Perspektive 2019/20

Alles rund um die 1. Mannschaft der Löwen (Registrierung erforderlich)
esteban
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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von esteban » 15. Apr 2020, 16:22

Der Ball liegt beim Verband.
Der tut sich verständlicherweise schwer mit einer Entscheidung.

https://www.hfv-online.de/verband/
"...Zum Thema Spielbetrieb fand im Rahmen der Sitzung des Verbandsvorstandes am 4. April 2020 ein ausführlicher Austausch statt, im Zuge dessen zahlreiche Modelle und Szenarien erörtert wurden, auch im Hinblick auf mögliche wirtschaftliche und rechtliche Konsequenzen. Einigkeit herrscht darüber, dass der Spielbetrieb bis auf Weiteres ausgesetzt bleibt und eine Wiederaufnahme mit 14 Tagen Vorlauf erfolgen müsste. Ein einheitliches Vorgehen aller 32 hessischen Fußballkreise im Umgang mit der Saison 2019/2020 wird angestrebt.
„Die aktuelle Situation lässt keine andere Entscheidung als die weitere Aussetzung des Spielbetriebes zu. Wir orientieren uns damit an der behördlichen und staatlichen Verfügungslage und reagieren auf eine nie dagewesene Krise. Wir haben im Rahmen der Sitzung des Verbandsvorstandes zahlreiche Szenarien besprochen, wie wir weiterhin mit der Saison 2019/20 umgehen könnten. Eine solche weitreichende Entscheidung muss gut vorbereitet, aus allen Perspektiven beleuchtet und mit allen möglichen Folgen durchdacht sein“, sagte HFV-Präsident Stefan Reuß. „Wir brauchen Geduld, nicht die Schnelligkeit ist jetzt gefragt, sondern die Genauigkeit und Nachhaltigkeit unserer Entscheidungen, und dies funktioniert nur im Gleichklang mit behördlichen Entscheidungen“, so Reuß weiter. HFV-Vizepräsident Torsten Becker ergänzte: „Dabei spielen gerade zivil- und haftungsrechtliche Gesichtspunkte eine entscheidende Rolle. Wir können erst Entscheidungen treffen, wenn es eine gesicherte juristische Grundlage gibt. Das ist ein eminent wichtiger Punkt. Zudem sind wir noch in Abstimmung mit übergeordneten Verbänden...“
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https://www.torgranate.de/artikel/warum ... chen-kann/
"...Liebe Trainerkolleginnen, liebe Trainerkollegen,
heute wende ich mich mit einer ganz persönlichen Bitte an Euch.

Seit dem 12. März 2020 ruht der gesamte Spielbetrieb im Hessischen Fußball-Verband. Anfangs sind wir vielleicht noch von einer vorübergehenden Maßnahme ausgegangen. Mittlerweile ist aber die wahre Dimension deutlich geworden. So lange täglich so viele Menschen in unserem Land am Corona-Virus erkranken, ist an Fußball gar nicht zu denken. Diesen Respekt sind wir auch denjenigen schuldig, die einer Risikogruppe angehören oder leider verstorben sind.

Eure regionale Presse möchte natürlich weiter über unsere schöne Sportart berichten und hat einige von Euch um Statements gebeten. Jeder hat dazu natürlich seine ganz spezielle Meinung, wie mit der Situation umzugehen ist. Aus den vielen Interviews lassen sich zwei Dinge herauslesen. Zum einen gibt es keine Mehrheit für irgendeines der möglichen Szenarien. Zum anderen wird immer mehr die Forderung laut, der Hessische Fußball-Verband solle endlich eine Entscheidung für oder gegen einen Saisonabbruch fällen.

Die laufende Runde regulär zu beenden ist die fairste sportliche Lösung. Zwei Drittel der Saison sind bereits gespielt und jeder kann den sportlichen Lohn ernten, der vor der Runde ausgelobt wurde. Auf eine darauffolgende neue, vielleicht sogar verkürzte Saison können sich alle einstellen, so dass in dieser und der kommenden Runde ein regulärer Spielbetrieb stattgefunden hätte. Leider haben wir die dafür notwendige Zeitschiene nicht in der eigenen Hand.

Die Alternative eines Saisonabbruchs birgt viele Fragen: Wie ist die Saison hinsichtlich Auf- und Absteigern zu werten, wird sie ganz annulliert oder zählt die Hinrunden-Tabelle? Darüber hinaus müssen wir auch überregionale Spielklassen berücksichtigen. Wir streben daher eine bundesweite Lösung an.

Unsere Satzung sieht einen hessenweiten Saisonabbruch gar nicht vor. Daher musste diese Option zunächst vor allem auch haftungsrechtlich geprüft werden. Mittlerweile haben wir in dieser Frage Klarheit. Ein Saisonabbruch durch das Präsidium oder den Verbandsvorstand bedeutet gleichzeitig, dass die Mitglieder dieser Gremien für den entstehenden finanziellen Schaden auch mit ihrem Privatvermögen haftbar gemacht werden können. Beispielsweise müsste dann der Fußballwart Eures Kreises mit seinem privaten Geld einstehen. Bitte bedenkt: Die Tätigkeiten im Präsidium und Verbandsvorstand werden ehrenamtlich ausgeübt!

