VON SVEN KÜHLING
Kassel (hna) - Das Kasseler Auestadion wird zu einer modernen Sportarena mit 7800 überdachten Sitzplätzen und einer Flutlichtanlage ausgebaut. Der Wille, in den nächsten drei Jahren rund zehn Millionen Euro in die Sanierung des maroden Stadions zu investieren, ist bei den großen Fraktionen des Kasseler Stadtparlamentes da.

Größte nordhessische Arena: Das Kasseler Auestadion soll bis Ende 2006 umgebaut werden. Die Gegentribüne bekommt ein Dach und 4500 Sitzplätze.
ARCHIVFOTO: HERZOG
Das bedeutet grünes Licht für das Projekt auf breiter politischer Front. Die Fraktionschefs von SPD, Uwe Frankenberger, und CDU, Christoph Holler, verkündeten am Freitag, dass man im Einklang mit dem Magistrat der Stadt und mit finanzieller Hilfe des Landes Hessen den Umbau bis Ende 2006 realisieren werde.
Die Stadt Kassel bedient sich bei der Auestadionfinanzierung indirekt aus Mitteln des Landesausgleichsstocks. Innenminister Volker Bouffier habe am 17. Dezember zugesagt, Kassel zwölf Millionen Euro zur Tilgung der Altschulden im Haushalt aus dem Fonds bereitzustellen, erläuterten Holler und Frankenberger. „Wir hatten eigentlich nur mit sieben bis acht Millionen gerechnet.“
Mit dieser unerwartet großen Finanzspritze im Rücken sehen die beiden Fraktionen nun kein Hindernis mehr, das einer Stadionmodernisierung im Weg steht. Mindestens 4,5 Millionen Euro aus den Landesmitteln benötige die Stadt für das Projekt. „Den Rest schultern wir“, sagte Holler.
Die Bauphasen wollen die Parlamentarier auf die nächsten drei Jahre verteilen. Die ersten Bagger sollen bereits im Herbst 2003 anrollen. „2007 wollen wir dort Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften haben“, betonten die Vertreter von CDU und SPD einmütig.
Die endgültige Zustimmung zu dem Vorhaben muss jetzt noch die Stadtverordnetenversammlung geben. Mit dem positiven Signal der großen Fraktionen von Freitag scheint dies jedoch kein Problem zu sein. Auch die FDP von Stadt und Land sowie Kassels Bürgermeister Ingo Groß hatten sich in den vergangenen Monaten stark für den Stadionausbau engagiert. Oberbürgermeister und Stadtbaurat seien ebenfalls in die Entscheidung einbezogen, berichteten Holler und Frankenberger
Die Aussicht auf ein modernes Stadion war nicht immer so deutlich. Vor gut einem Jahr hatte der mitentscheidende Hessische Leichtathletikverband den Rückzug von dem Projekt angetreten. Landesmittel sollten eher in den Ausbau des Wiesbadener Stadions an der Berliner Straße fließen.
Kernstück der Sanierung sind neben dem Bau einer Flutlichtanlage (1,33 Millionen Euro) die stadionweite Aufstockung von sechs auf acht Laufbahnen sowie der komplette Umbau der Gegentribüne. Die 4500 Sitzplätze auf der Gegenseite bekommen eine Überdachung.
Hintergrund: Auf Trümmern errichtet
Das Auestadion wurde auf dem Trümmerschutt der vom Krieg zerstörten Stadt Kassel gebaut. Zur Eröffnung im August 1953 sahen 20 000 Zuschauer die 1:2-Niederlage des KSV Hessen gegen Aschaffenburg. Immer wieder kamen Fußballgrößen wie Fritz Walter oder Franz Beckenbauer mit ihrer Ballkunst in Nordhessens größte Sportarena.
In den 80er-Jahren verpassten die Zweitligakicker des KSV mehrfach um Haaresbreite den Einzug ins Fußballoberhaus. Nach dem finanziellen Niedergang des FC Hessen Kassel 1997 sorgt inzwischen der neu gegründete KSV für regelmäßigen guten Besuch auf den Tribünen des Stadions.
Zuschauermagneten waren seit Ende der 90er-Jahre das Leichtathletikmeeting Askina sowie Pop-Konzerte mit Pur oder Wolfgang Petri. In diesem Jahr besuchten 25 000 Christen die Abschlussfeier des Christvals. Am 26. Mai 2003 kommt Herbert Grönemeyer zum Open-Air-Auftritt ins Auestadion.
Quelle: HNA.de
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<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Axel Feder am 2002-12-20 22:42 ]</font>