Bin da insgesamt zweigeteilter Meinung.
Auf der einen Seite wird mit einer Mult-Halle jahrelange Misswirtschaft auch noch belohnt. Auf der anderen Seite wertet so eine Halle ohne Frage, unsere Stadt bzw. Region auf.
Nicht weil die Huskies dann dort spielen, vielmehr wird durch die Multihalle auch Kassel mal wieder auf der Konzert-Landkarte entdeckt.
Unsere geographische Lage und gute Bahnanbindung ist nahezu perfekt. Das Einzugsgebiet ist riesig. Ich bin mir recht sicher, dass dies nicht nur Mittelklasse-Künstler nach Kassel verschlägt, sondern auch Top-Adressen der Musik-Szene (und die müssen nicht unbedingt Musikantenstadl und Sarah Connor heißen, sondern vielleicht auch Metallica, Eric Clapton oder Oasis

). Zudem Messen, Musicals, kulturelle Großveranstaltungen etc.!
Bei einigen Dingen wird es sich wohl um "Events, die keiner wirklich braucht" handeln, aber wenn hin und wieder eine lohnenswerte Veranstaltung in Kassel stattfindet, die ohne die Multihalle in Dortmund oder FFM stattgefunden hätte, macht die Halle in meinen Augen bereits Sinn. Das die Halle auch Arbeitsplätze schafft (und das garnicht mal zu knapp) ist ebenfalls ein Aspekt.
Zu dem Thema Huskies:
Die Multihalle wird kein Allheilmittel sein, wahrscheinlich sogar im Gegenteil.
Die Huskies haben aktuell an Freitagabenden gg. einen attraktiven Gegner weniger Zuschauer als früher an einem Dienstag gg. Weißwasser.
Warum das so ist, hat Reitenbreiter bereits angerissen. Keine sportliche Relevanz, jedes Jahr ein fast komplett anderes Team, immer teurere Preise und auf Dauer langweilige Eventkultur.
Zudem eine "Fankultur", die alles mit sich machen lässt. Hauptsache man kann sich 1x am Wochenende das Trikot, 25 Schals und ne Huskies-Mütze anziehen, seine 5-10 überteuerten Licher trinken und möglichst noch ein paar Mal das Ramalama hören. Aber das werden eben auch immer weniger.
Von der Atmosphäre dort ganz zu schweigen. Nervtötendes Dauergetrommel, keine Lieder, nix. Die alten Kutten sind ruhig geworden (was nicht ungewöhnlich und irgendwo auch verständlich ist), die jungen Fans lassen sich berieseln anstatt für Atmosphäre zu sorgen.
Die Multihalle wird erstmal ein paar Interessierte heranziehen, vielleicht ein bis 2 Jahre lang für recht gute Zuschauerzahlen sorgen, dann ebbt das schon wieder ab. Das ist kein reines Huskies-Problem. Dieser (eigentlich tolle) Sport hat sich schlichtweg selbst zerstört.
Ist in meinen Augen einfach ein Paradebeispiel dafür, was passiert wenn man Fans nur noch als Kunden ansieht & mit einem Verein ausschließlich wirtschaftliche Ziele verfolgt.
Dass es im Eishockey keine 50+1-Regel gibt, ist ja bekannt. Genau das würde bei einem Wegfall dieser Regel im Fussballsport über kurz oder lang auch passieren.
Sollte man als warnendes Beispiel ansehen.
Genau aufgrund der Unterschiede in der Fankultur/Zuschauerkultur des KSV und der der Huskies, sehe ich es ähnlich wie Zivischlacke.
Wer ehrlichen Sport mit lokaler Identität ohne Event heckmeck und Cheerleader sehen will, der geht zum KSV. Wer unterhalten werden und einem oberflächlichem Event beiwohnen möchte und zudem noch einigermaßen finanzkräftig ist, geht eben zu den Huskies.
Ich bin guter Dinge, dass es in Nordhessen genug Menschen gibt, die ersteres bevorzugen.