Re: Perspektive 2022/23
Verfasst: 4. Okt 2022, 10:42
Im Grunde haben die letzten Walldorfseiten in der dortigen Kategorie ja nichts mehr zu suchen, deshalb schreibe ich hier mal weiter, um die Aussichten auch rückblickend zu werten.
Was zeichnete den KSV in der Vorsaison aus?
Die körperliche Frische zuerst, ein Saisonschlussfünftel mit völliger mentaler Narrenfreiheit und Unbekümmertheit und dem Glauben an sich selbst (gerade bei Jon), generell ein bedingungsloser Einsatz und i.d.R. die bessere Fitness - gerade in den letzten 15 Spielminuten und eine extrem sattelfeste Defensive sowie zwei Torhüter, die jederzeit in der Lage waren, unhaltbare Schüsse auf der Linie zu halten.
Dazu kam in den beiden ersten Saisondritteln auch ein Inge Merle, dessen Wahnsinn bei Standards der gesamten Liga bekannt war und somit der Gegner nie wusste, welcher Irrsinn ihn geritten hatte und was dabei herauskam und ebenso flitzte ein aufgezogener Duracelhase, alias Nael Najjar, über die rechte Flanke und versorgte verschiedenste Abnehmer im Zentrum.
Dessen Qualität wurde zumindest von mir bereits sehr kritisch gesehen, da ich fürchtete, sie würde Nael im Januar 22 direkt in Liga 3 oder 2 führen.
Was hatten wir in der Vorsaison jedoch nicht?
Mittelfeldkultur war i.d.R. nicht vorhanden. Zugegeben, Mehas Wegfall aufgrund seines Tempodefizits nutzte wohl sogar mehr als dass er schadete, die ABS-Lücke war jedoch nicht zu schließen. Döringer mühte sich, brauchte jedoch sehr lange um dort anzukommen, ABS' Niveau erreichte er allerdings in meinen Augen nie. Merle fehlte bereits im Schlussdrittel und Nael konnte seine Saisonfrühform auch nicht mehr so bestätigen. Stendera schaffte es leider auch nicht, dass Spiel kreativ entscheidend zu lenken.
Dass Mittelfelddilemma erkannte jedoch die sportliche Leitung und so kam es zur Verpflichtung Dierßens, der Struktur brachte, Lücken füllte und den Dauerverletzten Rakk scheinbar völlig überflüssig machte.
Das war für mich die Ausgangslage und je näher die neue Saison für mich heranrückte, insbesondere mit der denkbar ungünstigsten Spieltagsauslosung - Hoppenheim und FSV zuerst auswärts - und sich die Nachrichten der Vorbereitung verschlechterten, desto finsterer wurden meine Erwartungen.
Zugegeben, man muss meine depressive Grundhaltung nicht teilen, der im Rückblick annähernd komplette Wegfall der Pluspunkte der Vorsaison macht es in meinen Augen jedoch nicht nur unwahrscheinlich, sondern sogar ziemlich hoffnungslos, an einen Trendwechsel zu glauben.
Das liegt auch daran, dass die Spieler scheinbar nichts hinzulernen. Einstudierte Laufwege und Spielzüge? Fehlanzeige. Entwicklungen? Nix. Pläne? Ähh. Über Wochen stehen 11 KSVer bei Ecken des Gegners im eigenen 16er. Jetzt darf Iksal endlich wieder vorn bleiben, hängt aber völlig in der Luft, da auch Zuncker nicht entsprechend konditioniert ist.
Das ganze wird begleitet durch absolute Funkstille und dem Fehlen jeglicher analytischen Perspektive von Vereinsseite aus. Das ganze wird dann noch eingerahmt von einem PK-Schweigegelübde der Presse. Besser man fragt nicht öffentlich, dann kann man auch niemanden bloßstellen. Ohwee.
Wobei, eine Sache habe ich noch. Die ersten 20 Minuten gegen RWK waren ein optischer Offensivgenuss. Spielzüge und Chancenerarbeitung wie aus dem Lehrbuch, nur extrem blind direkt vor dem Tor. Hätte es da zwei oder dreimal geklingelt, die Saison wäre vermutlich eine andere gewesen.
Wer jedoch aufmerksam war, erkannte, diese KSV-Kreativität war einzig dem lausigen Gegenpressing der Koblenzer geschuldet. Da wir ohne Defensivverbund spielten, kam dann zumindest ein 2:2 am Ende heraus. Viel zu wenig gegen einen dermaßen schwachen Gegner. Das wollte hier jedoch niemand so sehen. Da wurde RWK schon eine glänzende Spielzeit prophezeit. Doch 8 Spieltage später sehen wir, die Tabelle lügt nicht. 5 Euro ins Phrasenschwein. Sie lügt weder für uns, noch für Koblenz...
