Ausgekötert
Re: Ausgekötert
@1982: Nee, ehrlich gesagt sehe ich keine große Gefahr. Und selbst wenn - dann wäre mit Viertligafußball in einer wirtschaftlich gut aufgestellten Region lieber als Drittligafußball in einem Armenhaus. Klar, das steht und fällt nun nicht alles mit der Halle, aber sie ist meines Erachtens ein Mosaikstein.
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Re: Ausgekötert
Bin da insgesamt zweigeteilter Meinung.
Auf der einen Seite wird mit einer Mult-Halle jahrelange Misswirtschaft auch noch belohnt. Auf der anderen Seite wertet so eine Halle ohne Frage, unsere Stadt bzw. Region auf.
Nicht weil die Huskies dann dort spielen, vielmehr wird durch die Multihalle auch Kassel mal wieder auf der Konzert-Landkarte entdeckt.
Unsere geographische Lage und gute Bahnanbindung ist nahezu perfekt. Das Einzugsgebiet ist riesig. Ich bin mir recht sicher, dass dies nicht nur Mittelklasse-Künstler nach Kassel verschlägt, sondern auch Top-Adressen der Musik-Szene (und die müssen nicht unbedingt Musikantenstadl und Sarah Connor heißen, sondern vielleicht auch Metallica, Eric Clapton oder Oasis
). Zudem Messen, Musicals, kulturelle Großveranstaltungen etc.!
Bei einigen Dingen wird es sich wohl um "Events, die keiner wirklich braucht" handeln, aber wenn hin und wieder eine lohnenswerte Veranstaltung in Kassel stattfindet, die ohne die Multihalle in Dortmund oder FFM stattgefunden hätte, macht die Halle in meinen Augen bereits Sinn. Das die Halle auch Arbeitsplätze schafft (und das garnicht mal zu knapp) ist ebenfalls ein Aspekt.
Zu dem Thema Huskies:
Die Multihalle wird kein Allheilmittel sein, wahrscheinlich sogar im Gegenteil.
Die Huskies haben aktuell an Freitagabenden gg. einen attraktiven Gegner weniger Zuschauer als früher an einem Dienstag gg. Weißwasser.
Warum das so ist, hat Reitenbreiter bereits angerissen. Keine sportliche Relevanz, jedes Jahr ein fast komplett anderes Team, immer teurere Preise und auf Dauer langweilige Eventkultur.
Zudem eine "Fankultur", die alles mit sich machen lässt. Hauptsache man kann sich 1x am Wochenende das Trikot, 25 Schals und ne Huskies-Mütze anziehen, seine 5-10 überteuerten Licher trinken und möglichst noch ein paar Mal das Ramalama hören. Aber das werden eben auch immer weniger.
Von der Atmosphäre dort ganz zu schweigen. Nervtötendes Dauergetrommel, keine Lieder, nix. Die alten Kutten sind ruhig geworden (was nicht ungewöhnlich und irgendwo auch verständlich ist), die jungen Fans lassen sich berieseln anstatt für Atmosphäre zu sorgen.
Die Multihalle wird erstmal ein paar Interessierte heranziehen, vielleicht ein bis 2 Jahre lang für recht gute Zuschauerzahlen sorgen, dann ebbt das schon wieder ab. Das ist kein reines Huskies-Problem. Dieser (eigentlich tolle) Sport hat sich schlichtweg selbst zerstört.
Ist in meinen Augen einfach ein Paradebeispiel dafür, was passiert wenn man Fans nur noch als Kunden ansieht & mit einem Verein ausschließlich wirtschaftliche Ziele verfolgt.
Dass es im Eishockey keine 50+1-Regel gibt, ist ja bekannt. Genau das würde bei einem Wegfall dieser Regel im Fussballsport über kurz oder lang auch passieren.
Sollte man als warnendes Beispiel ansehen.
Genau aufgrund der Unterschiede in der Fankultur/Zuschauerkultur des KSV und der der Huskies, sehe ich es ähnlich wie Zivischlacke.
Wer ehrlichen Sport mit lokaler Identität ohne Event heckmeck und Cheerleader sehen will, der geht zum KSV. Wer unterhalten werden und einem oberflächlichem Event beiwohnen möchte und zudem noch einigermaßen finanzkräftig ist, geht eben zu den Huskies.
Ich bin guter Dinge, dass es in Nordhessen genug Menschen gibt, die ersteres bevorzugen.
