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#31
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Beitrag von #31 » 17. Nov 2005, 13:06

finde auch das die Türkei von dem nächsten wichtigen Turnier gesperrt wird und in den nächsten 4 Jahren keine Heimspiele haben darf.
Das ist zwar hart,aber man muss halt mal ein hart durchgreifen.

Gonzo
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Beitrag von Gonzo » 17. Nov 2005, 15:33

Ich war auch einigermaßen schockiert, hatte ich doch vorher großkotzig angekündigt, daß die Stimmung in Istanbul so hoch gekocht ist, daß im Falle eines unberechtigten Elfmeters für die Schweiz in der 90. Minute ein Unglück geschieht. Genau so ist es passiert - nur, daß viel weniger ausgereicht hat. :o

Es ist schwer nachvollziehbar, wie es soweit kommen kann (auch wenn ein Familienmitglied meinerseits auch einmal versuchte, nen unfähigen Linienrichter im Auestadion mit einer halben Bratwurst abzuwerfen :D ). Aber bei diesem Ausmaß ist eine Bestrafung, auch drastischer Natur, einfach unabdingbar.
When the going gets weird, the weird turn pro. It never got weird enough for me.
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Hanse

Beitrag von Hanse » 17. Nov 2005, 17:10

Türkische Zeitungen geben Schweizern die Schuld

Nach ihrem K.o. in der WM-Qualifikation schlugen die Türken mit Fäusten zurück. Heute hatten die hässlichen Szenen im Stadion ein bemerkenswertes Nachspiel in der türkischen Presse: Die Zeitungen in Istanbul machen einen Schweizer Kicker für die Tumulte verantwortlich - er habe die Gastgeber provoziert.

Hamburg - HSV-Profi Raphael Wicky sprach auf der Internetseite des Fußball-Bundesligisten von "untragbaren" Zuständen. "Es war unfassbar. Türkische Spieler und Ordnungskräfte haben auf uns eingeprügelt. Ich habe Schläge gegen den Kopf und in den Rücken bekommen", berichtet der Mittelfeldspieler. Hamit und Halil Altintop, die türkischen Spieler von Schalke 04 und dem 1. FC Kaiserslautern, hätten ihn in die Mitte genommen und gegen Mitspieler verteidigt. "Wenn die beiden nicht gewesen wären, dann Gute Nacht...", erklärte der Schweizer.

VERPASSTE WM-QUALI: TRAUER UND TUMULTE
AP DPA REUTERS

Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (9 Bilder).

Wickys Mannschaftskamerad Benjamin Huggel sei im Kabinengang gestürzt und "alle sind über ihn getrampelt", sagte Wicky. Stephane Grichting wurde nach einem Tritt in den Genitalbereich ins Krankenhaus gebracht. "Ich kann nicht glauben, dass die Spieler ihre Gegner verfolgen und auf sie einschlagen", sagte der 28-Jährige entsetzt. Die Mannschaft habe sich zwei Stunden in der Kabine eingeschlossen. "Von da aus habe ich einige Telefonate geführt. Ich wollte meinen Eltern und meinen Freunden sagen, was sich gerade abspielt und dass ich in Sicherheit bin. Später wurden wir dann mit Polizeischutz ins Hotel gebracht."

Wicky berichtete auf der Webseite auch von Schikanen, die das Nationalteam schon bei der Einreise erfahren hätte. "Wir mussten drei Stunden aufs Gepäck warten und wurden mit Steinen, Eiern und Milchtüten beworfen", berichtete Wicky. Der Nationalspieler erwartet vom Weltfußballverband Fifa, dass er "sich dieser Fälle annehmen wird". Der Medienchef der Eidgenossen, Pierre Benoit, hatte berichtet, die Spieler hätten nach dem Ende des WM-Qualifikationsspiels (2:4) den Platz fluchtartig verlassen und seien auf dem Weg in den Kabinengang angegriffen worden.