Nachtigall, ick hör dir Trapsen...
Was zeichnete den KSV in der Vorsaison aus?
Die körperliche Frische zuerst, ein Saisonschlussfünftel mit völliger mentaler Narrenfreiheit und Unbekümmertheit und dem Glauben an sich selbst (gerade bei Jon), generell ein bedingungsloser Einsatz und i.d.R. die bessere Fitness - gerade in den letzten 15 Spielminuten und eine extrem sattelfeste Defensive sowie zwei Torhüter, die jederzeit in der Lage waren, unhaltbare Schüsse auf der Linie zu halten.
Dazu kam in den beiden ersten Saisondritteln auch ein Inge Merle, dessen Wahnsinn bei Standards der gesamten Liga bekannt war und somit der Gegner nie wusste, welcher Irrsinn ihn geritten hatte und was dabei herauskam und ebenso flitzte ein aufgezogener Duracelhase, alias Nael Najjar, über die rechte Flanke und versorgte verschiedenste Abnehmer im Zentrum.
Dessen Qualität wurde zumindest von mir bereits sehr kritisch gesehen, da ich fürchtete, sie würde Nael im Januar 22 direkt in Liga 3 oder 2 führen.
Was hatten wir in der Vorsaison jedoch nicht?
Mittelfeldkultur war i.d.R. nicht vorhanden. Zugegeben, Mehas Wegfall aufgrund seines Tempodefizits nutzte wohl sogar mehr als dass er schadete, die ABS-Lücke war jedoch nicht zu schließen. Döringer mühte sich, brauchte jedoch sehr lange um dort anzukommen, ABS' Niveau erreichte er allerdings in meinen Augen nie. Merle fehlte bereits im Schlussdrittel und Nael konnte seine Saisonfrühform auch nicht mehr so bestätigen. Stendera schaffte es leider auch nicht, dass Spiel kreativ entscheidend zu lenken.
Dass Mittelfelddilemma erkannte jedoch die sportliche Leitung und so kam es zur Verpflichtung Dierßens, der Struktur brachte, Lücken füllte und den Dauerverletzten Rakk scheinbar völlig überflüssig machte.
Das war für mich die Ausgangslage und je näher die neue Saison für mich heranrückte, insbesondere mit der denkbar ungünstigsten Spieltagsauslosung - Hoppenheim und FSV zuerst auswärts - und sich die Nachrichten der Vorbereitung verschlechterten, desto finsterer wurden meine Erwartungen.
Zugegeben, man muss meine depressive Grundhaltung nicht teilen, der im Rückblick annähernd komplette Wegfall der Pluspunkte der Vorsaison macht es in meinen Augen jedoch nicht nur unwahrscheinlich, sondern sogar ziemlich hoffnungslos, an einen Trendwechsel zu glauben.
Das liegt auch daran, dass die Spieler scheinbar nichts hinzulernen. Einstudierte Laufwege und Spielzüge? Fehlanzeige. Entwicklungen? Nix. Pläne? Ähh. Über Wochen stehen 11 KSVer bei Ecken des Gegners im eigenen 16er. Jetzt darf Iksal endlich wieder vorn bleiben, hängt aber völlig in der Luft, da auch Zuncker nicht entsprechend konditioniert ist.
Das ganze wird begleitet durch absolute Funkstille und dem Fehlen jeglicher analytischen Perspektive von Vereinsseite aus. Das ganze wird dann noch eingerahmt von einem PK-Schweigegelübde der Presse. Besser man fragt nicht öffentlich, dann kann man auch niemanden bloßstellen. Ohwee.
Wobei, eine Sache habe ich noch. Die ersten 20 Minuten gegen RWK waren ein optischer Offensivgenuss. Spielzüge und Chancenerarbeitung wie aus dem Lehrbuch, nur extrem blind direkt vor dem Tor. Hätte es da zwei oder dreimal geklingelt, die Saison wäre vermutlich eine andere gewesen.
Wer jedoch aufmerksam war, erkannte, diese KSV-Kreativität war einzig dem lausigen Gegenpressing der Koblenzer geschuldet. Da wir ohne Defensivverbund spielten, kam dann zumindest ein 2:2 am Ende heraus. Viel zu wenig gegen einen dermaßen schwachen Gegner. Das wollte hier jedoch niemand so sehen. Da wurde RWK schon eine glänzende Spielzeit prophezeit. Doch 8 Spieltage später sehen wir, die Tabelle lügt nicht. 5 Euro ins Phrasenschwein. Sie lügt weder für uns, noch für Koblenz...
Nachtigall, ick hör dir Trapsen...