Verfasst: 15. Nov 2006, 00:47
Quelle: Extratip
So kann man sich täuschen, Günter!!
Löwen-Stürmer Thorsten Bauer: Einst war er für Regensburgs Coach nur vierte Wahl, jetzt ist er die Nummer zwei der Regionalliga-Torschützenliste
Thorsten Bauer ist in aller Munde. Mit seinem sensationellen Flugkopfball zum 2:1 gegen den SV Wehen hat es der Löwen-Stürmer in die ARD Sportschau geschafft. Dort konkurriert der Traumtreffer u.a. mit Toren von Klose, Pantelic und Altintop darum, zum Tor der Woche gewählt zu werden
Von KARSTEN KNÖDL
Fußball. Nicht nur wegen dieses spektakulären Kopfballs kann man derzeit getrost sagen: „Es läuft bei Thorsten Bauer.“ Mit neun Treffern ist er die Nummer zwei in der Torschützenliste der Regionalliga Süd. Nur Vitus Nagorny vom SV Elversberg traf häufiger (elf Mal).
Doch so prächtig lief’s nicht immer. Die Saison 2001/2002 war der absolute Tiefpunkt. Eine Spielzeit zuvor wäre Bauer mit dem KSV Baunatal fast in die Regionalliga aufgestiegen – der damals 23-Jährige schoss 25 Tore. Andere Vereine wurden aufmerksam auf den schlaksigen Stürmer. Wie beispielsweise Jahn Regensburg.
Dessen Trainer Karsten Wettberg wollte Bauer unbedingt haben – und holte ihn. Dumm gelaufen, denn nur drei Tage nachdem Bauer in Regensburg unterschrieben hatte, trennte sich Jahn vom Trainer. Günter Sebert kam aus Mannheim und brachte gleich noch einen Stürmer mit: Michael Petry. An dem und an Andras Tölcseres, Thorsten Holm (heute beide Ingolstadt) kam Bauer nicht vorbei. Sebert vertraute lieber auf erfahrene Stürmer. Seine Bilanz damals: zwölf Mal eingewechselt und kein einziges Tor erzielt.
Bauer zog einen Schlusstrich und kehrte zurück zu „seinem“ Verein, dem KSV Hessen. Aus dessen Jugend war er hervorgegangen und dort spielte er bis er zum KSV Baunatal wechselte. Die Rückkehr zahlte sich aus, für den KSV Hessen und für Bauer. In der Saison 2003/2004 wurde er Oberliga-Torschützenkönig – mit 28 Treffern. Genauso in der vergangenen Saison – mit 25 Treffern. Und jetzt hat sich Bauer in der ganzen Republik einen Namen gemacht.
Am Freitag beim TSV 1860 II absolviert Bauer sein 150. Liga-Spiel für die Löwen, in denen er 84 Mal traf.
Nach dem Frust-Jahr in Regensburg ist die Welt für Bauer wieder in Ordnung: Damals hab’ ich an mir selbstgezweifelt. Jetzt sag ich: ‘so schlecht kannste ja nicht sein.’ Derzeit, das ist die absolute Genugtuung für mich.“
Bauers zweiter Frühling verzückt die Fans einerseits, andererseits treibt er ihnen die Sorgenfalten auf die Stirn: „Was ist, wenn wieder ein Verein kommt und Bauer haben will?“ Thorsten Bauer: „ Naja, man soll niemals nie sagen. Es ist der Traum eines jeden Fußballers mal im Profigeschäft gewesen zu sein. Aber das ist schon sehr unwahrscheinlich, dass ich nochmal woanders hingehe. Da müsste schon alles passen. Ich habe hier meine Freundin und meinen Job. Ich bin schon 29 Jahre alt. Ich möchte nicht für einen Ein-Jahres-Vertrag wechseln und nach einem Jahr vor einem Scherbenhaufen stehen wollen.“
36 Stunden arbeiten
Thorsten Bauer ist Sozialversicherungsfachangestellter und arbeitet bei der Barmer Ersatzkasse quasi vollzeit. Für das „Abenteuer Regionalliga“ hat er seine Arbeitszeit um ganze zwei Stunden reduziert: von 38 Stunden auf 36 Stunden. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag- und Sonntagmorgen ist Training. Bauer: „Fünf bis sechs Trainingseinheiten mache ich in der Woche. Bei den beiden Vormittags-Einheiten kann ich nicht dabei sein, aus beruflichen Gründen.“
Starkes Kopfballspiel. Aber: "Mit links bin ich schwach"
Thorsten Bauer über seine Stärken und über seine Schwächen: „Ich bin eher der Arbeiter, spiele mannschaftsdienlich. Und ich glaube, dass ich Spiel-Übersicht habe. Das Kopfballspiel gehört sicherlich zu meinen Stärken. Eine meiner Schwächen ist, so witzig wie sich das anhört: Mein linker Fuß.“ (Bauer traf in dieser Saison schon drei Mal mit links!)
So wird Bauers Treffer zum „Tor der Woche“
Telefonisch unter 0137 / 6 89 89 10 - 2 (der Anruf aus dem deutschen Festnetz kostet 24 Cent). Im Internet kann abgestimmt werden unter http://www.sportschau.de
So kann man sich täuschen, Günter!!