Markige Worte des türkischen Verbandes

Fifa-Präsident Josef Blatter hatte angekündigt, hart durchgreifen zu wollen. "Ich sage ihnen das nicht als Schweizer, sondern als Fifa-Präsident. Wir werden handeln und scharf durchgreifen. Das Fairplay ist mit Füßen getreten worden. Solche Revanchefouls haben im Fußball nichts zu suchen", erklärte Blatter.

Diese Worte wurden umgehend von türkischer Seite kritisiert. "Das war eine sehr unglückliche Äußerung von Blatter. Das war die Erklärung eines Schweizer Fußball-Fans und nicht die eines Topfunktionärs des Weltverbandes. Man darf nicht vergessen, dass das Theater in der Schweiz angefangen hat, als unsere Nationalhymne aufs Schlimmste missachtet wurde", erklärte Sekip Mosturoglu, der Vizepräsident des türkischen Verbandes, der zudem berichtete, dass zwei türkische Sicherheitskräfte durch Schweizer Spieler verletzt wurden. "Davon redet Blatter nicht".

Türkische Zeitungen berichteten zudem, der Schweizer Huggel habe den Streit vom Zaun gebrochen. Fotos zeigen den Mann mit der Nummer 14, wie er vor dem Tunneleingang dem türkischen Trainer-Assistenten Mehmet Özdilek von hinten einen Tritt gegen das Bein versetzt. Özdilek habe es Huggel daraufhin mit gleicher Münze heimgezahlt. Die Schweizer hätten die Auseinandersetzung provoziert. "Unsere Spieler sind in die Falle gegangen", schrieb die Sportzeitung "Fanatik". Auf TV-Bildern ist allerdings zu erkennen, dass Özdilek kurz vor dem Kick Huggels einem Schweizer Spieler gegen das Schienbein tritt.

Türkischer Nationalspieler Alpay (l.): Der erste, der nachsetzte?
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DPA
Türkischer Nationalspieler Alpay (l.): Der erste, der nachsetzte?
Der erste, der den Schweizer Spielern nachsetzte, war Berichten türkischer Zeitungen zufolge der Kölner Özalan Alpay. Doch angeblich wurde auch er von Huggel attackiert. Ein Foto zeigt den Schweizer, wie er Alpay im Tunneleingang in den Nacken fasst und nach unten drückt. Anschließend hätten sich weitere türkische Spieler auf das "Schlachtfeld" gestürzt. Auch hier sprechen TV-Bilder allerdings eine andere Sprache: Alpay versetzt dem vor ihm stehenden Schweizer Grichting einen Tritt gegen den Hintern, worauf Huggel sich für seinen Landsmann revanchiert.

Dabei, so die türkischen Zeitungen, habe der Schweizer einen Tritt in die Leistengegend abbekommen. Nach ambulanter Behandlung habe er das Istanbuler Acibadem-Krankenhaus wieder verlassen können. Kameraleute, die die Tumult-Szenen vor der Garderobe hatten filmen wollen, wurden ebenfalls attackiert. In diesem Zusammenhang nannte die Zeitung "Milliyet" den türkischen Spieler Emre.


(Quelle: Spiegel Online)

Lämmi
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Beitrag von Lämmi » 17. Nov 2005, 18:11

Soetwas muss auf das Härteste bestraft werden
Die sind doch nicht mehr ganz frisch
Eine Turnier sperre ist das mindeste

RWG Lämmi

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Beitrag von Bernd RWS 82 » 17. Nov 2005, 20:38

hardcore echt......
mindestens 4 jahre sperre für internationale qualifikationen für die nationalmannschaft der türkei - genauso wie der kölner und die eintracht nutte von der schweiz gesperrt werden müssen.... unglaublich sowas :evil:
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Gonzo
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Beitrag von Gonzo » 17. Nov 2005, 21:00

Was mich stört, ist, daß einzig die Altintops und der türkische Sportminister Kritik geäußert haben, der Rest der Mannschaft, der Trainer, der Chef des türkischen Verbandes, alle sehen sich in einer Opferrolle.

Halil Altintop hat im Interview völlig verstört gewirkt; der wußte überhaupt nicht , wie ihm geschieht.