Auf der einen Seite wird mit einer Mult-Halle jahrelange Misswirtschaft auch noch belohnt. Auf der anderen Seite wertet so eine Halle ohne Frage, unsere Stadt bzw. Region auf.
Nicht weil die Huskies dann dort spielen, vielmehr wird durch die Multihalle auch Kassel mal wieder auf der Konzert-Landkarte entdeckt.
Unsere geographische Lage und gute Bahnanbindung ist nahezu perfekt. Das Einzugsgebiet ist riesig. Ich bin mir recht sicher, dass dies nicht nur Mittelklasse-Künstler nach Kassel verschlägt, sondern auch Top-Adressen der Musik-Szene (und die müssen nicht unbedingt Musikantenstadl und Sarah Connor heißen, sondern vielleicht auch Metallica, Eric Clapton oder Oasis

Bei einigen Dingen wird es sich wohl um "Events, die keiner wirklich braucht" handeln, aber wenn hin und wieder eine lohnenswerte Veranstaltung in Kassel stattfindet, die ohne die Multihalle in Dortmund oder FFM stattgefunden hätte, macht die Halle in meinen Augen bereits Sinn. Das die Halle auch Arbeitsplätze schafft (und das garnicht mal zu knapp) ist ebenfalls ein Aspekt.
Zu dem Thema Huskies:
Die Multihalle wird kein Allheilmittel sein, wahrscheinlich sogar im Gegenteil.
Die Huskies haben aktuell an Freitagabenden gg. einen attraktiven Gegner weniger Zuschauer als früher an einem Dienstag gg. Weißwasser.
Warum das so ist, hat Reitenbreiter bereits angerissen. Keine sportliche Relevanz, jedes Jahr ein fast komplett anderes Team, immer teurere Preise und auf Dauer langweilige Eventkultur.
Zudem eine "Fankultur", die alles mit sich machen lässt. Hauptsache man kann sich 1x am Wochenende das Trikot, 25 Schals und ne Huskies-Mütze anziehen, seine 5-10 überteuerten Licher trinken und möglichst noch ein paar Mal das Ramalama hören. Aber das werden eben auch immer weniger.
Von der Atmosphäre dort ganz zu schweigen. Nervtötendes Dauergetrommel, keine Lieder, nix. Die alten Kutten sind ruhig geworden (was nicht ungewöhnlich und irgendwo auch verständlich ist), die jungen Fans lassen sich berieseln anstatt für Atmosphäre zu sorgen.
Die Multihalle wird erstmal ein paar Interessierte heranziehen, vielleicht ein bis 2 Jahre lang für recht gute Zuschauerzahlen sorgen, dann ebbt das schon wieder ab. Das ist kein reines Huskies-Problem. Dieser (eigentlich tolle) Sport hat sich schlichtweg selbst zerstört.
Ist in meinen Augen einfach ein Paradebeispiel dafür, was passiert wenn man Fans nur noch als Kunden ansieht & mit einem Verein ausschließlich wirtschaftliche Ziele verfolgt.
Dass es im Eishockey keine 50+1-Regel gibt, ist ja bekannt. Genau das würde bei einem Wegfall dieser Regel im Fussballsport über kurz oder lang auch passieren.
Sollte man als warnendes Beispiel ansehen.
Genau aufgrund der Unterschiede in der Fankultur/Zuschauerkultur des KSV und der der Huskies, sehe ich es ähnlich wie Zivischlacke.
Wer ehrlichen Sport mit lokaler Identität ohne Event heckmeck und Cheerleader sehen will, der geht zum KSV. Wer unterhalten werden und einem oberflächlichem Event beiwohnen möchte und zudem noch einigermaßen finanzkräftig ist, geht eben zu den Huskies.
Ich bin guter Dinge, dass es in Nordhessen genug Menschen gibt, die ersteres bevorzugen.
"Und ich verliebte mich in den Fußball wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." (Hornby)
Re: Ausgekötert
Sehr treffend beschrieben, Lokalmatador - vermittle das mal dem Rossing. der macht glatt noch nen Rückzieher...
Nicht wir tragen euer Trikot - ihr tragt unseres!
Re: Ausgekötert
Was diesen Sport so unattraktiv macht, ist die Tatsache, das Niemand ab und aufsteigen kann. Eine total langweilige Angelegenheit. Und wenn man sich mal in der DEL umschaut; Wer hat denn eigentlich Geld ? Mal abgesehen von den Berliner Eisbären?
Für mich ist die DEL überflüssig ... wie zb VfB Süsterfeld.
