'Der Rohdiamant aus Waldgirmes' - Dominic Stroh-Engel
Verfasst: 14. Nov 2004, 15:27
<b>Der Rohdiamant aus Waldgirmes</b>
Dominic Stroh-Engel, 18 Jahre alter Offensivspieler des Fußball-Oberligisten, hat das Interesse etlicher Bundesligaclubs geweckt / Das Abitur hat Vorrang
<b>VON ANNETTE SEITZ
Frankfurter Rundschau Online</b>
Willi Wagner, Trainer des Fußball-Oberligisten SC Waldgirmes, weiß, was der Junge kann: "Dominic Stroh-Engel bringt alles mit, was ein Fußballer als Profi braucht", sagt er. Zumindest, was den Umgang mit den Medien angeht, stimmt das auf jeden Fall. Denn mit erstaunlicher Souveränität reagierte der 18 Jahre alte Offensivspieler des SC Waldgirmes auf den Medienansturm, kurz nach dem Abpfiff des Spitzenspiels gegen Tabellenführer FSV Frankfurt (1:1): Fernsehen, Radio, schreibende Presse - nichts konnte den Gymnasiasten bislang aus der Ruhe bringen. Auch nicht, dass der offensive Mittelfeldspieler, der in 16 Oberliga-Partien schon zehn Mal getroffen hat, in diesen Tagen unter Beobachtung steht.
<b>Nicht nur von der Presse, sondern vor allem von etlichen Profi-Clubs, die ein Auge auf den gebürtigen Lahnauer geworfen haben. Benno Möhlmann, Trainer des Zweitligisten Spvgg. Greuther Fürth hat ihn sich schon angesehen, Bernd Hölzenbein, Späher von Eintracht Frankfurt, war gar schon drei Mal da. Und gegen den FSV waren zudem Co-Trainer Manfred Binz vom Regionalligisten Kickers Offenbach, Herbert Dörenberg, Späher des Erstliganeulings Mainz 05 und Peter Gänßler, der für Bayern München auf Talentsuche ist, vor Ort. Am vergangenen Mittwoch durfte Stroh-Engel gar beim Erstligisten VfL Bochum vorspielen.</b>
Was ist also dran an diesem 1,96 Meter langen Schlacks, dessen Name in so vielen Notizbüchern steht? "Er ist ein Talent, das pausenlos dazulernt, hat für seine Größe eine beachtenswerte Schnelligkeit, ist kopfballstark, intelligent und selbstbewusst", sagt sein Trainer Wagner. Und: "Sein Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft".
Bei all dem Rummel um seine Person, bleibt Stroh-Engel indes gelassen. "Ich lasse alles auf mich zukommen, habe keinen Druck von seiten des Vereins", sagt er. Dass er nun bei fast jedem Spiel beobachtet werde, mache in nicht nervös, betont der 18-Jährige. "Das motiviert mich nur noch mehr. Ich bin froh, dass ich beobachtet werde."Die Bäume wachsen allerdings nicht in den Himmel: Gegen den FSV traf Stroh-Engel zwar zum 1:0 für sein Team, wurde dann allerdings, nach einer mäßigen zweiten Halbzeit, in der 75. Minute ausgewechselt.
Auch wenn Stroh-Engel das "nicht verstanden" hat, an seinem Selbstbewusstsein kratzt das nicht. Der lange Offensivspezialist, der die erste Saison in der Oberliga spielt, weiß genau was er will. So zum Bespiel, dass ein Schulabschluss wichtig ist. "Deshalb werde ich nicht in der Winterpause gehen. Ich werde im Frühjahr nächsten Jahres zuerst mein Abitur machen", sagt er. Hat er die Hochschulreife in der Tasche, soll es für ihn, der seine zweite Saison für Waldgirmes spielt, kein Halten mehr geben. Noch sei zwar außer zum VfL Bochum kein konkreter Kontakt zu einem Profi-Club hergestellt worden, genaue Vorstellungen, wie sein künftiger Arbeitgeber aussehen soll, hat er aber schon. "Es muss ein Club sein, wo ich auch die Chance habe zu spielen. Ein Verein mit einem Trainer, der auch auf junge Spieler setzt." Willi Wagner weiß, dass er seinen "talentiertesten Spieler", nicht halten kann. "Es wäre blauäugig zu glauben, dass er bleibt."