Eine beträchtliche Schuld haben aber auch die türkischen Medien auf sich geladen. Was dort im Vorfeld aufgestachelt wurde, kann die Sun oder der Daily Mirror kaum ungestraft hinbekommen...
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Treue 2005
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Beitrag von Treue 2005 » 17. Nov 2005, 23:50

Zu Kaa Ess Vau's erstem Beitrag: 100 % Ablehnung. Gerade die Hupkonzerte (auf der Holländischen, nicht auf der Frie, oder?) sind doch immer wieder etwas Großartiges! Die Jungs feiern wenigstens schon, wenn sie sich qualifiziert oder die Vorrunde überstanden haben. Die erfolgsverwöhnten Deutschen bequemen sich ja meist erst ab dem Halbfinale auf die Straße. Ich finde das klasse, wenn Fans ihr Land wegen sportlicher Erfolge auf den Straßen feiern, egal um welche Nation es geht (selbst für die von mir sonst nicht so geliebten Itaker habe ich mich bei einem der letzten Turniere, als es auf Kassels Straßen rund ging, irgendwie gefreut).

Zu Kaa Ess Vau's zweitem Beitrag: Nana, welche Töne, von jemandem, der sonst so oft im Forum Benutzer ermahnt, die eine eindeutige Sprache sprechen... Dass Dein Beitrag einen Tag davor Dich hinter Schloss und Riegel gebracht hätte, hat aber nicht zufällig was mit Deiner generellen politischen Einstellung zu tun, oder...?

Zu esteban: 100 % Zustimmung.

Zum Thema allgemein: Als großem Sympathisanten der Türkei blutet mit das Herz. Wobei ich gar nicht sagen kann, ob es mehr die knapp verpasste Qualifikation meiner "zweiten Heimat" oder die bedauerlichen Begleitumstände des entscheidenden Spiels waren. Es ist wirklich beschämend, was sich vor und nach dem Spiel in Istanbul abgespielt hat; von den Schikanen am Flughafen bis zu den Tätlichkeiten in den Katakomben. Ich kann mich hier nur dem Glowes anschließen. Wie asozial sich Fans verhalten, ist eine Sache. Das Verhalten von Spielern, Ordnern und des Staates aber ist eine ganz andere Geschichte, die wirklich unbedingt geahndet werden muss. Es ist einfach unglaublich, dass die Menschen, die eigentlich für den Schutz der Spieler da sind, diese selbst tätlich angreifen bzw. es bewusst zulassen, dass sie angegriffen werden!

Natürlich darf man nicht vergessen, dass sich die Schweizer auch nicht ganz devot verhalten, sondern teilweise selbst gut mitgemischt haben (wie der eine Spieler, der auf dem Platz den türkischen Betreuer getreten und auf dem Gang zur Kabine den Spieler Alpay umgerissen hat).

Nichtsdestotrotz bin selbst ich der Meinung, dass die Türken unbedingt bestraft werden müssen, und zwar nicht nur um des Bestrafungswillen. So eine Strafe in Form eines Ausschlusses von internationalen Wettbewerben kann auch einen wertvollen Lerneffekt haben. Ich erinnere (mich) hier an die Sperre gegen die Engländer nach der Heysel-Katastrophe. Heutzutage ist es in England ruhig, ja, es gibt noch nicht mal mehr Zäune in den Stadien.

Schade, dass so eine Strafe auch für die Türkei nötig sein wird :cry: .

Ausgewanderter
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Beitrag von Ausgewanderter » 17. Nov 2005, 23:59

Hiermal ein Video für alle Leute die denken das der Schweizer Spieler angefangen hätte, im Endefekt hat er nur einen Spieler "gerächt" , was natürlich seinen Tritt nicht entschuldigt aber er hat definitiv nicht angefangen. Und warum er Alpay umgerissen hat, sieht man auch, denn auch dieser trat zuerst einen Schweizer Spieler in den Pobbes.

http://www.streamload.com/shaolinax/Kicking-Beni.wmv

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