Kein Reiz der SPort...Schade eigentlich für die Fans
Für mich ist die DEL überflüssig ... wie zb VfB Süsterfeld.
Kein Reiz der SPort...Schade eigentlich für die Fans
"MEG - Der Geldverbrennungsspezialist"
lockerz.com invite? schreib mir ne PN
lockerz.com invite? schreib mir ne PN
Re: Ausgekötert
Fand es lustig wie die HNA heute schrieb: Die Fans haben ein Zeichen gesetzt, statt wie zuletzt 2800 Zuschauer kamen 3200
.
Für mich sagt diese Zahl etwas ganz anderes aus.
Auch die Aussage Rossings ist daneben: Die Sponsoren müssen Flagge zeigen und die Region zusammen halten. Das haben die Sponsoren doch schon oft genug getan und somit die Misswirtschaft und den erkauften Aufstieg in die DEL bezahlt.
Für mich ist Rossing ein Kaufmann, aber kein Sportsmann und man sollte beides sein für diesen Posten. Ich würde die Finger von dem Projekt lassen.

Für mich sagt diese Zahl etwas ganz anderes aus.
Auch die Aussage Rossings ist daneben: Die Sponsoren müssen Flagge zeigen und die Region zusammen halten. Das haben die Sponsoren doch schon oft genug getan und somit die Misswirtschaft und den erkauften Aufstieg in die DEL bezahlt.
Für mich ist Rossing ein Kaufmann, aber kein Sportsmann und man sollte beides sein für diesen Posten. Ich würde die Finger von dem Projekt lassen.
Re: Ausgekötert
Genau! Deshalb wäre Göker auch beinahe unser Chef geworden.Red Lion hat geschrieben: Für mich ist Rossing ein Kaufmann, aber kein Sportsmann und man sollte beides sein für diesen Posten. Ich würde die Finger von dem Projekt lassen.

Und zu einigen anderen Beiträgen in diesem Thread: Hoffentlich ersticken wir nicht an unserer Überheblichkeit anderen Sportarten gegenüber.
Gerade die Kommentare zur "Fankultur" sind an Dämlichkeit und Ignoranz kaum noch zu überbieten.
Aber schmort ruhig weiter in Eurem Saft; aber wundert Euch dann nicht über weitere Abstürze.
Re: Ausgekötert
Ich hab zwar eine differenzierte Meinung zum Eishockey in Kassel, trotzdem ein sehr guter Beitrag!Kröner hat geschrieben:Genau! Deshalb wäre Göker auch beinahe unser Chef geworden.Red Lion hat geschrieben: Für mich ist Rossing ein Kaufmann, aber kein Sportsmann und man sollte beides sein für diesen Posten. Ich würde die Finger von dem Projekt lassen.![]()
Und zu einigen anderen Beiträgen in diesem Thread: Hoffentlich ersticken wir nicht an unserer Überheblichkeit anderen Sportarten gegenüber.
Gerade die Kommentare zur "Fankultur" sind an Dämlichkeit und Ignoranz kaum noch zu überbieten.
Aber schmort ruhig weiter in Eurem Saft; aber wundert Euch dann nicht über weitere Abstürze.
RWG
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Re: Ausgekötert
Naja, wenn überhaupt hat die Überheblichkeit die Seiten gewechselt. Auch wenn mich das heute an sich nicht mehr interessiert, so kam gerade von den Eishockeyfans des öfteren mal Spitzen in unsere Richtung, die man auch als überheblich bewerten darf. Von daher sehe ich das nicht als dramatisch an. Ich meine, selbst heute gibt es noch genug, die den KSV geringschätzen, weil es ja nur "ein popliger Viertligist" ist. Besonders beim Thema Auestadion und MuFu-Halle merkt man das deutlich.
Andererseits - und das kann ich mir nun nicht verkneifen - dass das Aushängeschild Nordhessens und der Eishockey-Erstligist nur noch 3000 Zuschauer im Schnitt hat, spricht nicht unbedingt dafür, dass man gegen einen "popligen Viertligisten" wettern sollte, der auf selbige Zahlen kommt...
Andererseits - und das kann ich mir nun nicht verkneifen - dass das Aushängeschild Nordhessens und der Eishockey-Erstligist nur noch 3000 Zuschauer im Schnitt hat, spricht nicht unbedingt dafür, dass man gegen einen "popligen Viertligisten" wettern sollte, der auf selbige Zahlen kommt...
Unsere Zeit wird kommen!