Verfasst: 28. Jan 2006, 13:23
Aus der heutigen Frankfurter Rundschau (unterstrichen sind meine Lieblingszitate zum Thema "bitte noch 1 Million überweisen für die armen Jugendabteilungen"):
Eschborn zwischen Hoffnung und dem Ende
Entscheidung über Zukunft des Spielbetriebs beim maroden Regionalligisten vertagt / Ex-Coach Berndroth dementiert Einigung
Von Susan Dobias
Die Entscheidung, ob der Spielbetrieb beim in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Fußball-Regionalligisten 1. FC Eschborn weiterlaufen kann, musste gestern vertagt werden. „Mitte oder Ende nächster Woche kann ich mehr sagen. Es ist noch nicht alles klar“, sagte der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Frankfurter Anwalt Jan Markus Plathner. Allerdings habe er ein gutes Gespräch mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) geführt. Ziel sei weiterhin, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, auch wenn es schwer werde, so Plathner. Er habe daher den Spielern das Angebot gemacht, heute um 10 Uhr das Training wieder aufzunehmen. „Wir werden kommen. Man muss ja sehen, dass der Verein am Überleben gehalten wird. Wenn wir nicht antreten, dann trifft es alle“, sagte Kapitän Markus Gaubatz.
Doch Fakt dürfte auch sein, dass die Spieler die nächsten Tage bis zum Ende der Wechselfrist am Dienstag nutzen werden, um doch noch einen neuen Verein zu finden. „Es ist klar, dass sie nicht glücklich sind“, sagte Plathner verständnisvoll. „Ich möchte nicht verursachen, dass Spieler Verluste erleiden. Solange ich nicht versichern kann, wie es weitergeht, möchte ich dem nicht im Wege stehen“, betonte der Anwalt.
Der Eschborner Vizepräsident Thomas Rose hofft indes, dass die meisten Kicker bleiben. „Es werden ja nicht alle einen neuen Klub finden. Und ehe sie auf der Straße sitzen, könnten sie ja auch hier ihre Fußballschuhe schnüren und sich weiter präsentieren“, sagte Rose. Einige Kicker sind jedoch die steten Versprechungen leid, sie warten seit Monaten auf ihre Bezüge. Selbst auf dem Konto von Ex-Trainer Ramon Berndroth, der eine vom Verein als perfekt gemeldete Auflösung seines Vertrages dementiert hat, ging seit September kein Geld mehr ein. „Einige haben noch Rückstände, die vier Monate alt sind. Wenn jetzt vorfinanziert wird, werden die nur beglichen, und man ist dann trotzdem arbeitslos. Da muss man sich fragen, ob es nicht Sinn macht, um die Ecke zu schauen und woanders im Amateurbereich zu kicken“, sagte Mittelfeldspieler Süleyman Keskin.
Jugendabteilung hängt in der Luft
Allen Unkenrufen zum Trotz sieht Vizepräsident Rose die Möglichkeit, den Verein retten zu können. „Das ist ein realistisches Unterfangen. In Eschborn dürften Mittel gefunden werden, um das zu schaffen.“ Dazu brauchen die Hessen dringend Sponsoren sowie Unterstützung von vielen Seiten. „Vom DFB gibt es Hinweise, dass er uns wohl gesonnen ist, zumindest was die Jugendmannschaften betrifft“, so Rose. Ob die Stadt dem Verein noch einmal unter die Arme greifen wird, ist aber höchst fraglich. „Sie hat sich vor einem Jahr mit der Bürgschaft schon einmal sehr weit aus dem Fenster gelehnt und uns unheimlich unterstützt. Aus diesem Grund wird es schwer sein, dem Steuerzahler zu erklären, da noch etwas draufzupacken. Aber es wäre wünschenswert, wenn es so käme, vor allem für die Jugendarbeit“, sagte der Vize-Präsident.
Die Nachwuchsabteilung wartet hingegen seit Tagen auf Antworten. „Es hat sich noch keiner bei uns gemeldet, wie es weitergehen soll. Auch wir haben Rückstände. Es geht nur um die erste Mannschaft“, ärgerte sich Jugendleiter Ralf Grigat. Sieben Spieler der zweiten Mannschaft haben bereits ihre Konsequenzen gezogen; sie haben sich abgemeldet. Trainer Theo Vassiliou stehen aktuell noch zwölf Kicker zur Verfügung.