Dominic Stroh-Engel, 18 Jahre alter Offensivspieler des Fußball-Oberligisten, hat das Interesse etlicher Bundesligaclubs geweckt / Das Abitur hat Vorrang
<b>VON ANNETTE SEITZ
Frankfurter Rundschau Online</b>
Willi Wagner, Trainer des Fußball-Oberligisten SC Waldgirmes, weiß, was der Junge kann: "Dominic Stroh-Engel bringt alles mit, was ein Fußballer als Profi braucht", sagt er. Zumindest, was den Umgang mit den Medien angeht, stimmt das auf jeden Fall. Denn mit erstaunlicher Souveränität reagierte der 18 Jahre alte Offensivspieler des SC Waldgirmes auf den Medienansturm, kurz nach dem Abpfiff des Spitzenspiels gegen Tabellenführer FSV Frankfurt (1:1): Fernsehen, Radio, schreibende Presse - nichts konnte den Gymnasiasten bislang aus der Ruhe bringen. Auch nicht, dass der offensive Mittelfeldspieler, der in 16 Oberliga-Partien schon zehn Mal getroffen hat, in diesen Tagen unter Beobachtung steht.
<b>Nicht nur von der Presse, sondern vor allem von etlichen Profi-Clubs, die ein Auge auf den gebürtigen Lahnauer geworfen haben. Benno Möhlmann, Trainer des Zweitligisten Spvgg. Greuther Fürth hat ihn sich schon angesehen, Bernd Hölzenbein, Späher von Eintracht Frankfurt, war gar schon drei Mal da. Und gegen den FSV waren zudem Co-Trainer Manfred Binz vom Regionalligisten Kickers Offenbach, Herbert Dörenberg, Späher des Erstliganeulings Mainz 05 und Peter Gänßler, der für Bayern München auf Talentsuche ist, vor Ort. Am vergangenen Mittwoch durfte Stroh-Engel gar beim Erstligisten VfL Bochum vorspielen.</b>
Was ist also dran an diesem 1,96 Meter langen Schlacks, dessen Name in so vielen Notizbüchern steht? "Er ist ein Talent, das pausenlos dazulernt, hat für seine Größe eine beachtenswerte Schnelligkeit, ist kopfballstark, intelligent und selbstbewusst", sagt sein Trainer Wagner. Und: "Sein Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft".
Bei all dem Rummel um seine Person, bleibt Stroh-Engel indes gelassen. "Ich lasse alles auf mich zukommen, habe keinen Druck von seiten des Vereins", sagt er. Dass er nun bei fast jedem Spiel beobachtet werde, mache in nicht nervös, betont der 18-Jährige. "Das motiviert mich nur noch mehr. Ich bin froh, dass ich beobachtet werde."Die Bäume wachsen allerdings nicht in den Himmel: Gegen den FSV traf Stroh-Engel zwar zum 1:0 für sein Team, wurde dann allerdings, nach einer mäßigen zweiten Halbzeit, in der 75. Minute ausgewechselt.
Auch wenn Stroh-Engel das "nicht verstanden" hat, an seinem Selbstbewusstsein kratzt das nicht. Der lange Offensivspezialist, der die erste Saison in der Oberliga spielt, weiß genau was er will. So zum Bespiel, dass ein Schulabschluss wichtig ist. "Deshalb werde ich nicht in der Winterpause gehen. Ich werde im Frühjahr nächsten Jahres zuerst mein Abitur machen", sagt er. Hat er die Hochschulreife in der Tasche, soll es für ihn, der seine zweite Saison für Waldgirmes spielt, kein Halten mehr geben. Noch sei zwar außer zum VfL Bochum kein konkreter Kontakt zu einem Profi-Club hergestellt worden, genaue Vorstellungen, wie sein künftiger Arbeitgeber aussehen soll, hat er aber schon. "Es muss ein Club sein, wo ich auch die Chance habe zu spielen. Ein Verein mit einem Trainer, der auch auf junge Spieler setzt." Willi Wagner weiß, dass er seinen "talentiertesten Spieler", nicht halten kann. "Es wäre blauäugig zu glauben, dass er bleibt."