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MEG-Verfahren kann noch dauern
Ruf in den KSV-Vorstand: Steuer-Ermittlungen haben für Mehmet Göker keinen Einfluss auf Entscheidung

Von Frank Ziemke

Kassel. Mehmet Göker beschäftigt die Region. Leitet der Chef des Versicherungs-Vermittlers MEG AG in Zukunft auch die Geschicke des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel? Der Verein jedenfalls will den ebenso dynamischen wie in der Öffentlichkeit kritisch beäugten Jung-Unternehmer in seinen geschäftsführenden Vorstand berufen - und dann wohl auch als Vorstandsvorsitzenden und damit als Nachfolger von Jens Rose.

Neben der Frage, ob der Hauptsponsor zugleich auch der Vereinsboss sein sollte, kommt nun natürlich ein weiteres Thema wieder hoch. "Seine Methoden, erfolgreich zu sein, werden derzeit von der Staatsanwaltschaft überprüft. Oder ist das Verfahren inzwischen erledigt?", fragt sich etwa der Internet-Nutzer "Realist", der wie viele andere auf HNA-Online die jüngsten Entwicklungen um Göker und den KSV diskutiert.

Gemeint ist die Durchsuchung des Firmensitzes am 4. September vergangenen Jahres. Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und der Vorenthaltung von Sozialbeiträgen gegen MEG. Geklärt werden muss die Frage der Scheinselbständigkeit von MEG-Mitarbeitern. Ein Verfahren, das sich hinzieht. "Es wurde damals umfangreiches Beweismaterial gesichert, das nun geprüft wird. Es sind mehrere Behörden beteiligt, und es gilt eine Vielzahl von Einzelfällen zu prüfen. Das alles dauert seine Zeit", erklärte Hans-Manfred Jung, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gestern auf Anfrage. Mit Göker und seinen Rechtsvertretern würden derzeit intensive Gespräche geführt. "Aber zu sagen, was dabei wann herauskommen kann, wäre Kaffeesatz-Leserei", sagt Jung.

Wäre es sinnvoll, den Abschluss des Verfahrens abzuwarten, bevor MEG-Boss in ein offizielles Amt beim KSV Hessen berufen wird? Für Göker hat das keinen Einfluss auf seine Entscheidung, ob er dem Ruf der Löwen folgen wird. Seine Sicht: "Wahrscheinlich finden Sie kaum ein großes Dax-Unternehmen, gegen das nicht irgendwelche Verfahren laufen. Wenn die alle deshalb ihr Sponsoring beenden müssten, dann hätte nicht nur der Sport ein großes Problem."

Während das Thema Göker den KSV also noch eine Weile beschäftigen wird, ist eine andere Personalie perfekt. Der frühere Huskies-Manager Joe Gibbs hat am 1. Juni offiziell sein Amt als Vermarkter des Klubs angetreten. Der bisherige Marketing-Leiter Jörg Schmidt, der nun auch bei den Kassel Huskies aktiv ist, wird mit seiner Agentur aber ebenfalls weiter Sponsoren für den Verein aquirieren. Ein offizielles Amt bei den Löwen allerdings erhält Schmidt laut KSV-Boss Jens Rose nicht mehr. Zumindest hier wird es also keine Doppelfunktion geben - schließlich ist Schmidt auch Aufsichtratsvorsitzender bei MEG 24.

Der Gibbs war in Sponsoringsachen richtig gut. Nur sportlich hat's gehapert... Aber wenn ihr weiter ohne Schläger und Schlittschuh spielt, sehe ich da kein Problem.