Eschborn zwischen Hoffnung und dem Ende
Entscheidung über Zukunft des Spielbetriebs beim maroden Regionalligisten vertagt / Ex-Coach Berndroth dementiert Einigung
Von Susan Dobias
Die Entscheidung, ob der Spielbetrieb beim in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Fußball-Regionalligisten 1. FC Eschborn weiterlaufen kann, musste gestern vertagt werden. „Mitte oder Ende nächster Woche kann ich mehr sagen. Es ist noch nicht alles klar“, sagte der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Frankfurter Anwalt Jan Markus Plathner. Allerdings habe er ein gutes Gespräch mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) geführt. Ziel sei weiterhin, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, auch wenn es schwer werde, so Plathner. Er habe daher den Spielern das Angebot gemacht, heute um 10 Uhr das Training wieder aufzunehmen. „Wir werden kommen. Man muss ja sehen, dass der Verein am Überleben gehalten wird. Wenn wir nicht antreten, dann trifft es alle“, sagte Kapitän Markus Gaubatz.
Doch Fakt dürfte auch sein, dass die Spieler die nächsten Tage bis zum Ende der Wechselfrist am Dienstag nutzen werden, um doch noch einen neuen Verein zu finden. „Es ist klar, dass sie nicht glücklich sind“, sagte Plathner verständnisvoll. „Ich möchte nicht verursachen, dass Spieler Verluste erleiden. Solange ich nicht versichern kann, wie es weitergeht, möchte ich dem nicht im Wege stehen“, betonte der Anwalt.
Der Eschborner Vizepräsident Thomas Rose hofft indes, dass die meisten Kicker bleiben. „Es werden ja nicht alle einen neuen Klub finden. Und ehe sie auf der Straße sitzen, könnten sie ja auch hier ihre Fußballschuhe schnüren und sich weiter präsentieren“, sagte Rose. Einige Kicker sind jedoch die steten Versprechungen leid, sie warten seit Monaten auf ihre Bezüge. Selbst auf dem Konto von Ex-Trainer Ramon Berndroth, der eine vom Verein als perfekt gemeldete Auflösung seines Vertrages dementiert hat, ging seit September kein Geld mehr ein. „Einige haben noch Rückstände, die vier Monate alt sind. Wenn jetzt vorfinanziert wird, werden die nur beglichen, und man ist dann trotzdem arbeitslos. Da muss man sich fragen, ob es nicht Sinn macht, um die Ecke zu schauen und woanders im Amateurbereich zu kicken“, sagte Mittelfeldspieler Süleyman Keskin.
Jugendabteilung hängt in der Luft
Allen Unkenrufen zum Trotz sieht Vizepräsident Rose die Möglichkeit, den Verein retten zu können. „Das ist ein realistisches Unterfangen. In Eschborn dürften Mittel gefunden werden, um das zu schaffen.“ Dazu brauchen die Hessen dringend Sponsoren sowie Unterstützung von vielen Seiten. „Vom DFB gibt es Hinweise, dass er uns wohl gesonnen ist, zumindest was die Jugendmannschaften betrifft“, so Rose. Ob die Stadt dem Verein noch einmal unter die Arme greifen wird, ist aber höchst fraglich. „Sie hat sich vor einem Jahr mit der Bürgschaft schon einmal sehr weit aus dem Fenster gelehnt und uns unheimlich unterstützt. Aus diesem Grund wird es schwer sein, dem Steuerzahler zu erklären, da noch etwas draufzupacken. Aber es wäre wünschenswert, wenn es so käme, vor allem für die Jugendarbeit“, sagte der Vize-Präsident.
Die Nachwuchsabteilung wartet hingegen seit Tagen auf Antworten. „Es hat sich noch keiner bei uns gemeldet, wie es weitergehen soll. Auch wir haben Rückstände. Es geht nur um die erste Mannschaft“, ärgerte sich Jugendleiter Ralf Grigat. Sieben Spieler der zweiten Mannschaft haben bereits ihre Konsequenzen gezogen; sie haben sich abgemeldet. Trainer Theo Vassiliou stehen aktuell noch zwölf Kicker zur Verfügung.