Die Saison kann daher nur von einem außerordentlichen Verbandstag abgebrochen werden, um ehrenamtlich tätige Verbandsmitarbeiter von einer Haftung zu befreien. Die Ladungsfrist für einen außerordentlichen Verbandstag beträgt übrigens mindestens vier Wochen - um auch dafür einen Zeithorizont zu nennen.

Wir alle wollen, dass der Ball bald wieder rollt. Ich bin selbst auch Trainer und mir fehlt der Rasen unter den Füßen genauso wie Euch. Hoffentlich konnte ich Euch plausibel erläutern, warum wir kurzfristig gar keine Entscheidung treffen können, obwohl wir das nur zu gerne tun würden. Wir haben auch noch ein wenig Hoffnung, die Saison doch noch irgendwie fortführen zu können.

Eingangs habe ich erwähnt, eine persönliche Bitte an Euch zu haben. Ich äußere diese Bitte auch im Namen unseres Präsidenten Stefan Reuß sowie den Mitgliedern des Präsidiums und des Verbandsvorstands:

Bitte habt Geduld und gebt uns die Zeit, die wir für eine rechtlich saubere Entscheidung brauchen!

Medialen Druck aufzubauen, hilft in dieser Ausnahmesituation niemandem – uns nicht, und Euch am allerwenigsten. Ihr als Trainer seid jetzt in Eurer Vorbildfunktion in den Vereinen, vor allem aber gegenüber Euren Spielern gefragt. In dieser schwierigen Zeit bleibt uns Fußballern aber immer eines: Fairplay miteinander, Fairplay untereinander!

Mit freundlichen Grüßen
HESSISCHER FUSSBALL-VERBAND
Frank Illing
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https://www.hessenschau.de/sport/fussba ... h-100.html
"...Die Entscheidung über einen Abbruch der Spielzeit könne nur durch einen "außerordentlichen Verbandstag", an dem die ehrenamtlich tätigen Verbandsmitarbeiter von ihrer Haftung befreit werden, vorangetrieben werden.

"Mindestens vier Wochen" beträgt die Ladungsfrist, frühestens Mitte Mai könnten sich also alle gemeinsam an den runden Tisch setzen. Dies sei aber noch nicht angedacht. Bei einer solchen Tagung müsste auch darüber geurteilt werden, wie mit Auf- und Abstiegen umzugehen ist.
Rund ein Drittel der Saison steht noch aus, auch in den Spielklassen unterhalb der beiden höchsten Ligen nehmen Zuschauer- und Sponsorengelder eine wichtige Rolle ein. Brisante Diskussionen sind also zu erwarten.
Man habe daher noch "ein wenig Hoffnung, die Saison doch noch irgendwie fortführen zu können". Illing mahnte aber erneut zur Geduld: "Wir müssen auch die Entwicklung in dieser Corona-Krise abwarten..."

Das ist der für den KSV maßgebliche Rahmen - alles andere ist Spekulatius...
„Wir waren häufig im DEZ.“ AK im HNA-Interview vom 10.11.2023

MarkusF
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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von MarkusF » 16. Apr 2020, 10:54

Viel schlauer ist man erwartungsgemäß auch nicht nach den gestrigen Verlautbarungen. Großveranstaltungen erst ab Ende August (wenn überhaupt, dann schon wieder möglich). Frage ist ist, wie das definiert wird, wie man im Amateurfussball das mit Abstandsregelung hinbekommt, ob man letztlich überhaupt das alles auf sich nehmen will. Wie man die Spieler schützen bzw. behandeln soll. Fragen über Fragen. Klar ist, solange nicht in ausreichender Form ein Impfstoff verfügbar ist, wird der Sport nicht zur Normalität zurückkehren kommen.
Ab heute wird's besser!

keichwa
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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von keichwa » 17. Apr 2020, 08:17

Ich erwarte, dass jetzt endlich etwas hurtiger Testkits hergestellt oder zuverlässige Testmethoden verfügbar gemacht werden. Insb. solche, die diese Antikörper nachweisen, die eine überstandene Infektion anzeigen. Warum dauert das so lange? Kann die moderne Medizin das nicht? Ist das nicht gewollt? Kann das unser modernes Medizin nicht? Wollen die gut kapitalistisch mehr Geld? Das Institut in Berlin scheint es damit nicht zu eilig zu haben:

https://www.rki.de/DE/Content/Service/P ... _2020.html

Man scheint in wesentlich nur anonym untersuchen zu wollen, oder bekommen die Betroffenen den Befund mitgeteilt? Sind diese Blutuntersuchungen so superkompliziert? Kann man das nicht automatisieren? Ist da nix mit KI und Cloud?

Egal, die Sportler sollte man untersuchen. Seinerzeit musste ich auch ein Attest beibringen, um im Verein (Leistungs-)Sport treiben zu dürfen. Das wird wohl heutzutage auch nicht anders sein.

