Ganz schwer zu tippen, bei diesem Spiel ist alles drin. Zwar deutet einiges darauf hin, dass es morgen ganz eng zugeht, aber ich würde beiden Mannschaften auch einen Kantersieg zutrauen. Ich bin wirklich mal gespannt, was morgen passiert und tippe leicht optimistisch auf ein 2:1 für uns.
Vorsichtig optimistisch bin ich auch, dass zum Spiel gegen Pfullendorf nächste Woche endlich der Rechtschreibfehler auf den Eintrittskarten verbessert wird.
Schnurz hat geschrieben:Wenn ich mir vorstelle, dass ein Aufsteiger erstmals den Sprung in die Regionalliga schafft, einen Supersaisonstart hinlegt und sich trotzdem nur 750 Zuschauer an den Spielfeldrand verirren, dann könnte ich kotzen.
Bedenke aber, dass Großaspach nicht im heimischen Stadion spielt, sondern in Heilbronn. Sonst würde es vielleicht so aussehen wie in Weiden, wo in beiden Spielen bisher mehr Zuschauer kamen als beim "großen" Traditionsverein SSV Ulm. Sicherlich finde ich ein Duell gegen Ulm trotzdem interessanter als eines gegen Weiden, aber mit dem Zuschauerzuspruch würde ich da jetzt nicht unbedingt argumentieren, auch wenn sich die Zahlen im Lauf der Saison noch verändern werden.
Traditionalisten-Arroganz schön und gut - auch ich spiele lieber gegen Mannheim als gegen Großaspach - aber die Dorfvereine sollten nicht Opfer unserer Träumereien werden. Ich finde es stark, wenn man lieber Woche für Woche mit 500 Leuten auf dem Sportplatz steht, anstatt es sich einfach zu machen und irgendwelchen Bundesligavereinen am Fernseh-Bildschirm hinterherzujubeln.
Stellt euch vor, ihr fahrt ein Leben lang von Dorfsportplatz zu Dorfsportplatz. Irgendwann klappt es plötzlich mit dem Aufstieg in die Regionalliga, endlich mal Abwechslung. Und dann kommen ein paar frustrierte Fans eines Traditionsvereins, prügeln mit ihrem geballten Unwissen auf deinem Klub herum und vergleichen ihn allen Ernstes mit der TSG Hoffenheim. Das würde ich nicht ertragen.
Man muss es nicht gut finden, aber man sollte es akzeptieren, dass nicht für immer die gleichen Teams erfolgreich sein werden. Die Retorten-Vereine von heute sind die Traditions-Mannschaften von morgen.
Es gibt dabei allerdings zwei Probleme: Das erste ist, dass heutzutage tatsächlich immer mehr das Geld über Auf- und Abstieg entscheidet und die Fluktuation maßgeblich dadurch beeinflusst wird, dass Großsponsoren x-beliebige Vereine als Spielzeug nutzen (Red Bull Leipzig als Paradebeispiel) und durch ihre finanziellen Möglichkeiten ein Ungleichgewicht in den jeweiligen Ligen herstellen. (Dieses Ungleichgewicht kann man bei Großaspach aber nicht erkennen. Was kann die SG dafür, dass viele Traditionsvereine über Jahre katastrophal gewirtschaftet haben und sich dadurch selbst einen Nachteil verschafft haben? Dass sie selbst einen einigermaßen potenten Sponsor haben, kann man ihnen ja wohl nicht übel nehmen.)
Das zweite Problem ist, dass der DFB diesen Prozess mit vorantreibt. Die gegenwärtige Situation ist für Fans von abgestürzten Traditionsvereinen auch deshalb so wenig ertragbar, weil der DFB den Amateurfußball systematisch zerstört. Während für den Profifußball gar nicht genug Millionen fließen können, hat man es geschafft, den Amateurbereich so unattraktiv wie nur möglich zu gestalten - sei es durch die Regionalligareform mit dem Ergebnis, ein Sammelbecken für zweite Mannschaften geschaffen zu haben, oder die völlig wahnsinnigen Sicherheitsbestimmungen, die dazu führten, dass zahlreiche Vereine kilometerweit von ihrer Heimat Fußball spielen müssen, oder auch die radikale Kürzung der Fernsehgelder, die viele Traditionsvereine in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat.
trotzdem.