
Und wie geht es jetzt weiter?
Bereits am 15. August beginnt die A-Junioren-Bundesliga, Staffel Süd/Südwest. Es bleibt also vergleichsweise wenig Zeit, um sich adäquat vorzubereiten. Dazu kommt, dass auch im Jugendbereich das Transferfenster nur bis zum 30.06. offen bleibt. Alle Verantwortlichen arbeiten also mit Hochdruck daran, einen bundesligatauglichen Kader auf die Beine zu stellen.
Da es in den vergangenen zwei Saisons keine Absteiger, sondern nur Aufsteiger in die A-Junioren-Bundesliga gegeben hat, besteht die Süd/Südwest-Staffel aus 21 (!!!) Vereinen. Wegen dieser hohen Zahl hat der DFB beschlossen, dass es nur eine Einfachrunde geben wird. Der Spielplan selbst wird wohl in Kürze bekannt gegeben werden. Damit ist dann auch klar, welche der namhaften Teams der Liga man in Kassel bei den voraussichtlich zehn Heimspielen der Saison begrüßen darf.
Klar ist bereits heute, dass es nach Beschluss des DFB sieben Absteiger aus der Liga geben wird (Pressemitteilung vom 16. Juni). Damit dürften sich die Ziele für die Saison 2021/22 fast von selbst formulieren.
Abschließend gilt es nach Saisonende Dank zu sagen.
Danke an alle guten Geister und Unterstützer des Teams vor und hinter den Kulissen.
Danke an die Eltern, Familien und Ultras für die zahlreiche und lautstarke Unterstützung des Teams. Ihr wart eine großartige Motivation !
Danke an die Spieler des Jahrgangs 2002, die alles für den Erfolg des Teams gegeben haben und jetzt in die U23 bzw. den Seniorenbereich wechseln, euch alles Gute für die Zukunft.
Danke an das Trainerteam, das die Mannschaft geformt, entwickelt und zum Erfolg geführt hat, das Team jetzt abgibt und sich neuen Herausforderungen stellt. Macht weiter so !
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Veröffentlicht: 28.06.2021