Löwen-Stürmer Thorsten Bauer: Einst war er für Regensburgs Coach nur vierte Wahl, jetzt ist er die Nummer zwei der Regionalliga-Torschützenliste
Thorsten Bauer ist in aller Munde. Mit seinem sensationellen Flugkopfball zum 2:1 gegen den SV Wehen hat es der Löwen-Stürmer in die ARD Sportschau geschafft. Dort konkurriert der Traumtreffer u.a. mit Toren von Klose, Pantelic und Altintop darum, zum Tor der Woche gewählt zu werden
Von KARSTEN KNÖDL
Fußball. Nicht nur wegen dieses spektakulären Kopfballs kann man derzeit getrost sagen: „Es läuft bei Thorsten Bauer.“ Mit neun Treffern ist er die Nummer zwei in der Torschützenliste der Regionalliga Süd. Nur Vitus Nagorny vom SV Elversberg traf häufiger (elf Mal).
Doch so prächtig lief’s nicht immer. Die Saison 2001/2002 war der absolute Tiefpunkt. Eine Spielzeit zuvor wäre Bauer mit dem KSV Baunatal fast in die Regionalliga aufgestiegen – der damals 23-Jährige schoss 25 Tore. Andere Vereine wurden aufmerksam auf den schlaksigen Stürmer. Wie beispielsweise Jahn Regensburg.
Dessen Trainer Karsten Wettberg wollte Bauer unbedingt haben – und holte ihn. Dumm gelaufen, denn nur drei Tage nachdem Bauer in Regensburg unterschrieben hatte, trennte sich Jahn vom Trainer. Günter Sebert kam aus Mannheim und brachte gleich noch einen Stürmer mit: Michael Petry. An dem und an Andras Tölcseres, Thorsten Holm (heute beide Ingolstadt) kam Bauer nicht vorbei. Sebert vertraute lieber auf erfahrene Stürmer. Seine Bilanz damals: zwölf Mal eingewechselt und kein einziges Tor erzielt.
Bauer zog einen Schlusstrich und kehrte zurück zu „seinem“ Verein, dem KSV Hessen. Aus dessen Jugend war er hervorgegangen und dort spielte er bis er zum KSV Baunatal wechselte. Die Rückkehr zahlte sich aus, für den KSV Hessen und für Bauer. In der Saison 2003/2004 wurde er Oberliga-Torschützenkönig – mit 28 Treffern. Genauso in der vergangenen Saison – mit 25 Treffern. Und jetzt hat sich Bauer in der ganzen Republik einen Namen gemacht.
Am Freitag beim TSV 1860 II absolviert Bauer sein 150. Liga-Spiel für die Löwen, in denen er 84 Mal traf.
Nach dem Frust-Jahr in Regensburg ist die Welt für Bauer wieder in Ordnung: Damals hab’ ich an mir selbstgezweifelt. Jetzt sag ich: ‘so schlecht kannste ja nicht sein.’ Derzeit, das ist die absolute Genugtuung für mich.“
Bauers zweiter Frühling verzückt die Fans einerseits, andererseits treibt er ihnen die Sorgenfalten auf die Stirn: „Was ist, wenn wieder ein Verein kommt und Bauer haben will?“ Thorsten Bauer: „ Naja, man soll niemals nie sagen. Es ist der Traum eines jeden Fußballers mal im Profigeschäft gewesen zu sein. Aber das ist schon sehr unwahrscheinlich, dass ich nochmal woanders hingehe. Da müsste schon alles passen. Ich habe hier meine Freundin und meinen Job. Ich bin schon 29 Jahre alt. Ich möchte nicht für einen Ein-Jahres-Vertrag wechseln und nach einem Jahr vor einem Scherbenhaufen stehen wollen.“
36 Stunden arbeiten
Thorsten Bauer ist Sozialversicherungsfachangestellter und arbeitet bei der Barmer Ersatzkasse quasi vollzeit. Für das „Abenteuer Regionalliga“ hat er seine Arbeitszeit um ganze zwei Stunden reduziert: von 38 Stunden auf 36 Stunden. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag- und Sonntagmorgen ist Training. Bauer: „Fünf bis sechs Trainingseinheiten mache ich in der Woche. Bei den beiden Vormittags-Einheiten kann ich nicht dabei sein, aus beruflichen Gründen.“
Starkes Kopfballspiel. Aber: "Mit links bin ich schwach"
Thorsten Bauer über seine Stärken und über seine Schwächen: „Ich bin eher der Arbeiter, spiele mannschaftsdienlich. Und ich glaube, dass ich Spiel-Übersicht habe. Das Kopfballspiel gehört sicherlich zu meinen Stärken. Eine meiner Schwächen ist, so witzig wie sich das anhört: Mein linker Fuß.“ (Bauer traf in dieser Saison schon drei Mal mit links!)
So wird Bauers Treffer zum „Tor der Woche“
Telefonisch unter 0137 / 6 89 89 10 - 2 (der Anruf aus dem deutschen Festnetz kostet 24 Cent). Im Internet kann abgestimmt werden unter http://www.sportschau.de