Die, die jetzt erstmal immun sind, könnten doch wieder ganz normal arbeiten und auch Sport treiben. Das viele Geld sollte man endlich zu größeren Teilen in die medizinische Entwicklung stecken als bei der sog. Rettung der Wirtschaft oder der Entwicklung fragwürdiger Apps zu versenken. Wenn die Menschen wieder normal arbeiten können, und möglichst in sinnvollen Bereichen, erübrigen sich viele Unterstützungsaktionen. Erfahrungsgemäß wird bei diesen Unterstützungsaktionen sowieso ein großer Teil des Geldes in der Verwaltung der Maßnahmen verbraucht. Bei den Bedürftigen kommt immer nur ein Bruchteil an.

So, das musste jetzt mal raus :)
Karl

esteban
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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von esteban » 17. Apr 2020, 08:19

Bemerkenswertes gemeinsames Statement der Fanszenen von Proficlubs:
https://www.cc97.de/quarantaene-fuer-de ... e-loesung/
"...Wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei CoVid-19-Tests berichtet wird, ist die Idee, Fußballspieler in einer extrem hohen Taktung auf das Virus zu untersuchen, schlicht absurd..."
"...Ganz offensichtlich hat der Profifußball viel tieferliegende Probleme. Ein System, in das in den letzten Jahren Geldsummen jenseits der Vorstellungskraft vieler Menschen geflossen sind, steht innerhalb eines Monats vor dem Kollaps. Der Erhalt der Strukturen ist vollkommen vom Fluss der Fernsehgelder abhängig, die Vereine existieren nur noch in totaler Abhängigkeit von den Rechteinhabern..."
"...Die Phase einer von der restlichen Gesellschaft komplett entkoppelten Fußballwelt muss ein Ende haben!..."
„Wir waren häufig im DEZ.“ AK im HNA-Interview vom 10.11.2023

marinho
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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von marinho » 17. Apr 2020, 16:22

Ich fürchte, es kommt für uns in der LottoHessenliga so ähnlich wie es heute in einem gemeinsamen Forderungspapier von 8 Drittligisten für die 3. Liga gefordert wurde (allerdings sind die 5 Clubs aus Bayern dagegen!): Saisonabbruch mit Einfrieren der aktuellen Tabelle. Der Erste steigt auf, es gibt keine Absteiger und aus der Liga darunter steigen die aktuellen Tabellenführer auf. Nach der nächsten Saison wird dann die Zahl der Mannschaften in der Liga durch entsprechend mehr Absteiger wieder auf "normal" reduziert.
Auf unsere Liga übertragen wären damit die Ferreros durch, die Löwen schauen (wie so oft) in die Röhre (ich glaube nicht, dass bei Saisonabbruch doch noch eine Relegationsrunde gespielt wird!) und wir Fans müssen darauf hoffen, dass vielleicht im Herbst wieder eine neue Saison mit Zuschauern starten kann.
Tradition schießt keine Tore (Marco Bode)

MarkusF
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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von MarkusF » 17. Apr 2020, 17:47

marinho hat geschrieben: 17. Apr 2020, 16:22 ....
Auf unsere Liga übertragen wären damit die Ferreros durch, die Löwen schauen (wie so oft) in die Röhre (ich glaube nicht, dass bei Saisonabbruch doch noch eine Relegationsrunde gespielt wird!) und wir Fans müssen darauf hoffen, dass vielleicht im Herbst wieder eine neue Saison mit Zuschauern starten kann...
...Und wir noch dann eine ähnlich gute Mannschaft haben. Wenn es so kommt, dann passt das mal wieder herrlich in die Pleiten, Pech und Pannen Serie unserer Löwen :roll:
Ab heute wird's besser!

keichwa
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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von keichwa » 17. Apr 2020, 18:21

esteban hat geschrieben: 17. Apr 2020, 08:19 Bemerkenswertes gemeinsames Statement der Fanszenen von Proficlubs:
https://www.cc97.de/quarantaene-fuer-de ... e-loesung/
Da stehe ich auch voll dahinter. Tests auf Corona nur bei denen, die eindeutige Symptome zeigen und bei denen eine Infektion aufgrund ihres Aktionsradius wahrscheinlich ist.

Das Blut der Fußballer und sonstige Sportler wie auch sonstiger Mitmenschen sollte auf Corona-Antikörper getestet werden. Wer die hat, hat bereits eine Infektion durchgemacht und ist wahrscheinlich erstmal immun und kein potentioneller Überträger. Ich wüsste nicht warum diese Personen nicht "ganz normal" leben können sollten. Incl. Sport treiben, rumlaufen ohne Maske, und soziales Agieren.
Karl

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Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von bennyu » 17. Apr 2020, 21:16

die Lösung unser aller Probleme 8) :wink:
https://www.kicker.de/774037/artikel
Kurz gefasst:
- Dritte Liga Nord und Süd mit je 20 Teams
- 5 oder 6 Regionalligen
Olé, auch der aktuelle Hessenligazweite würde dann sicherlich aufsteigen, wenn dann irgendwann wieder alles reduziert wird, muss nur die Klasse gehalten werden und man könnte die Schmach von 2008 tilgen :wink:
7. März 2020: Aufstiegsspiel - ich war dabei 8) :lol:

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