Re: Regionalligareform 2012
Verfasst: 3. Aug 2010, 18:57
Habe gerade den Andruck der Mittwochsausgabe der Süddeutschen Zeitung gelesen. Da steht ein guter Artikel zu dem Thema drin. Und Jens Rose wird häufig zitiert. Lohnt sich.
Hier dreht sich alles rund um den KSV Hessen Kassel
https://www.ksvhessen.de/forum/
Online hier nachzulesen.Dirk Steinbach hat geschrieben:Habe gerade den Andruck der Mittwochsausgabe der Süddeutschen Zeitung gelesen. Da steht ein guter Artikel zu dem Thema drin. Und Jens Rose wird häufig zitiert. Lohnt sich.
Quelle: HNA (Druck vom 10.August)Neuer Appell: Regionalliga reformieren
Kassel.
Die Fanbeauftragten der Fußball-Regionalliga haben sich erneut für eine Reform der vierten Liga ausgesprochen. Nach einem Treffen am Montag in Frankfurt appellierten sie an die Verantwortlichen beim DFB, die Liga neu zu ordnen und für die Reserveteams der Bundesliga eine eigene Staffel zu schaffen. Geschehe dies nicht, dann sei die Regionalliga zum Sterben verdammt. Zum neuen Sprecher der Fanbeauftragten der Klubs wurde der Kasseler Markus Lämmer (41) vom KSV Hessen Kassel gewählt (bre)
Brief an den Münchner Wochenanzeiger:
Als Fans eines Regionalligavereins stellen Spiele bei 1860 München II meist eine kleine, willkommene Abwechslung im Ligaalltag dar.
Vornehmlich durch die Ablehnung der Allianz-Arena hat sich dort eine Fanszene entwickelt, die ihr Hauptaugenmerk auf die Unterstützung der "Amateure" gelegt hat.
In Verbindung mit dem traditionsreichen Stadion an der Grünwalder Straße heben sich die Spiele dort für uns Fans ein wenig positiv von dem Alltag gegen die anderen Reserveteams ab. Nichtsdestotrotz zeigt sich auch hier die Wettbewerbsverzerrung mit ständig wechselnden Mannschaftskadern und der fehlenden wirtschaftlichen Lizenzierungspflicht für die Zweitvertretungen.
Ein wenig irritiert reagieren wir auf einen Bericht des Münchner Wochenanzeigers. Dort wird mit Zuschauerzahlen der vergangenen Saison genau das belegt, was wir unter anderem an der Liga kritisieren: Die zweiten Mannschaften erzeugen kaum Zuschauerinteresse. Der Artikel versucht diese selbstauferlegte Aussage mit positiven Ausreißern zu widerlegen. Trotzdem zeigt er demjenigen, der genauer hinschaut, dass die letzten Plätze der Zuschauerstatistik allesamt von Zweitvertretungen eingenommen werden und diese einen gehörigen Teil zur Unattraktivität der Liga beitragen.
Der Autor selbst konzentriert sich dennoch darauf eher die positiven Beispiele hervorzuheben. So wird Schalke 04 II als Vorbild in der Weststaffel bezeichnet. Dass der für eine Zweitvertretung auffallend hohe Zuschauerschnitt allerdings nur durch die Rekordkulisse von 16.495 Zuschauern beim Spiel gegen RW Essen zu Stande kam, verschweigt er. Dass davon der Großteil aus Essener Gästefans bestand, ebenso. Dass Rot-Weiss Essen heute aufgrund eines Lizenzentzugs in der NRW-Liga antreten muss, wissen wir alle. Nur der SC Verl taucht in Mitten der letzten acht in der Zuschauerstatistik des Westens auf, die anderen sieben Teams sind alle Reservemannschaften.
Ähnlich im Süden: Dort schaffen es nur die Zweite des "Glubb" und eben die erwähnte zweite Mannschaft von 1860 München sich statt im Tabellenkeller im Mittelfeld aufzuhalten. Statt dies herauszustellen, zieht es der Autor vor, Vergleiche einzelner Spiele zu ziehen. In Weiden seien deutlich mehr Zuschauer zum Spiel gegen 1860 II geströmt, als zu den Partien gegen Kassel oder Darmstadt. Den nackten Zahlen muss man mit Sicherheit Recht geben, wenn man aber bedenkt, dass die Münchner Gästefans zu Beginn der Saison gerade mal die halbe Strecke zurückzulegen hatten, und die sogenannten "Traditionsmannschaften" erst in Weiden antraten, als die Liga sportlich - bzw. finanziell, ein weiterer Kritikpunkt unserer Initiative - längst und mal wieder viel zu früh entschieden war, stehen diese Zahlen in einem ganz anderen Licht.
Achso: In der Nordstaffel schafften zwei Reserveabteilungen den Sprung aus dem Tabellenkeller der Zuschauerstatistik ins Mittelfeld. Die restlichen vier Vertreter verteilen sich auf den Plätzen 14 bis 18.
Im nächsten Absatz weist der Schreiber darauf hin, dass die kleineren Vereine, die für die Reserveteams nachrücken würden, wohl kaum mehr Zuschauer generieren könnten. Wenn sie überhaupt die Auflagen erfüllen. Dass eben die Reduzierung dieser Auflagen ein zentrales Thema bei den Forderungen der Faninitiative ist, scheint dem Autor bei seiner Recherche entgangen zu sein. Ob evtl. nachrückende Vereine das Zuschauerloch stopfen werden, sei dahin gestellt. RW Essen, Waldhof Mannheim, Reutlingen, Hof, Schweinfurt, Lok Leipzig, Sachsen Leipzig, Uerdingen, Westfalia Herne, Altona 93, Concordia Hamburg, BFC Dynamo, Bonn und viele weitere hätten das Potential dazu. Und wenn doch ein kleinerer Verein in die Liga aufsteigt, so ist er auch willkommen - denn er kämpft dann wenigstens unter den identischen wirtschaftlichen & sportlichen Bedingungen wie die anderen Teams der Liga.
Wir freuen uns weiterhin, wenn wir bei Spielen gegen 1860 II auf Fans der anderen Mannschaft stoßen. Der Autor scheint diesen Fans aus der Seele zu sprechen, denn im Grunde wollen Sie wohl nur das gleiche wie wir: Lieber namhafte Gegner und Stadionatmosphäre erleben, als nur gegen Zweitvertretungen zu spielen - was ihnen in einer eigenen Reservestaffel wohl drohen würde.
Faninitiative Pro Regionalliga Reform 2012